Marienheide - Sebastian Nieborowski wurde mit dem 109. Schuss neuer Schützenkönig - Prinz Michael Meckel stand nach dem 222. Treffer als neuer Regent fest - Etliche Hürden wurden erfolgreich umschifft.

Von Leif Schmittgen

Es dauerte über drei Stunden, bis der glückliche neue Marienheider Schützenkönig Sebastian Nieborowski überglücklich die Arme gen Himmel riss, als er sich am Sonntag gegen zwei Mitbewerber behauptet hatte und das begehrte Federvieh endlich von der Stange fiel. Dass es ein zeitlicher Marathon werden sollte, lag nicht an der relativ niedrigen Schusszahl von 109 (59 mit der Königspatrone), sondern vielmehr an den Tücken des Alltags, die den Grünröcken einiges an Geduld abverlangten. Nach den ersten Durchgängen hatte sich nämlich die Folie hinter dem Vogel so unglücklich gelöst, dass die Anwärter ihr Ziel einfach nicht mehr sehen konnten.

Abhilfe schaffte die örtliche Feuerwehr mit ihrem Hubsteiger und es herrschte wieder freie Sicht. Doch damit nicht genug: Nur wenige Minuten später brach ein Bolzen am Gewehr, sodass das Schießen erneut unterbrochen werden musste. „Schützenhilfe“ leisteten spontan die Grünröcke aus dem benachbarten Müllenbach und stellten eine Flinte zur Verfügung, mit der der 41-jährige Berufssoldat dem Vogel dann endgültig den Garaus machte. Der dreifache Vater, der mit seiner Familie im Heier Zentrum wohnt, regiert nun gemeinsam mit seiner Ehefrau Tatiana (38) die Marienheider Schützen. Er ist seit 25 Jahren im Verein und engagiert sich unter anderem als Chef der Fahnenträger.

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Neuer Prinz wurde mit dem 222. Treffer der 25-jährige Michael Meckel. Der Rettungsdienstmitarbeiter, der seine Lebensgefährtin Kathrin Voß zu seiner Prinzessin wählte, ließ sechs Konkurrenten hinter sich. Er lebt im Ortsteil Stülinghausen und war bereits 2016 Prinz im selben Verein. Alle Regenten wurden gestern feierlich von der Vorsitzenden Ines Wölky gekrönt. Wölky war vermutlich eine Last von den Schultern gefallen, denn bereits vor dem Fest hatten den Vorstand einige Hiobsbotschaften ereilt. Zum Open-Air-Konzert „Live auf der Hei“ am Freitag sollte eigentlich die Band „Tacheles“ gemeinsam mit den Sternrockern und den Räubern auftreten, wegen zwei erkrankten Musikern musste man kurzfristig absagen. Die Kölschrockband  „Aluis“ sprang ein und sorgte mit den übrigen Gruppen für einen rauschenden Festauftakt mit hunderten Partygästen.

Außerdem hatten einige Schausteller nach der Coronakrise wegen anderer wirtschaftlicher Interessen abgesagt. „Wir wollen Schützenfest und keine Kirmes feien“, hieß es aus den Reihen der Grünröcke. Die Vereinschefin zeigte sich trotzdem gut gelaunt und freute sich über die kleine Auswahl an Attraktionen auf dem Festplatz. Spontan in die Bresche gesprungen waren etliche private Helfer bei der Bewirtung der Gäste. Denn auch der Festwirt musste krankheitsbedingt die Segel streichen. Auch diese Hürde wurde umschifft und man feierte ein schließlich harmonisches Schützenfest. Für Wölky war es die Premiere im Amt der Vereinschefin.

Am Samstag stand der Kommers mit Ehrungen langjähriger und verdienter Vereinsmitglieder auf dem Programm. Zu Gast waren neben Vertretern des Oberbergischen Schützenbundes (OSB) auch Abordnungen der befreundeten Vereine aus Müllenbach, Gimborn, Lindlar und Wegeringhausen. Gestern fand vor der Krönung noch der Wettbewerb um den Prinzenvogel statt, ehe das Fest am Abend ausklang. Begleitet wurden die Festumzüge vom Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Marienheide.

Vereinsinterne Ehrungen

Großer Orden am Band

Stefan Ellinghaus

Verdienstorden in Gold

Sven Vollmann

Detlef Leisering

Verdienstorden in Silber

Michaela Erlinghagen

Mark Wasserfuhr

Monika Zschachlitz

Verdienstorden in Bronze

Dominik Stoschik

Manuel Braun

Lutz Lichtinghagen

David Heller

Ehrungen des Oberbergischen Schützenbundes

Großer Orden am Bande des OSB

Gerhard Hoppe

Goldene Verdienstnadel des OSB 

Dieter Rott

Liste der Jubilare