LEICHTATHLETIK
Doppeltes Foto-Finish und drei Sieger
Gummersbach - 22. Gummersbacher Stadtlauf: Viele Teilnehmer, schnelle Zeiten und ein Doppelsieg bei den Frauen.
Von Peter Notbohm
Wer geglaubt hatte, dass die Zentimeter-Entscheidung aus dem Vorjahr so schnell nicht getoppt werden würde, musste sich am Sonntag beim 22. AggerEnergie- und Sparkassenlauf der LG Gummersbach eines Besseren belehren lassen. Erneut war das Rennen der Frauen über die zehn Kilometer an Spannung nicht zu überbieten. Wieder beteiligt: Vorjahressiegerin Stefanie Osthoff (SG Wenden).
Nachdem vor zwölf Monaten das Foto-Finish gegen die zeitgleiche Judith Hacker über den Sieg entscheiden mussten, einigten sich Osthoff und ihre Teamkollegin Christl Dörschel, die letztjährige Drittplatzierte, dieses Jahr auf ein Remis. Hand in Hand überquerten die beiden Athletinnen die Ziellinie nach 38:47 Minuten. Die Veranstalter sprachen beiden Frauen den Sieg zu, das Preisgeld wurde geteilt. Dritte wurde die vereinslose Ina Dabringhausen, die mit fast zwei Minuten Rückstand nach 40:38 Minuten finishte.
[Schnell unterwegs: Imad Annaji (o.l.) und Fabian Jenne (o.r.) lieferten sich ein spannendes Rennen. Stefanie Osthoff (u.r.) und Christl Dörschel (u.l.) teilten sich das Preisgeld.]
An Dramatik nicht zu überbieten, war aber auch das Rennen der Männer über die zehn Kilometer. Vorjahressieger Fabian Jenne (X-Coating GmbH) und Imad Annaji (TG Neuss) lieferten sich ein Duell auf hohem Niveau. Auch hier musste beinahe die Technik entscheiden. Der Marrokaner von der TG Neuss, der erst am Rennmorgen für den Lauf gemeldet hatte, gewann im Schlusssprint mit einer Sekunde Vorsprung in 30:46 Minuten. Dritter wurde Marco Giese (SG Wenden) in 31:04 Minuten.
„Viel knapper ging es bei beiden Entscheidungen wirklich nicht. Das waren extrem spannende Rennen auf hohem Niveau“, meinte Michael Eicks vom Orga-Team der LG Gummersbach. „Eine 30er-Zeit bei fast schon zu warmen Läufer-Temperaturen ist absolut top“, ergänzte er. Überhaupt waren die Organisatoren sehr zufrieden mit der 22. Auflage des Gummersbacher Stadtlaufs. 1.586 Teilnehmer hatten sich im Vorfeld angemeldet, 80 mehr als im Vorjahr. Die Ziellinie überquerten schließlich 1.300 Finisher. Auch die Zuschauer nutzten das tolle Sonntagswetter und strömten vor allem an die Kaiserstraße, wo am Lindenplatz Start und Ziel waren.
[Nach Platz drei im Vorjahr gewann die 13-jährige Hannah Grumprecht in diesem Jahr den Volkslauf.]
Die Streckenänderung in diesem Jahr (die Organisatoren wollten Kollisionen mit der parallel in der SCHWALBE arena stattfindenden Hochzeitsmesse verhindern) führte bei manchem Läufer allerdings zu Irritationen. Nicht nur, dass der Lauf in diesem Jahr nicht offiziell abgemessen und damit nicht Bestenlisten-tauglich war (OA berichtete), mancher Athlet verpasste auch die richtige Abzweigung und lief dadurch 400 Meter mehr als erforderlich. Eicks sprach daher auch von einem geteilten Feedback der Sportler: „Einige Läufer sind statt fünf großen und fünf kleinen Runden, sechs große und vier kleine Runden gelaufen und hatten dadurch einen Nachteil. Das kann aber schnell passieren, da man beim Laufen völlig im Fokus ist.“
Insgesamt habe der Stadtlauf in den vergangenen Jahren aber einen Wandel vollzogen, findet Eicks: „Der Trend geht zum Funcharakter für Firmen und Schüler. Es geht mehr und mehr um das Gemeinschaftserlebnis, in Bewegung zu kommen und weniger um das Streben nach Bestzeiten.“ Für den besonderen Flair rund um die Strecke sorgten Musik am Lindenplatz, eine Hüpfburg der AggerEnergie sowie ein Event-Point und die Samba-Gruppe an der Alten Vogtei.
