Gummersbach - 154 Teilnehmer bei der 15. Auflage von „Meerhardt Extreme“ - Sonja Vernikov unterbietet eigene Bestzeit über fünf Kilometer – Herzschlagfinale bei den Männern über zehn Kilometer.

Von Jürgen Lorenz

„Was für ein geiler Fight“, war der Sieger über die zehn Kilometer, Moritz Flader, nach dem Zielbereich noch völlig aus der Puste. Erst in der letzten Kurve, gut 100 Meter vor dem Zielstrich, war der Lokalmatador an seinem ärgsten Widersacher Daniel Mannweiler (7 G Laufteam/SRS e.V.) vorbeigespurtet und hatte sich dabei so verausgabt, dass er nach dem Zielstrich erst einmal zu Boden ging. Mit einer Zeit von 42:01 Minuten hatte Flader Mannweiler bei der 15. Auflage des Crosslaufs „Meerhardt Extreme“ gerade einmal um eine Sekunde geschlagen. Erst am letzten Anstieg war der Zweite an Flader vorbeigezogen, bergab spielte der Athlet der LG Gummersbach dann aber seine Stärken aus. „Er hat mir alles abverlangt. Gerade wenn man bedenkt, dass das meine Hausstrecke ist und er das erste Mal hier gelaufen ist“, zollte er seinem Konkurrnenten Respekt. „Die Strecke ist super“, kündigte Mannweiler bereits seine Teilnahme für das nächste Jahr an.

[Gold über zehn Kilometer für Moritz Flader (671), Silber für Daniel Mannweiler (681) und Bronze für Thomas Losbach (702).]

Bei den Frauen ging mit Adele Blaise-Sohnius nicht nur die Titelverteidigerin an den Start, denn die Läuferin der LAZ Rhein-Sieg hatte sich im Vorjahr mit einer Zeit von 42:48 Minuten auch den Streckenrekord gesichert. Entsprechend motiviert ging sie in diesem Jahr auf die Strecke. Auf den ersten Kilometern führte sie sogar das Gesamtfeld an. „Ich bin volles Risiko gegangen und habe von Anfang an Vollgas gegeben“, erwies sich die Strategie aber als nicht zielführend. „Bergab bin ich leider nicht so gut“, musste sie sich mit einer Zeit von 43:36 Minuten mit dem Silberrang begnügen.

Nicole Scholz (43:10 Minuten/TV Refrath), die erst vor einigen Wochen den Gummersbacher Silvestercrosslauf gewann, erwies sich erneut als die Schnellste. „Das wird schwer heute“, hatte sie noch kurz vor dem Startschuss auf die Frage geantwortet, ob der Sieg und ein neuer Streckenrekord ihre Ziele seien. Mit Platz eins klappte es, an der Bestmarke von Blaise-Sohnius schrammte sie um 22 Sekunden vorbei.

WERBUNG

Über fünf Kilometer fiel dann aber doch ein Rekord. Sonja Vernikov hatte diesen seit 2020 mit 22:14 Minuten gehalten. Und sie war nun angetreten, um ihre eigene Zeit zu unterbieten – was gelingen sollte: Bei ihrem Start-Ziel-Erfolg war sie fünf Sekunden schneller als vor vier Jahren. „Damals bin ich noch mit Spikes gelaufen, dieses Mal mit Trailschuhen“, sagte die 22-jährige Athletin aus Mechernich, die für die LAZ Rhein-Sieg läuft. „Ich bin gerade in den Vorbereitungen für die Deutschen Meisterschaften über die zehn Kilometer auf der Straße am 3. März“, nahm sie den Wettbewerb in Dieringhausen gerne in ihren Vorbereitungsplan auf. So ganz nebenbei strich sie noch 250 Euro ein, die die Volksbank Oberberg für einen neuen Streckenrekord ausgelobt hatte.

[Der Sieger über fünf Kilometer, Tom Peiter (1112), mit dem Zweitplatzierten Jan Vernikov (1154) und dem Dritten Marc Peiter (1102).]

Volksbank-Vorstandsmitglied Jörn Richling gab auch den Startschuss über die zehn Kilometer. „Wir sind hier von Anfang an mit dabei und haben die Veranstaltung immer gerne unterstützt und werden das auch in Zukunft tun“, sagte er am Rande des Laufes. Über den neuen Streckenrekord freute er sich. „Wir loben das Geld ja nicht aus, um es dann wieder mit nach Hause zu nehmen“, gratulierte er der Siegerin noch im Zielbereich.

[Lokalmatador Michael Redlich freute sich über seine erfolgreiche Titelverteidigung im Nordic Walking.]

Bei den Männern hatte Tom Peter (20:32 Minuten) von der LG Gummersbach die Nase vorn. Er siegte vor dem erst 15-jährigen Bruder von Sonja Vernikov, Jan Vernikov (Ski-Keller Kaulard & Schroift/21:23 Minuten), und seinem eigenen Bruder Marc, der das Podest vervollständigte. „Ich habe hier noch nie gewonnen“, freute er sich, allerdings nicht ohne seinen ärgsten Verfolger zu loben. „Der arme Kerl ist ein paar Mal ausgerutscht und hingefallen. Sonst wäre es sicher noch enger geworden.“

Michael Redlich vom TSV Dieringhausen verteidigte auf der Sieben-Kilometer-Walkingstrecke seinen Titel aus dem Vorjahr. Ebenfalls vom Veranstalter kam die Siegerin der Frauen, Daniela Menn.

Insgesamt 60 Helfer hatte der TSV aufgeboten, um die Veranstaltung durchzuführen. „Die Strecke ist in einem super Zustand“, so Eckhard Hauer vom Orga-Team. An drei Samstagen habe man zwar im Vorfeld Bäume wegräumen müssen, aber am Ende hat alles reibungslos funktioniert.

Zu den Ergebnissen

[Nicole Scholz (v.li.), Adele Blaise-Sohnius und Verena Köster freuten sich über ihre Podestplätze im Zehn-Kilometer-Lauf.]