Bergneustadt – Mit „YITSY BITSY“ hat Julia Groß-Müller ein Label für nachhaltige Bademode gegründet.

Sie zwickt, bietet kaum Halt und sitzt nicht richtig – eine Erfahrung, die schon zahlreiche Frauen beim Anprobieren von Bademode gemacht haben. Das weiß auch Julia Groß-Müller. Nach ihrem Abitur entschied sich die Bergneustädterin für ein Modedesign-Studium an der Fachhochschule Trier. „Ich hatte immer schon ein Faible für Lingerie und Bademode. Das sind ganz intime Kleidungsstücke, in denen sich Frauen wohl und schön fühlen können. Allerdings können auch sehr negative Gefühle entstehen“, sagt Groß-Müller, denn unterschiedlichste Körperformen würden in der schnelllebigen Modeindustrie kaum Berücksichtigung finden.

[Mit „Celebrate Yourself” bringt Julia Groß-Müller ihre erste Bademodenkollektion heraus.]

Vor drei Jahren spielte sie immer wieder mit dem Gedanken, selbst ein kleines Label zu gründen. Ihre Tätigkeit beim Düsseldorfer Hauptbüro von C&A bekräftigte die 26-Jährige schließlich darin, sich der Lingerie und Bademode zu widmen.

Den Fokus ihrer Masterarbeit legte sie auf die Gründung eines Labels. Innerhalb ihrer Thesis befragte sie über 400 Frauen zum Thema Bademode. „Viele Frauen fühlen sich vernachlässigt und trauen sich nicht, Bikinis oder Badeanzüge zu tragen. Da sehe ich Potential“, meint Groß-Müller. Die junge Modedesignerin entwickelte verschiedene Schnitte, besuchte Messen in München und Paris und fand schließlich eine Produktion, die in der Nähe des Gardasees tätig ist.

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„Ende März 2020 habe ich Papierschnitte nach Italien geschickt, die vom Produzenten überarbeitet und anschließend gemeinsam optimiert worden sind. Kurz darauf wollte ich nach Italien fliegen, doch dann wurde der Lockdown verhängt“, erinnert sich Groß-Müller. Durch Corona habe sich der Launch und die Produktion um ein dreiviertel Jahr verschoben. So widmete sie sich kurzerhand dem Vertrieb von Masken und Shirts.

[Mit nachhaltiger, nahtloser und reversibler Bademode möchte Julia Groß-Müller viele Frauen gewinnen.]

Unter dem Label-Namen YITSY BITSY, der auf das im Jahr 1960 veröffentliche Lied „Itsy Bitsy Teenie Weenie Yellow Polka Dot Bikini“ zurückgeht, hat Groß-Müller nun ihre erste Kollektion herausgebracht.

Die Bademode zeichne sich unter anderem durch ihre Nachhaltigkeit aus – nicht zuletzt aufgrund recht kurzer Vertriebswege, denn auch der Stoff werde in Italien produziert. „Es ist mir sehr wichtig, innerhalb Europas zu bleiben. Außerdem bestehen die Bikinis und Badeanzüge aus recyceltem Nylon, das unendlich wiederverwendet werden kann. Sie sind chlor- und salzwasserresistent, trocknen schneller als herkömmliche Bademode und schützen vor UV-Strahlung“, weiß die Jungdesignerin.

[Unter dem Motto „Queens support Queens“ möchte Julia Groß-Müller Frauen dazu aufrufen, sich gegenseitig zu unterstützen.]

Als Start-Up könne das Label noch nicht Mode in sämtlichen Größen anbieten, doch würde die Kollektion Frauen bis zu den Größen 44 oder gar 46 bedienen. „Die Teile sind außerdem nahtlos und reversibel“, so Groß-Müller, die heute in Köln lebt. Ihr Ziel ist es, Frauen zu stärken und einander näher zu bringen. Dabei weiß sie auch die Unterstützung ihrer Familie und ihrer Freunde zu schätzen. „Durch sie erfahre ich einen emotionalen Rückhalt“, sagt Groß-Müller und hofft, irgendwann von ihrer selbstständigen Arbeit leben zu können.

Weitere Informationen sowie der Shop sind auf YITSY BITSY zu finden.