KULTUR

Geisterkonzert gegen die Stille

lw; 30.04.2020, 16:02 Uhr
Foto: Ingo Winkelströter --- Die Band Superthousand (v.li.): Lars Dreier, Markus Missbrandt und Dominik Mertens.
KULTUR

Geisterkonzert gegen die Stille

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lw; 30.04.2020, 16:02 Uhr
Gummersbach – Die Band Superthousand spielt am Samstag live auf Facebook und Youtube – Musiker halten kreativ Abstand.

Von Lars Weber

 

Seit einigen Wochen steht der Kulturbetrieb nun schon im wahrsten Sinne des Wortes still. Kein Drama auf der Bühne, keine Kunst an den Wänden, keine Töne aus den Verstärkern – zumindest nicht mit Publikum davor. Einige Musiker und Künstler haben diese Stille schon durchbrochen, sendeten über das Internet in die Welt aus ihren Proberäumen, Studios oder aus ihren Wohnzimmern. In diese Liste reiht sich Samstag, 2. Mai, auch die Gummersbacher Progrock-Band Superthousand ein, die ab 20 Uhr ein „Geisterkonzert“ spielt.  

 

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Das Trio existiert seit 2012. Zu ihm gehören Dominik Mertens, Lars Dreier und Markus Missbrandt. Mitten in die Coronakrise hinein hat die Band mit #TRNSIT ihr drittes Album veröffentlicht. Man könnte fast sagen: heimlich, still und leise. Denn die Konzerte und Festivals, die für Mai und Juni fest eingeplant waren zur Promotion der Platte, sind natürlich ausgefallen. Zwar ist Superthousand für die drei vor allem ein Hobby. „Wir haben aber viel in die neue Platte gesteckt.“ Und zwar nicht nur zwei Jahre und viel Kreativität, sondern eben auch einen hohen vierstelligen Betrag. Eigentlich erwirtschaften Musiker vor allem Geld, wenn sie vor Publikum auftreten und die Fans anschließend am Merchandise-Stand ihre Portemonnaies zücken. „Von der schwarzen Null sind wir durch Corona aber weit entfernt“, sagt Schlagzeuger Missbrandt.

 

Um #TRNSIT vorzustellen, ist die Idee zum „Geisterkonzert“ entstanden, das natürlich auch auf der Welle der Online-Konzerte im Moment schwimme, sagt Missbrandt. Es ersetzt ein bisschen die ausgefallene Release-Party am 14. Mai. „Wir haben im Vorfeld lange nachgedacht, wie wir die Sache angehen.“ Zwar verfügt die Band über einen großen Proberaum, den sie aufgrund der Bestimmungen aber schon länger nicht mehr nutzt. Auch um keine falschen Signale nach außen zu senden, werden sich die drei Musiker während des Konzerts deshalb in drei unterschiedliche Räume begeben und mit aller notwendigen Technik verbunden, um sich während des Musizierens zu hören und auch austauschen zu können. Auf jeden werde zudem eine Kamera gerichtet sein, sodass die Zuschauer auf dem Sofa auch visuell etwas vom Konzert haben.

 

Wer am Samstag, 2. Mai, einschaltet, hört das neue Album in voller Länge, Fans dürfen sich aber auch auf weiteres Material freuen. Das Konzert verfolgen können Interessierte bei Facebook oder auf Youtube. Hier gibt es weitere Informationen über die Band.

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