LOKALMIX
BWO Lichtenberg - eine 40-jährige Erfolgsgeschichte
Morsbach – Mit einem Tag der offenen Tür beging die BWO (Bilden. Wirken. Oberberg) Lichtenberg den 40. Jahrestag ihres Bestehens.
Von Ute Sommer
Gegründet mit der Intention, Menschen mit Beeinträchtigungen die Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen, startete die BWO 1972 mit sieben Beschäftigten am Standort Faulmert. Im Laufe der Jahrzehnte erweiterte sich die Bildungseinrichtung unter der Ägide des Trägervereins „Lebenspfade Oberberg“ um die Werkstätten in Bomig und Lichtenberg und beschäftigt derzeit 740 Menschen mit Beeinträchtigung und 230 Mitarbeiter.
[Ulrich Pflitsch nutzte die Gelegenheit, um neue Mitglieder für den BWO-Trägerverein Lebenspfade Oberberg zu werben.]
Lebenspfade-Gesamtleiter Oliver Meinhold unterstreicht den ganzheitlichen Ansatz des BWO-Leitbildes, der neben der gleichberechtigten Teilhabe an Arbeits- und gesellschaftlichem Leben auch die Fähigkeitsentwicklung und Persönlichkeitsbildung des Einzelnen im Blick hat. „Wir möchten unsere Menschen nicht an die Arbeit, sondern die Arbeit an unsere Menschen anpassen.“ An Menschen mit komplexem Betreuungs- und Förderungsbedarf richtet sich das Angebot der heilpädagogischen Arbeitsgruppen. Heute nun feierte die Belegschaft des Standortes in Lichtenberg (200 Beschäftigte, 55 Mitarbeiter) ihren 40. Geburtstag mit einem Tag der offenen Tür, bei dem sie Einblicke in ihren Berufsalltag im Bereich der industriellen Fertigung (Montage, Verpackung, Metallverarbeitung) und der Dienstleistungssektoren Wäscherei, Heißmangel sowie Gärtnerei gestattete.
Am Anfang des Festtages stand eine kleine Feierstunde im alten Lager, wo Ulrich Pflitsch, Vorsitzender von „Lebenspfade Oberberg“, für die Mitgliedschaft im Trägerverein warb, der Angebote zur Frühförderung, zur Teilhabe am Arbeitsleben, beim Wohnen, im Alltag, für Freizeit und innerhalb des Inklusionsunternehmens Service. Handwerk. Oberberg (SHO) bereithält. Geschäftsführer Jens Kämper ließ Werden und Wachsen des Standortes Lichtenberg Revue passieren, der nach Inbetriebnahme 1985 bereits zwei Jahre später vergrößert, 1993 um den Trakt für den heilpädagogischen Arbeitsbereich und 2014 nochmals um einen Produktionstrakt mit Lager erweitert wurde. Angesichts anhaltender Wirtschaftsflaute und leerer öffentlicher Kassen warf er einen sorgenvollen Blick in die Zukunft, in der die Auskömmlichkeit der Einrichtung BWO zunehmend schwierig werde.
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[Als Moderatoren führten Thomas Löwen (li.) und Fabian Ulbrich (re.) durch das Geburtstagsfest „ihrer“ BWO. D-Jane Anja (Mitte) legte nachmittags auf.]
Für die Gemeinde Morsbach überbrachte Bürgermeister Jan Schumacher die Geburtstagsglückwünsche und würdigte die BWO als eine Erfolgsgeschichte, in der aus Chancen reale Arbeitsperspektiven entstünden. „Inklusion ist ein Menschenrecht, Vielfalt ist ein Gewinn für die Gemeinde und den Kreis.“ Im Anschluss an den Festakt, an dem neben Landrat Klaus Grootens auch die ehemaligen BWO-Verantwortungsträger Dietmar Groß und Klaus Pütz teilnahmen, verschafften sich alle Gäste einen Überblick über die verschiedenen Werkstattbereiche.
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[Bewundernde Blicke zog der Adventskalender made by BWO auf sich, der mit Holz- und Gipsdekoration punktete.]
Gestaltete der Musikverein Lichtenberg den musikalischen Rahmen des Festaktes, sorgten danach der BWO-„Regenbogenexpress“, die Eigengewächse, die DJs Berke und Anja, sowie der Männergesangverein Hoffnung unter dem Dirigat von Dominik Schönauer für stimmungsvolles Ambiente. Bei sonnigem Herbstwetter gestaltete sich der Gang über den Wintermarkt als kulinarischer Etappenlauf, bei dem gleichzeitig die Weihnachts-Wunschliste mit ersten handgefertigten Kreativ-Präsenten aus BWO-Eigenproduktion abgearbeitet wurde.


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