LOKALMIX

100 Jahre Löschzug Strombach-Lobscheid: „Großartige Erfolgsgeschichte“

us; 23.06.2024, 15:30 Uhr
Fotos: Michael Kleinjung --- Der bekennende Feuerwehr-Fan und Aufsichtsratsvorsitzender der Sparkasse Gummersbach, Frank Helmenstein (li.), überreichte ein 1.000 Euro Geburtstagsgeschenk an Einheitsführer Dr. Andreas Esser. 
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100 Jahre Löschzug Strombach-Lobscheid: „Großartige Erfolgsgeschichte“

us; 23.06.2024, 15:30 Uhr
Gummersbach- Mit einem Mitmach-Unterhaltungsprogramm feierte die Feuerwehreinheit gestern ihr 100-jähriges Bestehen.

Die Planungen und Vorbereitungen zogen sich über ein Jahr hin, zeitgleich wurde eine anschauliche Chronik erstellt und seit vorgestern spuckten die 30 aktiven Kameraden beim Aufbau zum 100. Jubiläumsfest in die Hände. Die Floriansjünger der Löschgruppe Strombach-Lobscheid hießen gestern viele Gäste auf dem Areal zwischen Gerätehaus und Fahrzeughalle willkommen, unter ihnen die Anwohner aus Strombach und den Nachbarorten, Abordnungen befreundeter Feuerwehren, Vertreter der Ratsfraktionen und des Kreises.

 

Der Festtag startete mit der Fahrzeugausstellung, wo Interessierte direkte Einblicke ins „Innenleben“ von sechs hoch spezialisierten Einsatzfahrzeugen nehmen konnten. Als besondere Highlights im Feuerwehr-Fuhrpark stellten sich das Flugfeldlöschfahrzeug und der „Pilotenretter“ vom Standort der Bundeswehr am Flughafen in Köln-Wahn heraus. Als Hubrettungsgerät für Besatzungen von Kampfjets verfügt er über einen 30 Meter Gelenkmast mit Korb, in dem Maschinist Bodo Inhülsen über Stunden hinweg Menschengruppen in den „Luftraum über Strombach“ begleitete. Spannend für kleine Feuerwehr-Newcomer war der praktische „Löschangriff mit D-Schlauch“ auf ein Holzhäuschen. Der ökumenische Festgottesdienst mit Markus Aust (evangelische Kirche), Gerd Wilden (katholische Kirche) und der musikalischen Begleitung des Männerchores Strombach standunter dem Thema „Dienen“.

 

[Als Dank und in Würdigung des enormen Einsatzes der Feuerwehrleute aus Strombach und Lobscheid sagte Landrat Jochen Hagt eine Finanzspritze in Höhe von 3.000 Euro zu.]

 

Zentraler Bestandteil der Geburtstagsfeier war der Festakt, zu dem Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein die Grüße von Rat und Verwaltung überbrachte. Als „großartige Erfolgsgeschichte“ wertete der Rathauschef die bisherige Geschichte der Wehr, wobei er ausdrücklich die vor zehn Jahren erfolgte Fusion mit der Löschgruppe Lobscheid hervorhob. „Die Unterstützung unserer Stadt erfolgt nicht nach Kassenlage, sondern genießt absolute Priorität“, versicherte er und überreichte in seiner Funktion als Vorsitzender des Verwaltungsrates der Sparkasse Gummersbach einen Spendenscheck in Höhe von 1.000 Euro an Einheitsführer Dr. Andreas Esser. Um Feuerwehr-Nachwuchs zu akquirieren, versprach er in seiner verbleibenden Amtszeit maßgebliche Anstrengungen für die Gründung einer Kinderfeuerwehr.

 

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Landrat Jochen Hagt würdigte den enormen Zeitaufwand den ehrenamtlich aktive Feuerwehrleute in Ausbildung, Übungen und Wartung der technischen Ausrüstung investierten und lobte deren selbstlose Bereitschaft, Leib, Leben und Familie für das Wohlergehen der Allgemeinheit hintenan zu stellen. Frank Raupach, Leiter der Feuerwehr Gummersbach, beschrieb das ehrenamtliche Engagement der Feuerwehrleute als ein „Hobby behaftet mit hohem Risiko“, das beständig neue Herausforderungen schaffe, bei dessen Ausübung man aber auch Freundschaften fürs Leben schließen könne. Angesichts prognostizierten Mitgliederverlustes in der Zukunft müsse das Hauptaugenmerk auf der Nachwuchswerbung liegen.

 

[Die Maschinisten und Fahrzeugführer der beiden Großfahrzeuge vom Bundeswehr-Standort Köln/Wahn nahmen Aufstellung im Hubkorb des „Pilotenretters“.]

 

Seit Gründung der Strombacher Wehr im Jahr 1924 hätten sich Aufgabenstellung und Ausstattung der Feuerwehr enorm gewandelt, erläuterte Esser. Heute seien lediglich ein Fünftel aller Einsatze klassische Brandbekämpfung, die meisten seien Hilfeleistungen aller Art, eine Tatsache, die zeige, dass sich die Wehr zum modernen Dienstleister für jede Notlage entwickelt habe. „Bürokratie, Formalismus und Reglementierung stellen eine hohe Belastung unseres Ehrenamtes dar“, appellierte der Hauptbrandmeister den Helfern mehr Aktionsfreiräume zu gestatten. Danach lieferte die CH 22-Band zum Abendprogramm „Party-Coverrock quer durch den Kleiderschrank“, wozu die Feuerwehrkameraden schrille Longdrinks aus der vereinseigenen Cocktailbar servierten.

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