LEICHTATHLETIK

Meerhardt Extreme: Nur die Härtesten kommen durch

jlo; 02.02.2020, 16:42 Uhr
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Fotos: Michael Kleinjung --- Gipfelstürmer mit einem Lächeln auf den Lippen: Sieger Richard Glatz (1126), der Zweitplatzierte Tobias Lautwein (1002) und der Dritte Moritz Flader (1137)
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Meerhardt Extreme: Nur die Härtesten kommen durch

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jlo; 02.02.2020, 16:42 Uhr
Gummersbach – Glatz und Otto holen sich die Titel auf der Hauptstrecke - Streckenrekord von Sonja Vernikov über die fünf Kilometer wird prämiert – 195 Teilnehmer, 37 geben auf.

Von Jürgen Lorenz

 

Die Jubiläumsauflage des TSV Dieringhausen im vergangenen Jahr war zum letzten Mal vom Organisator Dieter König durchgeführt worden. Der Gründervater der Veranstaltung hatte den Staffelstab an Lena Barf, Klaus Walter Misere und Eckhard Hauer weitergegeben. Eigentlich wollte König die sich ihm nun bietende Möglichkeit nutzen und erstmals selbst an den Start gehen. „Leider ist er krank geworden und konnte daher nicht kommen“, hätte Misere König dieses besondere Gefühl gerne gegönnt. Organisatorisch hatte die Veranstaltung natürlich nichts eingebüßt. Das Orgateam und ihre rund 60 Helfer hatten rund um den Lauf alles bestens im Griff.

 

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„Die Strecke ist zwar sehr tief, aber wenigstens mussten wir nicht noch kurzfristig Bäume aus dem Weg räumen, wie wir es auch schon erlebt haben“, dankte Misere noch einmal ausdrücklich dem Kreisforstamt, das bereits im Vorfeld alle Hindernisse beseitigt hatte. Allerdings hatten sowohl Sturmschäden und die massiven Schäden durch den Borkenkäfer das Bild der Strecke im Vergleich zu den Vorjahren massiv verändert. „Viele Bäume sind weg, aber dafür haben die Läufer jetzt auch ein tolles Panorama“, rang Misere den widrigen Umständen auch eine positive Seite ab.  Insgesamt gingen 195 Athleten auf den zwei Distanzen über fünf oder zehn Kilometer an den Start und stellten sich der von Dauerregen stark aufgeweichten Strecke. Allerdings hatte der Wettergott, pünktlich zum Startschuss der kurzen Strecke ein Einsehen und schloss wenigstens dann die Schleusen. Trotzdem waren insgesamt 37 Teilnehmer den Strapazen nicht gewachsen und gaben auf.

 

[Von Beginn an vorne weg: Die späteren Sieger über fünf Kilometer Sonja Vernikov, die sich nach ihrem Streckenrekord auch noch die von Volksbankchef Ingo Stockhausen ausgelobte Prämie von 250 € (Bild unten/Mitte) sicherte und Jonas Land.]

 

Ingo Stockhausen, der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Oberberg, hatte sich nicht nur an die Strecke begeben, um den Startschuss des Hauptlaufes abzugeben. Sondern er hatte sich unmittelbar vor dem ersten Lauf auch noch spontan einen weiteren Anreiz für die Teilnehmer ausgedacht: 250 € für jeden Streckenrekord, der gelaufen wird. „Wir sind von der ersten Veranstaltung an mit dabei und sehen uns da auch in der Pflicht“, so Stockhausen. „Wir müssen das Ehrenamt und die ganzen Helfer, die hier Enormes leisten,  unterstützen“, brachte er seine Überzeugung auf den Punkt. Die Idee der Prämie sei ihm gekommen, als er die ganzen Läufer gesehen habe, die sich den widrigen Umständen stellten.

