LOKALMIX

„Die Leute denken oft, das ist eine Boutique“

ks; 27.06.2024, 19:35 Uhr
Foto: Katharina Schmitz --- Kamen auf dem Lindenplatz zusammen: (v.l.) Vizebürgermeister Jürgen Marquardt, Antonia Eigendorf (Caritas), Ingrid Dreher (Steuerungsgruppe), Wiebke Nauber, Inhaberin des „Gefairts“, und Stadtverordneter Rainer Sülzer.
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„Die Leute denken oft, das ist eine Boutique“

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ks; 27.06.2024, 19:35 Uhr
Gummersbach – Die Kampagne „Gummersbach fairändert sich“ gewinnt immer mehr Teilnehmer – Nun verschreibt sich auch die Caritas dem fairen Handel.

Vor 36 Jahren wurde im Gummersbacher Stadtteil Derschlag der erste Weltladen der Stadt eröffnet. Habe damals noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden müssen – so zum Beispiel zu den Fragen, was fairer Handel überhaupt ist und warum er so nötig ist –, sei das heute anders. Ob Umweltschutz, faire Preise und Entlohnungen, das Verbot von ausbeuterischer Kinder- und Zwangsarbeit, Bildung oder auch die Nachverfolgbarkeit: „Die Leute wissen heute gut darüber Bescheid“, sagte Ingrid Dreher, Sprecherin der Steuerungsgruppe „Fairtrade Town“ Gummersbach, im Gespräch mit OA.

 

In der Fußgängerzone hat sich die Stadt Gummersbach heute einmal mehr als „Fairtrade Town“ präsentiert. So stand zwischen 10 und 13 Uhr „Das Gefairt“ auf dem Lindenplatz. Inhaberin Wiebke Nauber kam bereits zum zweiten Mal mit ihrem mobilen Verkaufswagen aus Mettmann nach Gummersbach. In ihrem knapp sieben Meter langen und zwei Meter breiten „Gefairt“ bot sie Passanten fair und biologisch hergestellte Kleidung für Damen und Herren sowie Dekorationen an. Außerdem wurde fair gehandelter Kaffee ausgeschenkt.

 

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Besucht wurde der Stand der Steuerungsgruppe am Vormittag unter anderem von Vizebürgermeister Jürgen Marquardt. Er nutzte die Gelegenheit, um den neuen Fairtrade-Infoflyer der Stadt, „Gummersbach fairändert sich“, vorzustellen. Ob Supermärkte, Kindergärten, Schulen, Unternehmen wie die AggerEnergie oder auch der Klosterhof Bünghausen, Gastronomiebetriebe, kirchliche Einrichtungen oder auch Vereine: in den vergangenen Jahren hat die Steuerungsgruppe zahlreiche Partner gewinnen können.

 

Als 70. Teilnehmer neu mit dabei ist nun auch der Caritasverband Oberberg. Sei das Caritas Kaufhaus in der Wilhelmstraße schon länger mit dabei gewesen, werde nun auch in der Geschäftsstelle der Caritas verstärkt auf fairen Handel geachtet. So soll es nun für die Mitarbeiter und Klienten der Caritas fairen Kaffee geben. Und auch bei Präsenten wie Schokoladen-Nikoläusen sollen künftig fair gehandelte Produkte verwendet werden. So ließ es sich Marquardt nicht nehmen, heute der Caritas, vertreten von Antonia Eigendorf, eine Urkunde zu verleihen.

 

Einen zweiten Weltladen gibt es seit 1993 auch in der Gummersbacher Innenstadt – zunächst am Bismarckplatz angesiedelt, ist das Geschäft seit einigen Jahren in der Alten Rathausstraße zu finden. „Die Leute denken oft, das ist eine Boutique“, erzählte Wolfgang Pack, Mitarbeiter im Weltladen. Ob Kaffee, Tee, Schokolade, Lederwaren, Schmuck, Taschen oder auch Heimtextilien: im Weltladen sind diverse Produkte zu finden. Derzeit besonders im Trend: Designermöbel aus Metall.

 

„Das Bewusstsein zu schärfen, das ist entscheidend“, sagte Jürgen Marquardt im Gespräch mit Ingrid Dreher. Dazu gehöre auch, sich vor einem Kauf die Frage zu stellen, ob man das Produkt wirklich brauche. „Wir machen jeden Tag Politik, durch die Entscheidungen, die wir treffen – auch mit dem Einkaufskorb“, ergänzte Dreher. Sich nicht mit dem Thema zu befassen, sich darauf auszuruhen, dass genannte Probleme „weit weg“ seien, einen selbst nicht betreffen würden, sei der falsche Weg. „Man muss die Produzenten fair behandeln“, sagte Dreher abschließend.

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