KULTUR
Von goldener Schönheit bis zu grünen Vögeln
Morsbach – An zwei Tagen stellte Christiane Vogel im Kulturbahnhof einige ihrer Werke aus und zeigte einen Einblick in ihr facettenreiches Schaffen.
Von Vera Marzinski
Dekoration und natürlich auch Kunst solle das Auge erfreuen, so Christiane Vogel zur Eröffnung ihrer Ausstellung im Kulturbahnhof, die musikalisch von Saxophonist Stephan Aschenbrenner untermalt wurde. Die Objektmanagerin für den Kultur-Bahnhof Nadja Schwendemann führte ein Interview mit der Künstlerin und Bürgermeister Jörg Bukowski ging auf die Vita der gelernten Schauwerbegestalterin ein, die seit 40 Jahren in Morsbach lebt und fast genau so lang künstlerisch aktiv ist.
Über 50 Gemeinschaftsausstellungen und 14 Einzelausstellungen mit Vogel-Werken gab es schon. Und immer sind da wieder ganz neue Exponate, die verblüffen, zum Nachdenken anregen und immer herausragend sind. Herausragend auch einzelne Teile in Bildern: Wie das Material, das auf den drei „An Angel's Attribute" – in grün, orange-braun und bordeaux-pink – wie weiße große Federn aussieht. Gegenüber sitzen drei grüne Vögel auf einem schwarzen Bild mit grünen Grasstengeln, die wohl fragen „Would you fly with us?“, so zumindest der Titel des Werkes.
Vögel auch in und auf dem Exponat „Red hair with birds“, mit kupferrot geflochtenem Haar, das zwischen wie zwei türkisen Gardinen mit weißer Stickereiborte hervorquillt. Im großen Raum ein gelb-schwarzes Werk, das „Under pressure“ heißt und wie ein gelbes riesiges Paket mit vielen einschneidenden Schnüren wirkt. Bukowski fand es als BVB-Fan besonders ansprechend. Ansprechend fand er auch die „Murschbicher Jung oder Mädchen“, die Christiane Vogel seit 2002 anfertigt – bisher sind bereits elf entstanden.
Davon hatte sie keine dabei, aber: Elfriede Schmitt, die die Gäste am Eingang mit ihrem Dalmatiner empfing. Ihre Geschichte mit Elfriede Schmitt – einer lebensgroßen Puppe – führte zu einer extra Homepage. Da ist zu sehen, wo Elfriede überall war, von der Morsbacher Gemeindebücherei, über die Frauenmesse in Gummersbach oder auch zum Weihnachtsbaum aussuchen in Odenspiel.
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[Zu "Find me in the crowd“ erklärte Christiane Vogel, es sei wie „in der Menge den Blick eines anderen einfangen, und wer weiß, was daraus entsteht“.]
Zu sehen gab es Vieles in der Kultur-Bahnhof Ausstellung, denn Vogel ist bekannt für ihre dreidimensionalen, meist sehr farbintensiven Assemblagen und Bilder sowie der Verwertung von besonderen Materialien. So ist „Beauty inside“, eine liegende Frau, die die Künstlerin mit Blattgold überzogen und in einem aus Draht geflochtenen Kobel arrangiert hat. Der Kobel ist wie ein kugelförmiges Nest eines Eichhörnchens – die sind meist hoch oben in Bäumen aus Zweigen, Blättern und Moos gebaut. So bequem hat es die „Beauty“ nicht, denn das Objekt ist aus Stahlstäben, Stahldraht und Holzmodeliermasse.
Ganz offensichtlich ist Christiane Vogel lieber in einem Baumarkt als in einer Boutique, wie sie auch Nadja Schwendemann im Interview im Rahmen der Vernissage verriet. Man muss schon handwerklich sehr begabt sein, um aus Schneckenhäusern, Stoff, Draht oder auch Stahlplatten etwas anzufertigen, das ein ganz neues Leben erhält und eine eigene Geschichte erzählt. So sind die Werke von Christiane Vogel sehr vielschichtig und breitgefächert und auch in den unterschiedlichsten Formen und Größen, wie die Pusteblume, die mittlerweile ihren Platz in der Johanniter-Kita in Morsbach gefunden hat.
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[Saxophonist Stephan Aschenbrenner untermalte die Ausstellungseröffnung musikalisch am Samstag im Kultur-Bahnhof Morsbach.]
Wer die Ausstellung im Kultur-Bahnhof verpasst hat, kann sich beim „Offenen Atelier Oberberg 2025“ - initiiert von EngelsArt mit 33 Künstlern am 8. und 9. November - auch Christiane Vogels Werkstatt anschauen.
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