LOKALMIX

Bergneustadts Klimasiedlung wird kleiner als geplant

pn; 01.09.2022, 13:10 Uhr
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Foto: Michael Kleinjung --- Bergneustadt möchte mit seiner Klimaschutzsiedlung "Wiebusch" eine Vorreiterrolle einnehmen.
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Bergneustadts Klimasiedlung wird kleiner als geplant

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pn; 01.09.2022, 13:10 Uhr
Bergneustadt – Tiny Häuser südlich des Leienbachs werden aus dem Konzept gestrichen – Projekt entwickelt sich trotzdem in Rekordzeit.

Von Peter Notbohm

 

Die im Ortsteil Hackenberg geplante Klimaschutzsiedlung „Wiebusch“ wird kleiner als geplant. Ursprünglich sollten in den Verlängerungen der Straßen „Im Eichenfeld“ und „Zum Wiebusch“ zwei Bereiche mit insgesamt 33 Wohnhäusern und 20 Tiny Häusern auf einer Fläche von 28.658 Quadratmetern entstehen (OA berichtete). Am Mittwochabend stellten André Kleinpoppen, Geschäftsführer der Eikamp GbR, und Prof. Dr. Hartmut Welters vom Planungsbüro Post + Welters dem Rat der Stadt Bergneustadt den aktuellen Planungsstand des Projekts vor.

 

Verabschieden musste man sich von der Fläche südlich des Leienbachs. Der an einem Hang gelegene Teilbereich, auf dem die Tiny Häuser gebaut werden sollten, wurde aus dem Geltungsbereich der Klimasiedlung gestrichen – sie schrumpft damit auf eine Fläche von etwa 2,2 Hektar. Der Leienbach soll nach einer Wiederherstellung des Uferbereichs als natürliche Grenze dienen. „Die Eigentümergemeinschaft, die anfangs bereit war, die Fläche zu verkaufen, hat das nun abgelehnt“, begründete Kleinpoppen den Schritt. Weitere Verhandlungen hätten aus Sicht der Eikamp GbR keinen Sinn gemacht.

 

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Zudem gibt es noch eine weitere Änderung: Zwei Grundstücke im nördlichen Teilbereich sind nun als private Grünfläche konzipiert. Insgesamt sei das erst Ende Februar öffentlich gewordene Projekt allerdings im Rekordtempo unterwegs. Das Planungsverfahren könnte bereits im November abgeschlossen sein. „Wer sich mit Bauplanungsrecht beschäftigt, weiß, dass das ultraschnell ist“, freute sich Bürgermeister Matthias Thul über den schnellen Fortschritt.

 

Zuvor hatte der Rat die Anregungen und Bedenken der Öffentlichkeit sowie von Behörden und sonstigen Trägern öffentlicher Belange weitgehend einstimmig oder mit großer Mehrheit zur Kenntnis genommen. Nur Wolfgang Lenz verweigerte generell seine Zustimmung. Der FDP-Politiker hatte schon im Februar gesagt, dass sich seine Partei schwer mit den Vorgaben einer solchen Siedlung tue und man den Menschen nicht vorschreiben sollte, wie sie ihre Häuser bauen.

 

Kritik kam von Anwohnern, dass das Verkehrsaufkommen durch die neue Siedlung steigen werde. Dem widersprachen die Planer aber: Es gebe ein Verkehrsgutachten, wonach die verkehrliche Zunahme sehr gering sei und es auch zu keinen signifikanten Lärmbelastungen komme. Auch der Einwand, dass vorhandene Wald- und Freiflächen durch die neue Siedlung verloren gingen, wurde entkräftet: Nach intensiven Gesprächen mit der Unteren Naturschutzbehörde sowie dem Landbetrieb Wald wird der aufgestockte Jungwald, der für das Projekt weichen muss, an anderer Stelle in Bergneustadt ersetzt. So werde Weideland in einen Laubmischwald umgewandelt und Kamalitätsflächen sollen ebenfalls bepflanzt werden.

 

Der Vorschlag von Tanja Bonrath (SPD), für die Siedlung helle Dachfarben vorzuschreiben, stieß bei den Planern auf wenig Gegenliebe: Zum einen würde dies deutliche Mehrkosten bedeuten, zum anderen würden die Dächer ohnehin weitgehend von Photovoltaikanlagen geprägt sein. „Wichtiger wäre die Fassadenfarbe. Das aktuell moderne dunkelgrau ist unter dem Aspekt Klimaschutz das Falscheste, was man machen kann. Helle Fassaden sind wesentlich sinnvoller“, so Kleinpoppen.

KOMMENTARE

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Bergneustadt wird bis 2030 gut 1.000 Einwohner verlieren. Bis 2040 weitere 1.000 Einwohner. Grund ist die Bevölkerungsentwicklung. Was Bergneustadt bestimmt nicht braucht ist ein Neubaugebiet auch wenn es nur 2,2 ha für 30 Einfamilienhäuser sind. Denn bald wird der Leerstand in Bergneustadt beginnen. Die Kurzsichtigkeit der Lokalpolitiker ist mir ein Rätsel. Glaubt man, dass verwahrloste Häuser schön sind? Oder glaubt man in Bergneustadt noch an demographische Wunder? Warum also 2,2 ha Flächenfraß? Doch sicher nicht nur wegen der Investoren!

Michael Gerhard, 01.09.2022, 20:58 Uhr
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Es ist schade, dass auf helle Dächer verzichtet wird. Unter Verwendung der modernen, effizienten, bifazialen Glas-Glas-Modulen, könnte die Sonnen-Stromausbeute bei einer helleren Dacheindeckung maximiert werden.
Schade eigentlich.

Antje Kirchhöfer, 10.02.2023, 11:06 Uhr
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