LOKALMIX
„Das ist das Gefährliche daran“
Engelskirchen – Corona-Ausbruch stellt Mitarbeiter und Bewohner des Haus Hohenfels vor schwierige Situation – Zwei Todesfälle bei zwölf positiven Tests.
Von Lars Weber
Es ist nicht neu, dass Pflegeeinrichtungen als Plätze gelten, wo besonders auf Hygiene und andere Regeln des Zusammenlebens besonders geachtet werden muss. Das war auch schon vor der Corona-Krise so. Seit Corona fällt der Blick aber umso stärker auf diese Einrichtungen. Es gilt, die Menschen dort, besonders die Bewohner, aber auch die Angestellten, so gut es geht zu schützen. Dass es trotz aller Vorsicht passieren kann, dass das Virus den Weg in eine Einrichtung findet, zeigte sich schon im Frühjahr, als es Ausbrüche in Seniorenheimen zum Beispiel in Hückeswagen oder Wipperfürth gab. Nun traf es das Haus Hohenfels in Engelskirchen, eine psychiatrische Pflegeeinrichtung für Erwachsene. Dort gab es zwölf positive Tests und zwei Todesfälle, eine 87-jährige und eine 70-jährige Frau.
Das Haus Hohenfels wird betrieben von der Gesellschaft DESA Pflegeeinrichtungen mit Sitz in Eckenhagen, wo es mit „Zur schönen Aussicht“ eine weitere Einrichtung gibt. „Natürlich ist es schlimm, wenn jemand stirbt“, sagt Geschäftsführer Robert Dempewolff auf Nachfrage. Angesichts der Anzahl der Mitarbeiter und der Bewohner zeige sich aber trotz dieser Tragik, dass die Vorsichtsmaßnahmen gut gegriffen hätten. 54 Bewohner und 60 Mitarbeiter habe das Haus Hohenfels. Bei zwölf laborbestätigten Fällen sei letztlich also nur ein kleiner Teil betroffen gewesen, so Dempewolf.
Die erste Infektion wurde bei einem Mitarbeiter festgestellt. Die Person habe Kontakt zu einer vermeintlich positiv getesteten Person gehabt und sei daraufhin getestet worden. Symptome gab es keine. „Das ist das Gefährliche daran“, sagt Dempewolff über die Ausbreitungsweise des Virus. Es werde nicht das letzte Mal sein, dass eine Einrichtung betroffen sein wird, glaubt der Geschäftsführer.
Als Reaktion auf die erste Infektion gab es die Allgemeinverfügung des Kreises, die sich aufgrund der Kontaktanzahl und dem besonderen Risiko auf die Bewohner der Einrichtung bezog, die ab diesem Zeitpunkt das Haus nicht mehr verlassen durften. Als weitere Fälle hinzukamen, so der Kreis, wurde die Allgemeinverfügung verlängert und auch auf die Mitarbeiter ausgeweitet. Diese benötigten einen negativen Test, um aus der Quarantäne zu kommen und weiter zu arbeiten. Trotzdem dürfen sie „die Strecke zwischen beiden erlaubten Aufenthaltsorten maximal zweimal pro Tag alleine mit einem eigenen Fortbewegungsmittel oder notfalls zu Fuß auf dem kürzesten Weg zurückzulegen“, heißt es in der Verfügung. Auch die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ist untersagt.
Bewohner und Mitarbeiter gingen „sehr professionell“ mit der Situation um. Trotzdem: Wenngleich sich das Infektionsgeschehen im Haus entspannt habe, sei die Situation aber natürlich angespannt, so Dempewolff weiter. Nur noch zwei Mitarbeiter seien inzwischen in Quarantäne. Weitere Infektionen habe es nicht mehr gegeben. Damit würde die Allgemeinverfügung am 10. November auslaufen. Und im Haus Hohenfels wieder etwas Normalität einkehren.
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