LOKALMIX
„MüllWandern“ vor der eigenen Haustür
Bergneustadt – Florian Woggon startet einen Aufruf zum Säubern von Wegen und Wäldern.
Spazieren gehen gilt in Corona-Zeiten als Volkssport schlechthin. Sich dabei mit Zange und Mülltüte auszustatten und auf einem Spaziergang Wege und Wälder zu säubern bezeichnet Florian Woggon als „MüllWandern“. Der Bergneustädter ärgerte sich in den vergangenen Monaten zunehmend über das rücksichtslose Verhalten mancher Mitmenschen, die ihren Müll nicht ordentlich entsorgen, sondern in der Natur zurücklassen. „Dann fielen mir in Wiedenest einige Leute auf, die an öffentlichen Orten Müll sammelten. Vor einem Monat habe ich mir selbst eine Zange besorgt, um auf Spaziergängen mit meinen Hunden Carlo und Oskar Müll zu sammeln“, erklärt Woggon.
[Woggon hofft auf weitere Mitstreiter, die primär an ihren Wohnorten Müll einsammeln.]
Doch damit nicht genug. „Umso mehr Leute Müll sammeln, desto weniger Aufwand für jeden einzelnen“, meint der 31-Jährige. So kam ihm die Idee, eine Facebook-Gruppe ins Leben zu rufen. Drei Wochen nach Gründung der Gruppe hat Woggon bereits 420 Mitstreiter gewonnen. Darüber hinaus hat der engagierte Bergneustädter in seiner Heimatstadt auch erste Sponsoren gewinnen können. Neben der Firma Freyler, dem Frischemarkt Sauer und Bürgers Backstube unterstützen auch die Wiedenau-Apotheke und die familiengeführte Gebäudereinigung Woggon die Initiative. „Dadurch konnten wir weitere Zangen anschaffen. Außerdem unterstützt uns der BAV mit zahlreichen Müllsäcken“, so Woggon.
Es wurden auch erste Gespräche mit Kommunen geführt, um die ordnungsmäßige Entsorgung des Mülls sicherzustellen. Aus Sorge vor illegaler Müllentsorgung werden diese Plätze bloß innerhalb der „MüllWandern“-Gruppe geteilt. „Kleine Müllmengen können auch in öffentliche Mülleimer geworfen werden. Ansonsten stehen die Bauhöfe als Abgabeort zur Verfügung“, meint Woggon.
[Die Initiative unterstützt interessierte Personen und Familien mit Material und Informationen.]
Doch Woggon hofft nicht nur auf saubere Wege und Wälder im Oberbergischen, sondern auf einen deutschlandweiten Trend. Und tatsächlich würden sich in der Gruppe bereits Interessierte aus Köln, Dortmund und Brandenburg befinden. Seine Ziele sind klar: saubere Wege und Landschaften, ein achtsamerer Umgang mit der Natur und nicht zuletzt jüngere Generationen für einen bewussteren Umgang mit Müll zu sensibilisieren. Auf eines freut sich Woggon dabei gang besonders: „Endlich wieder über müllfreie Wege durchs Bergische spazieren zu können.“
Weitere Informationen zu der Initiative „MüllWandern“ finden Interessierte auf Facebook. Alternativ kann Florian Woggon per Mail an flowoggon@web.de kontaktiert werden.
Im Bergneustädter Stadtteil Hackenberg schließt man sich der Initiative „MüllWandern“ an. Vom 12. bis 18. April findet dort die diesjährige Aufräumaktion statt. Die Ausstattung mit Handschuhen, Greifzange und Mülltüte erhalten Teilnehmer in der Begegnungsstätte Hackenberg (Tel.: 02261/94 95 91 (auf den Anrufbeantworter sprechen), info@bgshackenberg.de).
KOMMENTARE
1
Sehr gut!
Das machen wir auch beim tgl. Spaziergang. Auch wenn manches Mal komisch geschaut wird und auch die Frage mal kam, ob wir Langeweile hätten. 1. Ja und 2. kann es für den Nachwuchs nur gute Schule sein, den Müll nicht einfach in der Umgebung abzuladen, sondern dort wo er hingehört. Wir nehmen einen alten leeren Farbeimer mit, so sparen wir auch noch die Plastiktüte.
Tut gut und man ist an der frischen Luft. Schön, dass auch Andere mitmachen. Top!
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