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ASTO: Kosten steigen auf allen Ebenen – und die Müllgebühren auch

lw; 22.11.2024, 15:15 Uhr
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Archivfoto: Lars Weber.
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ASTO: Kosten steigen auf allen Ebenen – und die Müllgebühren auch

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lw; 22.11.2024, 15:15 Uhr
Oberberg – Erhöhungen bis zu 7,5 Prozent im kommenden Jahr – Verbandsversammlung beschließt einstimmig – Kauft der ASTO bald Eigentum?

Von Lars Weber

 

Die Müllgebühren im Oberbergischen Kreis werden ab Januar steigen. Das hat die Verbandsversammlung des Abfallsammel- und -transportverbandes Oberberg (ASTO), in der die meisten oberbergischen Kommunen vertreten sind, gestern in Gummersbach beschlossen. Weiter steigende Personalkosten und die neue CO2-Besteuerung, die auf die Müllverbrennungsanlagen ausgedehnt wurde, sorgen für eine Steigerung der Gebührensätze. „Es ist nicht mehr zu vermeiden“, sagte ASTO-Geschäftsführer Torsten Rohmann. Die Erhöhungen bewegen sich beim Restmüll zwischen vier bis 7,5 Prozent, der Bio-Abfall steigt je nach Tonnengröße um sieben bis 7,5 Prozent.

 

Die größten Kostenpositionen bleiben unverändert die Entsorgungskosten des Bergischen Abfallwirtschaftsverbands (BAV) und die Sammel- und Transportkosten des Abfuhrunternehmers, so Rohmann. Auch für das kommende Jahr hatte der BAV bereits mitgeteilt, dass er seine Gebühren erhöhen müsse. Ausschlaggebend seien die in der Vergangenheit recht hohen Steigerungen im Personalkostenbereich bei der AVEA und dem BAV selbst. Hinzu komme die CO2-Abgabe: Der CO2-Verbrennungspreis bei der Müllverbrennungsanlage steige demnach von 40 auf 50 Euro. „Er ist ein großer Kostentreiber“, heißt es in den ASTO-Unterlagen dazu.

 

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Mehrbelastungen für die Gebührenkalkulation kommen darüber hinaus aus dem Bereich der Sammel- und Transportleistungen durch die Firma Lobbe, dessen Dienstleistungen in Höhe von 2,69 Prozent teurer werden. Anpassen muss der ASTO zudem die Pensions- und Beihilferückstellungen. Weiter steigen auch die Personalkosten beim Verband. Tariferhöhungen werden für das kommende Jahr im Bereich von drei bis fünf Prozent erwartet, in den Jahren danach im Bereich von ein bis drei Prozent.

 

Alles in allem sorgen diese Entwicklungen dazu, dass die Kosten um 800.000 Euro gestiegen sind. „Gleichzeitig fehlen uns für 2025 rund 450.000 Euro Sonderposten als kostenmindernde Erlöse.“ Damit steigt der Gebührenbedarf insgesamt um 1,25 Millionen Euro. Die Entscheidung zur Erhöhung der Gebühren fiel einstimmig.  

 

Noch keine Entscheidung fiel in der Frage, ob der ASTO seine Büroflächen künftig nicht mehr mietet, sondern in Eigentum investieren soll. Seit Bestehen des Verbands 1997 werden die erforderlichen Büros angemietet, was jährlich 28.500 Euro Miete kostet. Das zurzeit genutzte Gebäude in der Moltkestraße sei sehr alt und verursache mangels notwendiger und wiederholt angemahnter energetischer Sanierungen hohe Mietnebenkosten, 12.000 Euro fielen jährlich an. Im gesamten Mietraum seien in der Vergangenheit so 717.000 Euro geflossen.

 

Die neuen Gebühren im Überblick

 

Restabfall:

60 Liter: 170,16 Euro (Vorjahr: 163,56 Euro)

120 Liter: 213,24 Euro (203,52 Euro)

240 Liter: 299,28 Euro (283,44 Euro)

360 Liter: 385,32 Euro (363,36 Euro)

1.100 Liter: 1.831,80 Euro (1.712,40 Euro)

2.500 Liter: 3.839,40 Euro (3.577,20 Euro)

5.000 Liter: 7.424,40 Euro (6.907,20 Euro)

 

Bioabfall:

120 Liter: 142,20 Euro (133,08 Euro)

240 Liter: 199,92 Euro (186,48 Euro)

360 Liter: 257,52 Euro (239,88 Euro)

 

Papierabfall, bei überschrittenem Regelvolumen: 11,04 Euro je angefangene 240 Liter (10,68 Euro)

 

Austauschgebühr pro Tonne: 35 Euro (=)

 

Durch den Kauf einer Büroetage würde der Verband zwar mit einer anfänglich hohen Investition belastet, das beabsichtigte Objekt könne der Verband aber aufgrund der guten Liquidität ohne Fremdkapital finanzieren. Es entstünden also keine gebührentreibenden Kreditkosten, so die Argumentation der ASTO-Geschäftsführung. Sogar von einem positiven Gebühreneffekt ist die Rede. Für die Gebührenzahler sollen sich demnach weitere Entlastungen ergeben, da die Verbandsführung von jährlichen Abschreibungen in Höhe von 19.000 Euro ausgeht und die Gesamtkosten damit zukünftig deutlich niedriger ausfallen.

 

Kaufen würde der ASTO gerne Flächen in einem Neubau, der sich aktuell noch in der Planung befindet – gerade die hohen Nebenkosten sollen dann der Vergangenheit angehören. Bezugsfertig sein soll das Gebäude voraussichtlich 2027, die Verbandsversammlung strebt die Kaufverhandlungen und eine mögliche Vertragsunterzeichnung im kommenden Jahr an.

 

Die Verbandsversammlung diskutierte über das Thema in nichtöffentlicher Sitzung – und beschloss erst einmal eine Vertagung auf das nächste Treffen.

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