Oberberg - Hakan Özen hatte mit „Die Jungs auf Kreuzfahrt“ die verrückte Idee, sein Urlaubsfilmprojekt auf die große Leinwand zu bringen und fand beim Gummersbacher Kino Zuspruch.
Von Leif Schmittgen
Es war eine Spontanidee, die Hakan Özen und zwei seiner Freunde auf einer Schiffsreise hatten. Mit dem Smartphone hielt die Truppe Urlaubserinnerungen als Video fest. Währenddessen wurde die Idee geboren, daraus einen möglichst professionellen Film zu erstellen und diesen auch tatsächlich auf die große Leinwand zu bringen. Dass dieser verrückte Gedanke nun tatsächlich Realität werden sollte, lässt Özen auch heute noch schwärmen.
Er hat im Januar beim Gummersbacher Kino SEVEN angeklopft. „Der Theaterleiter war zunächst verdutzt, hatte er bislang noch keine private Anfrage für eine Saalmiete erhalten“, erinnert sich der Filmemacher an seine Aktion. Vermietungen von Sälen gibt es normalerweise zum Beispiel an die benachbarte Technische Hochschule. Weil das Erstlingswerk „Die Jungs auf Kreuzfahrt“ vor einigen Jahren im Freundeskreis so gut ankam, legten die Protagonisten 2024 filmisch nach und drehten eine Fortsetzung unter gleichem Titel. Für die Kreuzfahrt nach Norwegen im vergangenen Jahr mieteten sich die Filmemacher gar eine Kinokamera, um möglichst viele Kriterien eines professionellen Werks zu erfüllen. Außerdem bediente man sich einer 360-Grad-Kamera, um Drohnenflüge zu simulieren. „Die sind auf dem Schiff verboten“, berichtet Özen.
Auf ein Drehbuch verzichteten die drei Filmemacher bewusst. Vielmehr wollten sie das Erlebte in der Postproduktion zu einem Dokumentationswerk zusammenfügen. Dabei legte Ösen besonderen Wert auf Schnitte, visuelle Effekte sowie Einsprecher und mischte sogar den Ton von Stereo auf kinotaugliche 5.1-Kanäle auf. Zu sehen sind in dem 83-minütigen Ergebnis mit Dokumentationscharakter schöne Landschaften und das Thema Freundschaft wird in den Fokus gerückt. Dazu bediente sich der 27-Jährige besonderer Stilmittel wie dem gemeinsamen Posieren am Heck des Schiffes beim Wellengang. „Das weckt Emotionen“, weiß der Nümbrechter.
90 geladene Gäste, Freunde, Bekannte und Kollegen sahen die Privatvorführung im Gummersbacher Kino: „Wir haben das Format noch leinwandtauglich umrechnen lassen. Schließlich lag unser Werk auf einem Server mit Hollywood-Blockbustern“, sagt der Filmemacher mit einem Schmunzeln. Zu einer waschechten Filmpremiere gehören Sekt und Popcorn, die Gäste waren dazu eingeladen und man verbrachte einen vergnüglichen gemeinsam Filmabend mit viel Lob und Applaus für „Die Jungs auf Kreuzfahrt 2“.
Öffentlich gezeigt wird das Werk übrigens nicht, die Freunde möchten keine Rechte verletzen. Weitere Projekte schließt Özen nicht aus. Einen vierstelligen Betrag haben die drei Freunde für das gesamte Projekt investiert, den Spaß sei ihnen das Geld aber allemal wert gewesen.
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