[Eine Abkühlung hatten die Läufer nötig: Bei spätsommerlichen Temperaturen war es fast schon zu warm.]
Beim Volkslauf über die vier Kilometer gewann bei den Männern Matthias Kollbach (dhpg Gummersbach) in 13:27 Minuten. Hinter ihm kam Aleksandr Zaytsev (dhpg Gummersbach) mit 35 Sekunden Rückstand ins Ziel, auf Platz drei folgte der vereinslose Jonas Müller mit weiteren 38 Sekunden Rückstand.
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Bei den Frauen gab es eine Überraschung: Die Vorjahresdritte Hannah Grumprecht (Lindengymnasium) war in 16:52 Minuten zwar zwei Sekunden langsamer als im Vorjahr, was dieses Mal aber zum Sieg reichte. Moderator Michael Hilger, der gewohnt souverän durch die Veranstaltung führte, bot dem Nachwuchstalent eine Mitgliedschaft bei der LG Gummersbach an. Ihr folgten mit einigem Abstand Katharina Deutzmann (17:30) und Annika Probst (18:32). In den Vierkilometerlauf integriert waren auch die Firmen- und Mannschaftswertung. Zahlreiche Firmen – nicht nur aus dem Oberbergischen Raum - nahmen auch in diesem Jahr wieder teil. Die teilnehmerstärkste Gruppe stellte die Bohle-Gruppe.
Traditionell gut vertreten sind beim Gummersbacher Stadtlauf die Grundschulen und weiterführenden Schulen. Die Kleinsten wurden dabei von den Maskottchen „Clowni“ und „Gummi“ motiviert. Die Grundschulmeisterschaft ging erneut an die GGS Körnerstraße vor der GGS Hülsenbusch und der GGS Bernberg. Bei den weiterführenden Schulen gewann die Realschule Steinberg vor dem Lindengymnasium und der Gesamtschule Marienheide. Der Schülerlauf musste wegen der großen Teilnehmerzahl auf drei Läufe aufgeteilt werden.
Die schnellsten Einzelläufer waren bei den Bambini über die 450 Meter Marwan Walo (GGS Bernberg) und Emilia Zylka (GGS Körnerstraße) in 1:52 bzw 1:56 Minuten. Über die zwei Kilometer liefen Omrane Walo (U10/GGS Bernberg, 8:09), Leopold Fanger (U12/Lindengymnasium, 7:33), Johannes Niklas (U14/SG Wenden, 6:55), Gabriel Niklas (U16/SG Wenden, 6:11), Frieda Heimes (U10/GGS Hülsenbusch, 9:00), Penélope Fernandez Echeverria (U12/Wiehltaler LC, 7:56), Hannah Grumprecht (U14/Lindengymnasium, 7:45), Kira Zaylseva (U16/LG Gummersbach, 8:08) jeweils die besten Zeiten.
Eicks dankte im Anschluss allen Sponsoren, Helfern und dem Baubetriebshof der Stadt Gummersbach, die die Strecke schon ab 6 Uhr am Sonntagmorgen vorbereitet und abgesperrt hatten.
Alle Ergebnisse des 22. AggerEnergie- und Sparkassenlauf gibt es hier.
KOMMENTARE
1
Danke für den Tollen Bericht.
Ja, die Strecke ist nicht optimal gewesen.
Auch bei den ganz kleinen waren einfach zu viele am Start für die enge Strecke. Direkt am Anfang sind zumindest bei den Bambini Jungs einige gestürzt und bei der Wende, wegen dann Gegenverkehr, gegeneinander gerannt. Sehr unschön.
Hauptsache Sie hatten Spaß
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