KULTUR
Pandemie künstlerisch verarbeitet
Nümbrecht – Der Oberbergische Kreis hat fünf kulturelle Arbeiten mit einem Sonderpreis prämiiert.
Im Rahmen des Konzerts der Band „Jazz Against The Machine“ gestern Abend auf Schloss Homburg verlieh der Oberbergische Kreis in Partnerschaft mit der Kulturstiftung Oberberg der Kreissparkasse Köln einen mit insgesamt 5.000 Euro dotierten Sonderpreis für künstlerische und kulturelle Arbeiten mit Bezug zur Corona-Pandemie.
[Eines der prämierten Werke: Wandinstallation „Genug davon? Genug davon!“ des Bergneustädter Künstlers Axel Müller.]
Der Sonderpreis soll künstlerische Arbeiten aller Kultursparten würdigen, die sich mit der Pandemie und ihren Auswirkungen auf die Gesellschaft beschäftigen. 37 Kulturschaffende aus dem Oberbergischen haben sich mit den unterschiedlichsten Werken und Projekten beworben. Fünf Preisträger wurden von einer Jury ausgewählt und mit jeweils 1.000 Euro prämiert.
Der Verein Förderkreis für Kinder, Kunst und Kultur in Bergneustadt erhielt einen Preis für das Projekt „Kinder locked down“. Im Rahmen einer von Andrea Perthel geleiteten Kunstwerkstatt gestalteten Kinder eine lebensgroße Figur, die zentrale Themen der Pandemie aufgreift sowie großformatige Porträts, die ganz unterschiedliche Gefühle zum Ausdruck bringen.
Als Ersatz für Livekonzerte und Events gründeten Mario Birk, Stefan Förster und Markus Missbrandt die WareHouseStage, benannt nach dem Lagerhaus des Technikverleihers, der vor der Pandemie Bühnen und Licht- und Tontechnik im gesamten Kreis bewegte. Mit Livestreams boten sie mehr als 60 Künstlern eine Bühne und entwickelten ein deutschlandweit bekanntes Format.
[Die Preisverleihung fand im Rahmen des Konzerts der Band „Jazz Against The Machine“ statt.]
Die Wandinstallation „Genug davon? Genug davon!“ des Bergneustädter Künstlers Axel Müller spricht bereits mit ihrem mehrdeutigen Titel zentrale Themen der Pandemie an. Die Frage nach genug Ressourcen (Masken, Tests, Impfstoffen etc.) ist hier ebenso präsent wie der Ausdruck der langen Belastungssituation, die lange getragen werden musste. Etwa 250 bunte Masken sind Teil des Kunstwerks.
Der Poetry-Slam-Text der Waldbröler Redakteurin und Autorin Tabea Lettau führt durch die verschiedenen Phasen und Emotionen der Pandemie. Er betont das Menschliche abseits von Statistiken zu Fallzahlen, Virusvarianten oder Maßnahmenkatalogen und weist in eine Zukunft, in der der Krise auch Chancen zu Wachstum, Veränderung und Transformation entwachsen sind.
Der Maler und Fotograf Manfred Krämer aus Lindlar hat mit seinem Triptychon "SARSKOPF I-III" drei Gemälde fast gesichtsloser Porträts geschaffen. Die Gemälde thematisieren mehrere zentrale Themen der Pandemie: Schutz – für sich selbst und auch für die Mitmenschen, Enge sowie Isolation, aber auch Halt und Hoffnung in bewegten Zeiten.
KOMMENTARE
1
Vielen Dank für den schönen Artikel! Es war ein wundervoller Abend. Hier ist noch der Link zum Video meines Poetry-Slam-Textes für alle, die ihn sich gern anhören möchten: https://www.youtube.com/watch?v=6TkOjLvJZUk
Tabea Lettau, 18.06.2022, 20:00 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
ARTIKEL TEILEN