LOKALMIX
40.000 Bäume für Müllenbach
Marienheide – Auftakt für die größte Baumpflanz-Aktion im Oberbergischen – GIZEH Raucherbedarf unterstützt das Projekt „Mein Baum Mein Müllenbach“ mit 30.000 Euro.
Die oberbergischen Wälder waren in den vergangenen Jahren extremen Bedingungen ausgesetzt. Wo einst grüne Hänge das Landschaftsbild prägten, sind erschreckend häufig nur noch Kahlflächen übrig. Arg betroffen sind davon auch die Waldflächen um die Marienheider Ortschaft Müllenbach. Höchste Zeit also, diese wieder zu bepflanzen. Doch „einen Wald neu entstehen zu lassen, das ist nicht mal eben so getan“, findet Andreas Kümmel, Vorsitzender des örtlichen Gemeinnützigen Vereins. Mit Blick auf die umliegenden Hänge vor der eigenen Haustür entstand das Bedürfnis, diese wieder aufzuforsten – und damit auch die Idee für Oberbergs größte Baumpflanz-Aktion: „Mein Baum Mein Müllenbach“.
Die ersten 4.000 Setzlinge haben es bereits nach Müllenbach geschafft. Am vergangenen Wochenende wurden sie auf einer fast vier Hektar großen Fläche östlich der Ortsmitte eingeschlagen – und damit sozusagen in einer Wartezone zwischengeparkt. Ab diesem Wochenende sollen die 2.000 Buchen sowie jeweils 1.000 Lärchen und Weißtannen mit vereinten Kräften in die Erde gebracht werden.
Besonders angetan zeigte sich Kay Boenig (Foto) als Leiter des Regionalforstamtes des Bergischen Landes von der Weißtanne. Im Rahmen eines Pressetermins am heutigen Vormittag beschrieb er diese als trockenheitsverträglicher als die Fichte. Außerdem sei sie schattenertragend, liefere gutes Holz und werde bei Stürmen aufgrund ihrer Pfahlwurzel nicht so schnell umgeschmissen. „Damit ist sie eine gute Alternative zur Fichte“, resümierte der Experte.
Anlass des heutigen Termins war allerdings nicht nur der Auftakt der Pflanz-Aktion, sondern insbesondere eine Spendenübergabe seitens der „Mignot & de Block Foundation/GIZEH“ an den Gemeinnützigen Verein Müllenbach in Höhe von 30.000 Euro. „Damit finanzieren wir 10.000 Bäume“, sagte Christian Hinz, Geschäftsführer und Vorsitzender der Geschäftsführung der Gummersbacher Firma GIZEH Raucherbedarf. Fast in unmittelbarer Nähe zum Firmenstandort in Windhagen eine derartige Aktion unterstützen zu können, erfreute den Geschäftsmann: „Das ist ein sichtbares Zeichen für den Klimaschutz.“
[Regionalforstamtsleiter Kay Boenig ließ es sich nicht nehmen, die ersten jungen Buchen in die Erde zu bringen.]
Allein in Oberberg müssten laut Boenig klimabedingt 8.000 bis 10.000 Hektar wiederbewaldet werden. „Da zählt jeder Hektar“, so der Förster. In Müllenbach sollen durch die Aktion insgesamt bis zu sechs Hektar aufgeforstet werden. Ein Teil der angedachten Fläche gehört der evangelischen Kirche. „Wir hätten das so aktuell nicht machen können“, sagte Pfarrer Maik Sommer und bedankte sich für die zahlreichen helfenden Hände. Auch Bürgermeister Stefan Meisenberg war am Vormittag zur Spendenübergabe in den Wald gekommen. Die Aufforstung der Wälder bezeichnete der Rathauschef als „Generationenaufgabe“ – und so würde sich die Aktion auch positiv auf die Dorfgemeinschaft auswirken.
[Die ersten 4.000 Setzlinge werden bis April eingepflanzt.]
Neben den Lärchen, Buchen und Weißtannen sollen in dem künftigen Mischwald auch Eichen gepflanzt werden. Boenig geht davon aus, dass sich auf natürliche Weise außerdem Ebereschen und Birken ansiedeln werden. Der Bereich soll nicht umzäunt werden; stattdessen sollen die Bäume einzeln vor Verbiss geschützt werden – auch wenn dies kostspieliger sei. Pro Baum rechnen die Organisatoren mit Kosten in Höhe von drei Euro. Bislang könnten etwa 15.000 bis 18.000 Bäume durch Spenden erworben werden.
[Andreas Kümmel, Vorsitzender des örtlichen Gemeinnützigen Vereins Müllenbach, lieferte die Idee für Oberbergs größte Baumpflanz-Aktion.]
„Ohne Engagement von den Bürgern geht es nicht. Es braucht Menschen, die sich kümmern“, sagte Kümmel. Im März und April werden die ersten 4.000 Setzlinge gepflanzt, im Herbst sollen weitere 6.000 Bäume gepflanzt werden. Ob der Plan tatsächlich aufgeht, werde sich erst in der Zukunft zeigen. Doch „das Falscheste ist, nichts zu tun“, sagte Kümmel – und ergänzte: „Je mehr mitmachen, umso besser!“
Weitere Informationen zum Projekt sind auf der Website von „Mein Baum Mein Müllenbach“ zu finden.
KOMMENTARE
Jeder Nutzer dieser Kommentar-Funktion darf seine Meinung frei äußern, solange er niemanden beleidigt oder beschimpft. Sachlichkeit ist das Gebot. Wenn Sie auf Meinungen treffen, die Ihren Ansichten nicht entsprechen, sehen Sie von persönlichen Angriffen ab. Die Einstellung folgender Inhalte ist nicht zulässig: Inhalte, die vorsätzlich unsachlich oder unwahr sind, Urheberrechte oder sonstige Rechte Dritter verletzen oder verletzen könnten, pornographische, sittenwidrige oder sonstige anstößige Elemente sowie Beschimpfungen, Beleidigungen, die illegale und ethisch-moralisch problematische Inhalte enthalten, Jugendliche gefährden, beeinträchtigen oder nachhaltig schädigen könnten, strafbarer oder verleumderischer Art sind, verfassungsfeindlich oder extremistisch sind oder von verbotenen Gruppierungen stammen.Links zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
ARTIKEL TEILEN