KULTUR
„Schmitzfindigkeiten“ sorgten für gute Laune
Gummersbach - Comedian Ralf Schmitz präsentierte in der SCHWALBE arena eine Mischung aus Stand-up und Improvisation.
Von Astrid Deckers
Comedian Ralf Schmitz gastierte gestern Abend mit seinem Programm „Schmitzfindigkeiten“ in der Gummersbacher SCHWALBE arena. Mit einer Mischung aus Stand-up und Improvisation unterhielt er die 4000 Zuschauer aufs Allerbeste. Nicht nur als Komiker, sondern auch als Schauspieler, Musiker, Synchronsprecher und Autor ist der gebürtige Leverkusener Schmitz seit Jahrzehnten einem breiten TV-Publikum bekannt. So hat der mittlerweile 51-jährige Entertainer bereits im Jahr 2003 den Preis als „Newcomer des Jahres“ beim Deutschen Comedypreis erhalten. Dass er sein Talent und seine Fähigkeiten über die Jahrzehnte stets erweitert hat, davon konnten sich die Gäste in der fast ausverkauften Arena überzeugen.
[Physical Comedy und verschmitzte Worte kennzeichnen den Comedian.]
„Schmitzfindigkeiten“, der Name der Tour ist auch inhaltlich Programm. Mit dem ihm eigenen Charme spiegelt Schmitz auf unterhaltsame Art Feinheiten, Pedanterie und Erbsenzählerei, die unseren Alltag oftmals prägen. Von Stressfaktoren in Beziehungen über die Probleme, einen passenden Partner zu finden, Fachkräftemangel oder auch Dialektprobleme bei der Nutzung von SIRI: Schmitz spricht über Situationen und Begebenheiten lebensnah und niedrigschwellig. Dabei gelingt es ihm problemlos und spielerisch, sein Publikum mit einzubeziehen, ohne es dabei vorzuführen. Unabhängig davon, ob man einen Sitzplatz in der ersten Reihe oder auf der Tribüne der Arena hat, pickt sich Schmitz allerorts Personen heraus und macht sie zu einem prägenden Bestandteil seines Bühnenprogramms.
So erging es am Freitag auch Sandra und Sascha Krauß aus Dümmlinghausen. Beide sollten auf der Bühne mit dem Publikum einen bestellbaren Gegenstand und ein Adjektiv finden und verknüpfen, ohne dass Schmitz beide Wörter hören konnte. Im Anschluss improvisierte er, dass er dieses Geschenk Sandra schenken und gleichzeitig erraten musste. Wie er diese Aufgabe unter viel Lachen und Szenenapplaus des Publikums meisterte, sei an dieser Stelle nicht verraten. Nur „glitzerndes Katzenfutter“ zu erraten, verlangte Schmitz einiges ab. Sandra und Sascha erzählten uns im Anschluss, dass sie sich keinen Augenblick unwohl gefühlt hätten, auch wenn sie zunächst sehr unsicher gewesen wären, was da auf sie zukomme. Sandra führt aus, dass sie sich in der ersten Reihe außen links vermeintlich „sicher“ gefühlt habe, bis Schmitz auf sie zukam und sie mit auf die Bühne nahm. Dort habe sie Schmitz jedoch so empathisch und warm begleitet, dass sie jeden Moment genießen konnte. Ehemann Sascha ergänzt, dass er Schmitz als äußerst „warmherzigen, witzigen Menschen mit einer großen Auffassungsgabe“ im Fernsehen empfunden habe und die Realität diesem Bild in nichts nachstünde.
Ähnlich haben wohl auch Iris und Thomas Schmitz empfunden. Beide sind seit 38 Jahren zusammen und gaben im Interview mit Schmitz humorvolle, ehrliche Einblicke in ein solch langes Eheleben und wie es den Spitzfindigkeiten im Alltag standgehalten hat.
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[Aus den beiden Singles Marion und Karsten wurde kein Paar, aber Spaß mit Schmitz hatten beide sichtlich.]
Doch nicht nur „Privates“ aus dem Zuschauerkreis, auch eigene Erlebnisse schilderte Schmitz. „Ich war bei Freunden zu Gast, jetzt sind es nur noch Bekannte …“.Es ging um die Probleme seines Kumpels Kevin aus Sachsen, wenn dieser ihm WhatsApp-Nachrichten mit SIRI als Sprachprogramm sendet oder er dem Publikum Professor Dr. B. Kloppt vorstellt, der den Anwesenden Tropfen zur Vermeidung von Sprachproblemen bei übermäßigem Alkoholgenuss vorstellte. Bei so viel Humor wurde die ein oder andere Lachträne im Publikum vergossen und auch Schmitz selbst hatte mit spontanen Lachflashs zu „kämpfen“.
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[Erst zurückhaltend und dann glücklich über den Moment: Sandra und Sascha Krauß werden noch lange an ihren Auftritt denken.]
Versteht sich von selbst, dass Schmitz ohne Zugabe nicht in den wohlverdienten Feierabend durfte und erneut holte er sich hierzu Unterstützung aus dem Publikum. Passend zu seiner sympathischen und empathischen Art hatte er im Anschluss für alle Zuschauer, die aktiv das Bühnengeschehen mitgetragen hatten, eine Überraschung. Ein von ihm signiertes Foto von ihrem Bühnenauftritt und eine Freikarte für seine nächste Tour. Wer so lange nicht warten möchte, hat die Möglichkeit, Ralf Schmitz am Freitag, 6. März, um 20 Uhr in der Lanxess-Arena in Köln zu sehen und sich von seiner Brillanz ein eigenes Bild zu machen.


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