LEICHTATHLETIK
Sport und Spaß vereint: Vorweihnachtliches Laufspektakel in Marienhagen
Wiehl - Der 13. Glühweinlauf des VfR Marienhagen lockte mehr als 1.000 Teilnehmer an - David Nierstenhöfer triumphiert im Hauptlauf.
Wer sich am ersten Adventswochenende sportlich betätigen und dabei noch den einen oder anderen Glühwein genießen möchte, ist in Marienhagen an der richtigen Adresse. Zum 13. Mal richtete der VfR Marienhagen seinen Glühweinlauf aus. Was einst aus einer „Schnapsidee“ entstanden war und mit knapp 300 Startern begonnen hatte, hat sich zu einem der größten Laufwettbewerbe der Region entwickelt. Bei der ersten Auflage nach der Corona-Zwangspause verzeichneten die Verantwortlichen 990 Starter, in diesem Jahr musste die Liste bei 1.500 Anmeldungen geschlossen werden, um alle behördlichen Vorgaben einzuhalten.
[Egal, ob jung oder alt: Die Nikolausmütze durfte nicht fehlen.]
„Es gab einige, die gerne noch mitgelaufen wären“, berichtete Bastian Schramm vom Organisationsteam von einem enormen Zulauf. Und wie praktisch immer beim Glühweinlauf, hatte Petrus ein Einsehen mit dem ausrichtenden Verein, nachdem der Freitag noch von Dauerregen geprägt war. „Mit dem Wetter hatten wir wieder richtig Glück“, freute sich Schramm über die zwar kühlen, aber trockenen Bedingungen am Samstag.
Den Reiz des Glühweinlaufs macht die besondere Mischung aus: Ganz viele Teilnehmer nutzen die Gelegenheit, um sich in den (Nordic-)Walking-Disziplinen auf eine mehr oder weniger gemütliche Runde zu begeben. Für die etwas ambitionierteren Starter wurde eine „Sport-Wertung“ eingeführt, die meisten nutzten indes die „Fun-Variante“, auch um sich an den drei Versorgungsständen an der Strecke einen Glühwein zu genehmigen – wahlweise weihnachtlich verkleidet mit Nikolausmütze, Rentiergeweih oder Mini-Tannenbaum auf dem Kopf. 550 Liter Glühwein hatte der Verein in diesem Jahr besorgt, auch das ein neuer Rekord. Rund 80 Helfer aus den Reihen des VfR kümmerten sich um einen geregelten Ablauf.
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[Mit Jubelsprung über die Ziellinie: David Nierstenhöfer gewann den Hauptlauf über zehn Kilometer.]
Als am Vormittag die Anmeldungen entgegengenommen wurden, staunten die Organisatoren nicht schlecht, als plötzlich ein Riesenpulk an Teilnehmern auftauchte. Der Lauftreff der DJK Adler Bottrop hatte sich als Ziel für seine jährliche Vereinsfahrt den Glühweinlauf ausgesucht und reiste mit einer 51-köpfigen Gruppe an. „Wir haben gegoogelt, wo es etwas mit Laufen und Weihnachten gibt“, erklärte Kathrin Herzog von den „Adlern“, die im Herbst einen eigenen Lauf ausrichten. Ob es zu einem Gegenbesuch kommt, ist nicht überliefert. Dem Vernehmen nach waren die Bottroper, die in allen Disziplinen an den Start gingen, nicht zum letzten Mal in Marienhagen zu Gast.
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[Alisa Glumm und Jules Duchateau von Anytime Fitness in Dieringhausen führten mit den Startern in der "Fun-Wertung" ein fünfminütiges Aufwärmprogramm durch.]
Der Gewinner des Hauptlaufs über zehn Kilometer für die „professionellen“ Athleten lebt auch im Ruhrpott und startet für das Ayyo Team Essen. Bei seiner Glühweinlauf-Premiere ließ David Nierstenhöfer die Konkurrenz auf Anhieb hinter sich. Bis etwa Kilometer acht lief er noch zusammen mit Moritz Flader (LG Gummersbach) und Colin Riss (VfL Engelskirchen), dann zündete er auf einem abschüssigen Teilabschnitt den Turbo. Mit einem hohen Sprung über die Ziellinie feierte Nierstenhöfer seinen Triumph in 37:50 Minuten.
„Eine geile Strecke, aber auch sehr anstrengend. Ich komme sehr gerne wieder“, jubelte der 27-Jährige, dessen Eltern im nicht weit entfernten Reichshof-Dorn leben. Die knapp viereinhalb Kilometer bis zum Startbereich hatte er, quasi als Aufwärmprogramm, laufend absolviert. Flader (38:00 Minuten) stand beim Glühweinlauf schon zweimal ganz oben auf dem Treppchen - zuletzt 2023 -, die Tempoverschärfung von Nierstenhöfer konnte er jedoch nicht mitgehen. „Mit Platz zwei bin ich trotzdem sehr zufrieden“, sagte er. Collin Riss (38:33 Minuten) hatte nicht mit dem Sprung aufs Podium gerechnet und zog daher ebenfalls ein positives Fazit.
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[Die Jungs von Trailrider Oberberg und Freerider Bickenbach waren kurzfristig eingesprungen, um mit ihren Mountainbikes an der Spitze des Feldes zu fahren.]
Als schnellste Frau löste Claudia Karl (ASV Köln Triathlon/46:54 Minuten) die abwesende Vorjahressiegerin Christl Dörschel ab. Platz zwei belegte Diana Leistenschlag (Quentin/47:42 Minuten) vor Sarah Warren (48:26 Minuten) vom Wiehltaler LC. Über fünf Kilometer war Jonas Brücher von der LG Gummersbach nicht zu schlagen. Er verwies mit einer Zeit von 17:47 Minuten den Titelverteidiger Marvin Jesinghaus (TV Refrath/18:56 Minuten) und Björn Tertünte (Angerland LT Lintorf/19:32 Minuten) deutlich auf die Plätze. Das Podium bei den Frauen war fest in der Hand der LG Gummersbach: Saskia Schmitt (22:04 Minuten) lief vor Sara Veith (22:55 Minuten) und Indira Kunde (24:17 Minuten) über den Zielstrich.
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[Die meisten nutzten den Glühweinlauf für eine gemächliche Runde.]
Zuvor hatten die Schülerläufe über 1,0 (U10) und 1,7 Kilometer (U12 und U14) stattgefunden, nachdem der Tag traditionell von den „Glühwürmchen“ eröffnet worden war. Mehr als 100 Minis tummelten sich, mit den Eltern und/oder Oma und Opa im Schlepptau, auf der 400 Meter langen Strecke. Teilnehmerstärkster Verein war der TSV Dieringhausen mit 52 Läufern, knapp vor den Gästen aus Bottrop (51) sowie der Firma Sarstedt (41).
Der 13. Glühweinlauf avancierte wieder zu einem Spaß-Event für die ganze Familie und alle Generationen. „Du trifft nur gut gelaunte Menschen“, brachte es Michael Dick vom Orgateam auf den Punkt.


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