LOKALMIX

Ausgezeichnet: 1.200 Euro für Absolventinnen

ks; 26.03.2025, 19:00 Uhr
Foto: Katharina Schmitz --- Anna Nanzig (2.v.l., vorne) und Anne Elisabeth Breimaier (2.v.r., vorne) haben den diesjährigen Förderpreis des Aggerverbandes erhalten.
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Ausgezeichnet: 1.200 Euro für Absolventinnen

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ks; 26.03.2025, 19:00 Uhr
Gummersbach – Der Aggerverband hat zusammen mit dem Campus Gummersbach im Rahmen des Weltwassertages zwei Förderpreise verliehen – Geehrt wurden Anna Nanzig und Anne Elisabeth Breimaier.

Im Rahmen des Weltwassertages, der alljährlich am 22. März begangen wird, hat der Aggerverband in Zusammenarbeit mit dem Campus Gummersbach der TH Köln wieder zwei Förderpreise verliehen – und das bereits zum 24. Mal. In diesem Jahr wurden mit Anna Nanzig und Anne Elisabeth Breimaier zwei Absolventinnen geehrt, deren Abschlussarbeiten nicht nur einen wasserwirtschaftlichen Bezug haben, sondern beide „hervorragend“ seien. Davon war nicht zuletzt Dr. Uwe Moshage, Vorstand des Aggerverbands, überzeugt. Ausgelobt sind die Preise mit einem Preisgeld von jeweils 600 Euro.

 

Masterabsolventin Anna Nanzig hat an der TH Elektrotechnik studiert und sich in ihrer Arbeit dem Thema „Energieeffizienz und Treibhausgasemission auf Kläranlagen: Eine modellbasierte Untersuchung der Treibhausgasemission der biologischen Reinigungsstufe von Kläranalagen mit SIMBA“ gewidmet. 9.000 Kläranlagen gebe es der Absolventin zufolge in Deutschland, 30 Kläranlagen werden in der Region vom Aggerverband betrieben – und dabei gebe es laut Anna Nanzig einen Zielkonflikt: einerseits wird in den Anlagen Wasser gereinigt, andererseits sind sie „aber auch eine Quelle von Treibhausgasemissionen“.

 

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Mit ihrer Arbeit habe sich Anna Nanzig einem Thema gewidmet, das erst seit einigen Jahren in der Fachwelt diskutiert werde. „Wir meinen ja als Abwasserreiniger, dass wir viel Gutes für die Umwelt tun“, sagte Uwe Moshage, doch würden dabei auch Emissionen entstehen. Lachgas sei in den Kläranlagen die Hauptemissionsquelle und laut Anna Nanzig sogar 265 Mal so schädlich wie CO2. Die Ergebnisse ihrer Arbeit hätten gezeigt, dass es hier ein Optimierungspotential gebe. Unterstützt wurde sie bei ihrer Arbeit von Prof. Dr. Christian Wolf von der TH Köln sowie Prof. Dr. Anna-Lena Menn von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

 

Anne Elisabeth Breimaier hat an der TH ihren Bachelor im Fach Wasserwirtschaft gemacht und ihre Abschlussarbeit zum Thema „Entwässerungstechnische Situation und thermische Aufenthaltsqualität in einem Wohngebiet in Bedburg: Untersuchung und Verbesserung“ geschrieben. Dabei hat sie unter anderem das neue Arbeitsblatt DWA-A 118 „Bewertung der hydraulischen Leistungsfähigkeit von Entwässerungssystemen“ aus dem Jahr 2024 mit der vorherigen Fassung aus dem Jahr 2006 verglichen. Im Zentrum steht die Bewertung des Überflutungsrisikos infolge von Starkregen.

 

Darüber hinaus hat Anne Elisabeth Breimaier ein etwa 18 Hektar großes Wohngebiet in Bedburg in den Fokus gerückt, das in der Vergangenheit immer wieder von lokaler Überflutung betroffen war. Hierfür hat sie nicht nur Maßnahmen zur Minderung des Überflutungsrisikos entwickelt, sondern auch zur Verbesserung der thermischen Aufenthaltsqualität, so etwa das Pflanzen von Bäumen und die Entsiegelung von Flächen. Anne Elisabeth Breimaier ist davon überzeugt, dass ein hoher Versiegelungsgrad sich nicht zuletzt negativ auf das Überflutungsrisiko und die thermische Belastung auswirke. Sie wurde bei ihrer Arbeit von Prof. Dr. Rainer Feldhaus von der TH Köln und Martin Bresser vom Fischer Teamplan Ingenieurbüro unterstützt.

 

In diesem Jahr steht der Weltwassertag unter dem Motto „Erhalt der Gletscher“. Nicht zuletzt spielen die Gletscher eine entscheidende Rolle im globalen Wasserkreislauf. Laut Uwe Moshage speichern sie etwa 70 Prozent des Süßwassers der Erde und fungieren als natürliche Wasserspeicher, die Flüsse, Seen und Grundwasserreservoirs speisen – und so beispielsweise auch den Rhein. Durch den Klimawandel schrumpfen die Gletscher rapide. Zu denken, dass die Menschen im Oberbergischen damit aber nichts zu tun haben, sei laut Uwe Moshage nicht richtig.

 

„Wenn wir Pech haben, wird es die Gletscher 2100 nicht mehr geben“, sagte der Vorstand des Aggerverbandes. Und das würde sich auch auf den Rhein auswirken. Wenn es die Gletscher nicht mehr gibt, könne es sein, dass der Rhein im Sommer 20 Prozent weniger Wasser führe, was wiederum Folgen für die Trinkwasserversorgung habe – nicht nur für die Menschen, deren Trinkwasser aus dem Rhein stammt, sondern womöglich auf für die Menschen, die über den Aggerverband versorgt werden und der dann womöglich aushelfen müsse. „Das zeigt, wie relevant dieses Thema auch für uns ist“, schloss Moshage ab.

KOMMENTARE

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Der Campus in Gummersbach dort werden Daniel Düsentriebe geschult. Man kommt immer wieder ins staunen mit welchen Themen die Jungen Leute sich auseinander setzen. Nur weiter so. Respekt

Uwe Märtens, 27.03.2025, 09:59 Uhr
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