 

Und tatsächlich sollte es jemanden geben, der sich sein Säckel zum Ende des Tages füllen konnte. Sonja Vernikov (LAZ Puma Rhein-Sieg / Ski-Keller Kaulard&Schroiff) hatte sich bereits im Vorjahr mit neuer Rekordzeit über die fünf Kilometer durchgesetzt. Allerdings konnte sie ihre eigene Bestmarke (22:40 Minuten) noch einmal deutlich steigern. Nach 22:14 Minuten wurde sie am Ende abgestoppt und sicherte sich so die 250 €. „Ich bin sehr zufrieden“, freute sie sich nach ihrem Husarenritt auf der „sehr rutschigen“ Strecke. Die 18-Jährige war lediglich über die fünf Kilometer an den Start gegangen, weil sie am heutigen Sonntag in Hilden über die 15 Kilometer antritt. Ziel der intensiven Vorbereitung sind die Deutschen Crosslaufmeisterschaften  am 8. März in Sindelfingen. Dieringhausen passte ihr dabei in den Plan. „Das ist definitiv eine der schwierigsten Strecken, die ich gelaufen bin“, war es für sie eine echte Herausforderung – mit lohnendem Ertrag.

 

[(v. li.) Podestläuferinnen über zehn Kilometer: Carmen Otto, Laura Manghofer und Christine Rouge.]

 

Als zweite Frau kam Marina Moldenhauer (FR-Training/31:50 Minuten) erst mit deutlichem Abstand ins Ziel. Als schnellster Mann hatte sich der vereinslose Jonas Land (21:37 Minuten) durchgesetzt. Colin Riss (22:56 Minuten) vom VfL Englskirchen sicherte sich den zweiten Rang.

 

Im Hauptlauf über zehn Kilometer blieb Sieger Richard Glatz (37:59

Minuten) von der LG Gummersbach zwar eine knappe halbe Minute über der Bestzeit von Rekordhalter Tim Dally (37:33 Minute aus dem Jahr 2017. Aber dennoch freute er sich über eine deutliche Leistungssteigerung seinerseits. Im Vorjahr hatte er als Dritter noch über zwei Minuten länger für die Strecke benötigt. „Er hat mich hier heute richtig über die Trails gejagt“, so der Zweitplatzierte Tobias Lautwein (Runnergy.de/38:27 Minuten), der sich mit Glatz auf der gesamten Strecke einen heißen Kampf geliefert hatte. Am Schlussanstieg habe Glatz ihm dann aber nur noch die Hacken gezeigt. „Ich habe gebrannt, wie nur was“, war der ehrgeizige Sieger froh über seinen Erfolg. Moritz Flader (LG Gummersbach/39:08

Minuten) komplettierte das Podest.

 

[Gemeinsam durch Matsch und Regen: Teilnehmer und Veranstalter – und AggerEnergie Maskottchen „Aggi“ - bei Meerhardt-Extreme.]

 

Bei den Frauen setzte sich Carmen Otto (Sport Schneider Trail Team/48:55 Minuten) vor Laura Manghofer (SC Gute Freunde/50:11 Minuten) und Christina Rouge (RC Lüdenscheid/52:56 Minuten) durch. „Eigentlich bin ich um die Zeit immer beim König Ludwig Lauf in Oberammergau“, so die Siegerin. 2019 wurde sie dort im Skilanglauf über die 50 Kilometer Zweite. In diesem Jahr musste die zweitgrößte Veranstaltung ihrer Art in Europa allerdings wegen Schneemangel abgesagt werden. „Bisher hatte es nie in Dieringhausen gepasst. Aber ich hatte schon  so viel Positives von der Veranstaltung gehört“, so die Lennestädterin. „Der Name des Laufs ist auf jeden Fall berechtigt“, sah sie das Rennen schon als etwas Besonderes an.

 

Auch in diesem Jahr wurde eine stattliche Summe für karikative Zwecke gespendet. Die AggerEnergie hatte für jeden Starter eine Prämie von einem Euro ausgelobt. Dieser Betrag wurde auf 200 € aufgestockt. Der TSV legte als Veranstalter noch einmal die gleiche Summe oben drauf. Die Spendensumme von 400 € wurde in diesem Jahr an den Gummersbacher Verein „Chancen – Leben geben“ gespendet. Die Vorsitzende Barbara Gelhausen nahm den Spendenscheck entgegen. Der Verein unterstützt sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche, bei der Integration in das gesellschaftliche Leben, bei Freizeitaktivitäten und der Verbesserung von Schulnoten.

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