LOKALMIX

Arbeitsagentur befürchtet mehr Insolvenzen in diesem Jahr

Red; 03.01.2023, 12:25 Uhr
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Arbeitsagentur befürchtet mehr Insolvenzen in diesem Jahr

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Red; 03.01.2023, 12:25 Uhr
Oberberg – Trotz der Krisen zeigte sich der Arbeitsmarkt im vergangenen Jahr stabil – In diesem Jahr könnten sich die Folgen der Entwicklungen aber verstärkt zeigen.

Trotz der Vielzahl von Krisen wie die Pandemie, der Ukraine-Krieg und die damit verbundene Energiekrise, hat sich der Arbeitsmarkt in der Region der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach im Jahr 2022 stabil gezeigt. Im Jahresverlauf ist die Zahl der Arbeitslosen rückläufig, die Zahl der offenen Stellen stieg an, heißt es in einer Mitteilung der Arbeitsagentur. Im Vergleich zum Vorjahr sank in 2022 die jahresdurchschnittliche Arbeitslosigkeit agenturweit um 9,1 Prozent. Auch die Jahresstatistik für das Oberbergische liest sich positiv, die Zahlen sind größtenteils stabil.

 

Bei 16.398 Arbeitslosmeldungen und 16.214 Abmeldungen sank die durchschnittliche Zahl der Arbeitslosen im Oberbergischen Kreis im vergangenen Jahr um 801 oder 9,7 Prozent auf 7.499. Nach dem Verlust einer Erwerbstätigkeit mussten sich 6.332 Personen arbeitslos melden, das sind 307 weniger als vor einem Jahr. Zusätzlich hätten sich 876 Personen nach oder aus einer Ausbildung heraus arbeitslos gemeldet – zwei weniger als 2022. Gleichzeitig haben laut Mitteilung 5.215 Arbeitslose wieder eine Beschäftigung gefunden –1.173 weniger als im Vorjahr. 395 Personen und damit 35 weniger als 2021 nahmen eine Ausbildung auf. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote liegt bei 5,0 Prozent nach 5,5 Prozent im Vorjahr. Neue Stellen wurden 7.205 gemeldet, 300 weniger als im Vorjahr.

 

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Ralf Steinhauer, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach, geht in der Mitteilung aber auch auf die unterschiedlichen Entwicklungen in den drei Regionen der Agentur ein. „Während in Leverkusen im Dezember 5,3 Prozent weniger Menschen arbeitslos sind als vor einem Jahr, sind es in Rhein-Berg noch 0,2 Prozent weniger und in Oberberg sogar 2,9 Prozent mehr als 2022 (siehe Kasten).“ Dies deute darauf hin, dass der produktionsorientierte Arbeitsmarkt stärker von den Auswirkungen der globalen Krisen getroffen wird, als die eher dienstleistungsorientierten Regionen.

 

Gleichzeitig liegt die Nachfrage nach Arbeitskräften weiterhin auf hohem Niveau. Um den Ausgleich auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu verbessern, stehen auch im Jahr 2023 die Themen „Qualifizierung“ und „Stärkung der Ausbildung“ im Fokus. Nicht leichter wird es für die Unternehmen durch die demografische Entwicklung. 23,5 Prozent der Beschäftigten im Oberbergischen vollenden in den nächsten zehn Jahren das 65 Lebensjahr. Da nach der aktuellen Berichterstattung viele der „Babyboomer“ die vorgezogene Altersrente in Anspruch nehmen, wird die Zahl derer, die aus dem Erwerbsleben ausscheiden, schneller größer werden als vielleicht gedacht, so die Agentur für Arbeit. Vor allem Fachkräfte fehlten.

 

Die Zahlen im Dezember
 

Die Arbeitslosigkeit ist von November auf Dezember um 59 auf 4.068 Personen gestiegen. Das waren 94 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt weiter bei 5,0 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie 4,9 Prozent. Dabei meldeten sich 815 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 93 mehr als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 766 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–20). Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Dezember um 55 Stellen auf 1.621 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 61 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Dezember 283 neue Arbeitsstellen, 160 weniger als vor einem Jahr.

 

Der Arbeitsmarkt 2023 wird sich nicht einheitlich entwickeln, glaubt die Arbeitsagentur. Den Jobcentern gestatten die erweiterten Möglichkeiten durch die nach und nach einsetzenden Regelungen des Bürgergeldes, ihre vielfältigen Integrationsbemühungen noch fokussierter fortsetzen, heißt es weiter. Die Zahl der Insolvenzen sei bislang gering geblieben. „Es steht jedoch zu befürchten, dass die Auswirkungen der globalen Entwicklungen sowie der Strukturwandel insbesondere im Automotive - Bereich Arbeitsplatzverluste mit sich bringen.“

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