LICHTWISSEN

Stromverbrauch um 200.000 Kilowattstunden gesenkt

ANZEIGE; 14.06.2023, 12:00 Uhr
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Fotos: LED Technics Germany --- Pack Litz Wire-Prokurist Andreas Warkentin: „Wir wollten das Effizienzoptimum erreichen.“
LICHTWISSEN

Stromverbrauch um 200.000 Kilowattstunden gesenkt

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Oberberg - Das Familienunternehmen Pack LitzWire optimiert die betriebliche Energieeffizienz und hat auf zukunftsweisende LED-Beleuchtung umgerüstet.

Für ein mittelständisches Familienunternehmen ist Pack LitzWire in Sachen Zukunftstechnologien außergewöhnlich gut aufgestellt. Die konsequent digitalisierte Logistikkette zum Beispiel ist Benchmark unter Industrieunternehmen dieser Größe. Um auch in der betrieblichen Energieeffizienz das volle Potenzial moderner Technologien auszuschöpfen, hat der Hersteller von Hochfrequenzlitzen und Kupfer-Feindrähten kürzlich zwei Fertigungshallen auf hocheffiziente und digital gesteuerte LED-Lichttechnik umgerüstet.

 

Ob Luft- und Raumfahrt, Automotive, Bahn-, Medizin- oder Industrietechnik: Hochfrequenzlitzen und Kupfer-Feindrähte von Pack LitzWire sind weltweit überall da im Einsatz, wo Strom in hohen Frequenzen fließt. Seit 90 Jahren fertigt das Familienunternehmen Stromleiter mit hohem Wirkungsgrad und geringer Baugröße für die Elektroindustrie – alles komplett am Standort Gummersbach und Reichshof mit rund 30 Mitarbeitern. Durch die zunehmende Elektrifizierung steigt die Nachfrage in fast allen Geschäftsfeldern des Unternehmens, besonders aber im Bereich grüner Technologien, bei Herstellern von Windkraft, Kraft-Wärme-Kopplung, Photovoltaik und Brennstoffzellentechnik. „Wegen der steigenden Nachfrage haben wir unsere Fertigungskapazitäten ausgebaut und modernisiert,“ sagt Geschäftsführer Rainer Pack, der sich auch in verschiedenen Energieforschungsprojekten engagiert. „Bei unseren Produkten geht es immer um maximale Stromeffizienz, deshalb wollten wir auch unsere betriebliche Energieeffizienz optimal gestalten.“

 

[Seit 90 Jahren geht es bei Pack LitzWire in Gummersbach um Stromeffizienz.]

 

Effizienzoptimum als Maßstab

Mit diesem Ziel wurden zuerst die Fertigungsanlagen modernisiert, dann wurde die Hallenbeleuchtung in den beiden jeweils 1.000 Quadratmeter großen Hallen auf den neusten Stand der Technik gebracht. Die bisherige Lichtanlage war veraltet und nicht mehr effizient, zudem brannte bei Drei-Schicht-24-Stunden-Betrieb unnötig viel Licht – großes Einsparpotenzial also. „In den Abend- und Nachtschichten ist deutlich weniger Personal im Einsatz, da brauchen wir nicht überall die volle Beleuchtung,“ sagt Prokurist Andreas Warkentin, der für die LED-Umrüstung verantwortlich war. „Uns war es wichtig, nicht nur hochqualitative LED-Leuchten zu finden, sondern eine Technik, mit der wir das Effizienzoptimum erreichen.“

 

Gefunden hat Warkentin beides bei LED Technics Germany (LTG). Das Kölner Unternehmen fertigt hocheffiziente LED-Industrie-Beleuchtung und bietet durch die Zugehörigkeit zur SchahlLED Lighting GmbH marktführende Steuerungstechnologie an. „Licht ist einfach notwendig, da gab es keine Diskussion darüber, dass die Investition getätigt wird“, so Geschäftsführer Rainer Pack. Zwar seien Funktionalität und Qualität der Technik für die Auswahl des Anbieters ausschlaggebend gewesen und nicht die Wirtschaftlichkeitsrechnung, dennoch sprach eine Amortisationszeit von knapp drei Jahren für den Kölner Anbieter. Rund 43.000 Euro jährlich an Stromkosten spart das Unternehmen durch den Wechsel jetzt ein, dadurch rechnet sich die Investition schnell, zumal ein Förderzuschuss vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in Höhe von 20 Prozent in Anspruch genommen werden konnte.

 

30 Prozent mehr Lichtstärke

Weil die alte Lichttechnik von 1996 beziehungsweise 2010 war, brauchten die neuen LED-Lichtbänder neue Elektrik und Aufhängung. „Wir hatten Sorge, dass die Montage lange dauern und unsere Produktion behindern würde“, blickt Prokurist Warkentin zurück. „Am Ende hat es alles nur vier Wochen gedauert und unser Betrieb lief währenddessen ganz normal weiter.“ Für eine optimale und blendfreie Optik wurden die Leuchten höher gehängt als bisher und in einem anderen Winkel montiert – 20 bis 30 Prozent mehr Lichtstärke wurden so bei der Grundbeleuchtung erzielt.

 

[Optimale Beleuchtung, wenn man sie braucht – hier im Lagerbereich bei Pack LitzWire.]

 

Präsenzmelder für optimale Lichtausbeute

Die größte Veränderung ergab sich durch die integrierte Steuerung: Jede einzelne LED-Leuchte von LTG wurde mit einem Sensor ausgestattet, der sowohl das vorhandene Tageslicht als auch die Präsenz von Personen misst, und die Beleuchtung automatisch anpasst. Andreas Warkentin: „Uns war wichtig, dass Präsenz gemeldet wird und nicht Bewegung. Schließlich laufen unsere Mitarbeiter nicht ständig rum.“ In der Praxis heißt das: Dort, wo sich Personen aufhalten, fährt sich die Beleuchtung vollautomatisch hoch, an anderen Stellen wird sie bis auf ein Restlicht heruntergedimmt, zum Beispiel in den weniger besetzten Abend- und Nachtschichten. Alle Leuchten lassen sich über ein digitales Control Center steuern, das auch den aktuellen Energieverbrauch anzeigt. Und die Zahlen sind eindrucksvoll: Statt 210.000 Kilowattstunden (kWh) verbraucht die neue LED-Beleuchtung nur noch 15.000 kWh pro Jahr. Zudem meldet das Control Center, falls eine Leuchte ausfällt – „das Ganze bei einer einfachen Handhabung wie bei einem Gameboy“, so Warkentin.  Außerdem könne er die Beleuchtung darüber jederzeit an veränderte Beleuchtungsbedürfnisse anpassen und optimieren.

 

Die Grundprogrammierung der intelligenten Steuerung hat LTG-Geschäftsführer Andreas Kreuss vorgenommen, der das gesamte Projekt vor Ort begleitet hat. Er konnte Andreas Warkentin auch die Sorge nehmen, dass die Mitarbeiter eine Beleuchtung ohne Schalter ablehnen würden. „Anfangs befürchten viele, plötzlich im Dunkeln zu stehen“, erzählt LTG-Geschäftsführer Andreas Kreuss, „das ist aber nur kurze Zeit gewöhnungsbedürftig, dann wissen die meisten den sowohl den Komfort als auch die Lichtqualität zu schätzen.“

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