LOKALMIX

BAV übernimmt in Morsbach: „Alles bleibt, wie es ist“

lw; 07.07.2025, 15:11 Uhr
Foto: Lars Weber --- Christoph Rösgen (Leiter Abfallwirtschaft) und Geschäftsführerin Monika Lichtinghagen-Wirths vom BAV sowie Bürgermeister Jörg Bukowski und Kämmerer Klaus Neuhoff freuen sich auf die Zusammenarbeit.
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BAV übernimmt in Morsbach: „Alles bleibt, wie es ist“

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lw; 07.07.2025, 15:11 Uhr
Morsbach – Gemeinde Morsbach überträgt hoheitliche Entsorgungspflichten auf den Bergischen Abfallwirtschaftsverband – Ab 2026 geht’s los – Die Vorbereitungen laufen.

Von Lars Weber

 

Zuletzt hat es Lindlar getan, genauso wie Nümbrecht – und nun hat als letzte Kommune im Kreis  auch die Gemeinde Morsbach ihre hoheitliche Entsorgungspflichten übertragen, in diesem Fall an den Bergischen Abfallwirtschaftsverband (BAV). Los geht es ab Januar 2026. Nachdem die Politik den Schritt beraten und einstimmig beschlossen hatte, sind heute die Verträge im Rathaus von Bürgermeister Jörg Bukowski und BAV-Geschäftsführerin Monika Lichtinghagen-Wirths unterzeichnet worden. Beide freuten sich, die schon bestehende Zusammenarbeit auf diese Weise fortzusetzen. Für die Morsbacher soll sich dadurch indes nichts ändern „außer der Briefkopf des Gebührenbescheids“.

 

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Bukowski sprach von einem bedeutenden Schritt. Die bislang zuständige Kollegin im Rathaus wird im kommenden Jahr in den Ruhestand gehen. Dies nahm die Gemeinde als Anlass, sich mit der Zukunft auf diesem Aufgabengebiet zu beschäftigen. Da es schon viele Jahre eine Kooperation mit dem BAV gebe, „war er unser erster Ansprechpartner“. Unter anderem stellt der BAV bereits die Mülltonnen im Gemeindegebiet – ein Austausch wird also nun nicht nötig sein. Die Morsbacher können ihre Aufkleber auf den Tonnen kleben lassen.

 

In der Politik habe es keine großen Diskussionen gegeben. „Wir geben die Aufgabe in gute Hände“, so Bukowski. Die Mitarbeiterin, die sich in den Ruhestand verabschiedet, wird beim Übergang noch dabei sein und zum Beispiel das Bürgertelefon betreuen. Daneben werden die Morsbacher dann die digitalen Serviceangebote des BAV oder auch die App nutzen können.

 

Für das Vertrauen dankte Lichtinghagen-Wirths. Die Abfallwirtschaft werde immer anspruchsvoller aufgrund der Gesetzgebungen. „Die Kommunen können das selbst nicht mehr leisten.“ Mit der Übertragung auf den BAV bleibe aber alles wie gehabt. „Das System, das hier aufgebaut wurde, passt“, so die BAV-Chefin. Außerdem bliebe die Politik mit einem eigenen Beirat nah dran. „Sie kennen die Wünsche der Bürger und die Gegebenheiten vor Ort, so können wir individuell reagieren.“

 

Kämmerer Klaus Neuhoff sieht in dem Erhalt der Individualität einen großen Vorteil. „Alles bleibt, wie es ist.“ Der Wechsel werde auch keinen Einfluss haben auf die Gebührenentwicklung, betonen alle Beteiligten. Der gestalte sich Kostenneutral. Wie sich indes externe Faktoren, allen voran die CO2-Abgabe (OA berichtete), auf die weitere, generelle Gebührenentwicklung auswirken werden, werde sich bei der Berechung zeigen.

 

Lichtinghagen-Wirths glaubt an einen „geräuschlosen Übergang“. Bis zur offiziellen Übernahme der Aufgabe sei genug Zeit, um nun vor allem alle entscheidenden Daten ins BAV-System zu übertragen.

 

Darum geht’s
 

Um Kompetenzen zu bündeln, die Verwaltungen zu entlasten und effektiver zu machen sowie Synergien zu nutzen, können die Kommunen ihre hoheitliche Entsorgungspflichten übertragen. Von der Gemeinde Morsbach ausgeschriebene Abfuhrleistungen werden vertragsgemäß fortgeführt. Dieses Vergabeverfahren wurde bereits in Kooperation mit dem BAV und anderen Kommunen durchgeführt. Mit der Übertragung wird der BAV zuständig für die Gebührenkalkulation, die Erlassung und Durchsetzung der Abfallentsorgungs- und Abfallgebührensatzung, einschließlich der Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten. Auch die Leerung der öffentlichen Abfallbehälter und die Einsammlung des wilden Mülls von öffentlichen Flächen gehört zu den Aufgaben. Weiter wird der BAV unter anderem die Wirtschaftsplanung oder auch die Erstellung und Versand der Gebührenbescheide übernehmen. Der Abfuhrkalender soll über die Weihnachtsausgabe des Flurschütz verbreitet werden, er wird aber auch in die BAV-App integriert – inklusive automatischer Erinnerung, die Tonne an die Straße zu stellen.

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