LOKALMIX

Über das Ende des Wirtschaftswachstums

Red; 16.11.2023, 07:30 Uhr
Fotos: Manfred Stern --- Sind auf :metabolon zusammengekommen: (v.l.) BAV-Geschäftsführerin Monika Lichtinghagen-Wirths, Wirtschaftsjournalist Dr. Wolfgang Kessler und als Moderator Siegfried Charlier vom „Runden Tisch“.
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Über das Ende des Wirtschaftswachstums

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Red; 16.11.2023, 07:30 Uhr
Lindlar – Auf Einladung des „Runden Tischs“ hat Wirtschaftsjournalist Dr. Wolfgang Kessler auf :metabolon einen Vortrag gehalten.

„Die Klimakrise markiert das Ende des Wachstums-Kapitalismus“, sagte Dr. Wolfgang Kessler am vergangenen Wochenende bei einem Vortrag auf :metabolon in Lindlar. Aus billigen Importen und Exportüberschüssen sei in Deutschland eine scheinbar nie endende Wachstumsspirale entstanden. Aber „sie hat sich durch Krieg und Krisen in einen Teufelskreis verwandelt“, ist der Wirtschaftsjournalist überzeugt.

 

Eingeladen hatte der „Runde Tisch für Frieden und Gerechtigkeit Lindlar“ zu einer Publikumsdiskussion, an der neben Kessler auch Monika Lichtinghagen-Wirths, Geschäftsführerin des Bergischen Abfallwirtschaftsverbandes (BAV), teilgenommen hat. Rund 50 Gäste seien dazu laut einer Mitteilung des „Runden Tischs“ ins Bergische Energiekompetenzzentrum gekommen.

 

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In seinem Vortrag stellte Kessler unter anderem Alternativen zum Konzept des ewigen Wirtschaftswachstums vor, die in Deutschland und Europa bereits umgesetzt werden. Ein Beispiel sei die Schweiz, deren Co2-Steuer vier Mal so hoch sei wie in Deutschland. Das eingesammelte Geld würden alle Schweizer als Bürger-Energiegeld zurückbekommen. Nur durch staatliche Lenkungsmaßnahmen, so Kessler, lasse sich die Wirtschaftsentwicklung in umwelt- und menschenverträgliche Bahnen lenken.

 

[Der Vortrag hat im Bergischen Energiekompetenzzentrum stattgefunden.]

 

Mit fünf weiteren Beispielen plädierte der Wirtschaftsjournalist für ein neues Gleichgewicht von Wachsen und Schrumpfen: Wachsen müssten unter anderem Investitionen in die Wasserstoffwirtschaft, in die Mobilität und eine nachhaltige Landwirtschaft. Schrumpfen müssten hingegen die Energie- und Ressourcenverschwendung und vor allem die globale Finanzindustrie.

 

Als Leiterin von :metabolon gab Lichtinghagen-Wirths einen Überblick über das Lehr- und Forschungszentrum. Da Rohstoffe wie Kupfer und Blei, aber auch Sand zum Bauen heute schon weltweit knapp geworden seien, müsste man schnell zu einer Kreislaufwirtschaft kommen, forderte sie. In einer „zirkulären Wertschöpfung“ werden Produkte so gestaltet, dass ihre Bestandteile am Nutzungsende möglichst effizient wiederverwendet werden können.

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