LINDLAR
Neue Flüchtlingsunterkunft soll vor allem Familien eine Heimat geben
Lindlar – Platz für bis zu 48 Menschen bietet die Flüchtlingsunterkunft direkt im Lindlarer Ortskern – Im Sommer sollen die ersten Bewohner einziehen – Die Container-Lösung soll abgeschafft werden.
Von Peter Notbohm
Vermutlich im Juli werden die ersten Menschen in der neuen Flüchtlingsunterkunft in Lindlar einziehen. Direkt im Ortskern in der Straße „Am langen Hahn“ hat die Gemeinde mit ihrer gemeindeeigenen Bau-, Grundstücks- und Wirtschaftsförderung GmbH (BGW) eine neue Unterkunft mit vier Wohneinheiten für bis zu 48 Bewohner bauen lassen. Für die meisten Anwohner ist die Flüchtlingsunterkunft in der Nachbarschaft nichts Neues: Auf dem Grundstück stand bis 2022 bereits ein altes Haus, das der Gemeinde seit 2015 als Unterkunft für Flüchtlinge diente, aufgrund seines maroden Zustands allerdings abgerissen werden musste.
Bürgermeister Dr. Georg Ludwig, der Beigeordnete Michael Eyer, Vertreter aller Ratsfraktionen und BGW-Geschäftsführer Wolfgang Bürger ließen sich die Wohnungen von Michael Korthaus, dessen Firma das Haus innerhalb von zehn Monaten errichtet hat, am Mittwoch bei der offiziellen Übergabe schon einmal zeigen. Was die Unterkunft besonders macht: sie ist weniger auf männliche Einzelflüchtlinge ausgelegt, sondern vor allem für Familien konzipiert. Jede Wohnung verfügt über einen Koch- und Essbereich, mehrere Schlafzimmer und auch getrennte sanitäre Räume für Männer und Frauen. Korthaus sprach von „vier Wohneinheiten mit einem WG-Charakter“.
Eyer, gleichzeitig auch Sozialdezernent, hob besonders die zentrale Lage hervor, sodass alle Geschäfte des täglichen Bedarfs, Ärzte, Schulen und Kitas fußläufig erreichbar seien, „womit die Gemeinde einen Beitrag für eine gute Integration gewährleistet“. Beim Ausbau der über 700 Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche habe man auch darauf geachtet, dass das Gebäude zukunftsträchtig ist: Bereits mit kleinen Umbauarbeiten könne man aus den Wohnungen kleine Einzelhaushalte für den Wohnungsmarkt entstehen lassen. Zunächst gilt aber eine Zweckbindung von 20 Jahren als Flüchtlingsunterkunft.
Ein weiterer positiver Nebeneffekt der neuen Unterkunft: Die Gemeinde wird durch den Neubau bis Ende des Jahres die Container abbauen können. Derzeit verfügt Lindlar über insgesamt 25 Unterkünfte und erfüllt die Zuweisungsquote laut Eyer nahezu zu 100 Prozent. Der Bau der neuen Unterkunft wurde aus einem EU-Förderprogramm bei der NRW-Bank zu 100 Prozent gefördert, insgesamt beliefen sich die Kosten für die Maßnahme auf 1,6 Millionen Euro.
Bis zum Einzug der ersten Bewohner im Sommer müssen noch die Zimmer eingerichtet werden. Die Kartons der noch aufzubauenden Betten stapelten sich am Mittwoch bereits in den Räumen. Auch die Parklplätze vor dem Haus ein kleiner Garten mit einer Schaukel und einer Rutsche sollen innerhalb der nächsten vier Wochen noch entstehen. Wolfgang Bürger freut sich über die schnelle Fertigstellung: „Das ist das Ergebnis einer konstruktiven Zusammenarbeit auf allen Ebenen.“
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