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Andrang im Tierheim Wipperfürth
Wipperfürth - Großer Andrang beim Scheunenzauber im Tierheim Wipperfürth: Während Besucher Adventsschmuck und Selbstgemachtes kauften, machten Leitung und Vorstand deutlich, wie angespannt die finanzielle Lage bleibt - Jede Spende zählt.
Schon vor Öffnung der Türen bildete sich am Sonntagmittag eine Schlange vor dem Tierheim Wipperfürth: Viele Besucher wollten sich die besten Adventskränze, Gestecke und Weihnachtsdekorationen sichern.
[Beim Scheunenzauber war für jeden was dabei.]
Der „Scheunenzauber“ am Sonntag vor dem ersten Advent ist seit Jahren ein Publikumsmagnet – und für das Tierheim zugleich einer der wichtigsten Tage des Jahres. Zwischen selbstgebastelter Weihnachtsdeko, Plätzchen, Waffeln und warmen Getränken nutzten zahlreiche Tierfreunde die Gelegenheit, einen Blick in die Räumlichkeiten zu werfen und mit den Mitarbeitern ins Gespräch zu kommen. Besonders erfreulich: Alle angebotenen Waren – von Kränzen bis Kuchen – wurden vollständig gespendet, viele davon von Ehrenamtlichen und Mitgliedern des Vorstands.
So festlich die Stimmung, so ernst die Lage hinter den Kulissen. Tierheimleiterin Carolin Dreiner brachte es im Gespräch klar auf den Punkt: „Es geht uns den Umständen entsprechend. Es fehlt eigentlich immer an finanziellen Mitteln. Viele Tiere, wenig Geld.“ Besonders drastisch gestiegen seien die Tierarztkosten: „Die sind sehr massiv.“ Das Heim finanziere sich nahezu ausschließlich über Spenden „und das reicht Monat für Monat gerade so fürs Grobe.“ In diesem Jahr mache vor allem die Zahl der Katzen und Jungtiere zu schaffen. „Katzen, Katzen, Kitten – das ist extrem. Die Kastrationspflicht scheint nicht zu wirken. Sonst hätten wir nicht so viele.“
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[Neben den vielen Katzen gibt es im Tierheim Wipperfürth auch Hunde, Vögel und weitere Tiere, die ein Zuhause suchen.]
Unterstützung bekam Dreiner von Vorstandsmitglied Nadine Hühnerbach: „Die Tierarztkosten übersteigen das, was wir an Einnahmen haben. Man kommt bei Klinikbehandlungen selten unter 2.000 bis 3.000 Euro raus – und das ist eine riesige Belastung.“ Große Einzelspenden seien selten, vielmehr seien es viele kleine Beträge, die das Tierheim durch die Monate tragen. „November und Dezember laufen gut – aber im Januar geht es bergab.“ Umso wichtiger sei der Scheunenzauber: „Dieser Tag bringt die meisten Einnahmen – noch mehr als das Sommerfest.“ Dass nahezu alles, was an diesem Tag verkauft wurde, gespendet war, zeigt die große Unterstützung vieler Ehrenamtlicher.
Auch Besucherin Nathalie Henn war aus Verbundenheit gekommen: „Wir waren hier jahrelang ehrenamtlich aktiv. Das Tierheim war und ist für uns ein Herzensprojekt.“ Einen Einblick in den Arbeitsalltag gab Tierpflegerin Lisa Höller, eine von derzeit sieben Mitarbeitenden. „Viele denken, es ist Kuscheln mit Tieren – aber es ist sehr viel Putzen und Versorgen.“ Drei bis vier Mitarbeitende seien täglich vor Ort, unterstützt vor allem am Wochenende von Ehrenamtlichen, die mit Hunden spazieren gehen oder im Katzenhaus helfen.
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[Neben weihnachlicher Deko gab es in der Scheune auch jede Menge leckere Waffeln, Kaffee und Kuchen.]
Trotz aller Herausforderungen herrschte im Tierheim am Sonntag eine warme, vorweihnachtliche Stimmung. Besucher stöberten, probierten, spendeten – und sorgten dafür, dass der Tag für das Tierheim ein Erfolg wurde. Was sich das Team wünscht? „Dass es einfach weitergeht mit dem Tierheim“, so Leiterin Dreiner. Wer den „Scheunenzauber“ verpasst hat, kann das Tierheim am 28. und 29. November auch auf dem alternativen Adventsmarkt in Wipperfürth besuchen.
Über Spenden freut sich das Tierheim Wipperfürth: Tierschutzverein Wipperfürth, Volksbank Berg eG, IBAN: DE49 3706 9125 5109 3390 18 – Weitere Spendenmöglichkeiten und Infos: Spenden | Tierheim Wipperfürth
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