LOKALMIX
Besorgniserregende Entwicklung bei Vorschulkindern
Oberberg – Das Gesundheitsamt informiert über Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen für den Einschuljahrgang 2023/2024.
Im Ausschuss für Gesundheit und Notfallvorsorge des Oberbergischen Kreises wurden nun die Ergebnisse des Einschuljahrgangs 2023/2024 vorgestellt. Wie die Kreisverwaltung heute mitteilte, wurden im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung insgesamt 2.996 Kinder von Mitarbeitern des Gesundheitsamtes unter die Lupe genommen.
Untersucht wurde dabei unter anderem die sprachliche Entwicklung der Kinder. Demnach seien 16 Prozent der Vorschulkinder wegen einer Auffälligkeit in ihrer Sprachentwicklung behandelt worden. Zusätzlich sei bei weiteren zehn Prozent eine medizinisch-therapeutische Abklärung empfohlen worden. Nach Angaben der Eltern sei mit 31 Prozent der Kinder in den ersten vier Lebensjahren überwiegend eine andere Sprache als Deutsch gesprochen worden. Von diesen Kindern hatten laut Kreisverwaltung 38 Prozent keine ausreichenden Deutschkenntnisse, 25 Prozent sprachen flüssig Deutsch, aber mit erheblichen Fehlern, und 37 Prozent sprachen mit nur leichten Fehlern oder fehlerfrei Deutsch.
Bezüglich des Körpergewichtes habe es bei den Schuleingangsuntersuchungen im Oberbergischen seit 2019 keine signifikante Zunahme der Adipositas gegeben. Dennoch seien im Untersuchungszeitraum drei Prozent der untersuchten Kinder adipös gewesen, fünf Prozent galten als übergewichtig. 22 Prozent der untersuchten Kinder konnten nach Elternangaben schwimmen (Seepferdchen-Abzeichen), während der Großteil (76 Prozent) noch nicht schwimmen konnte. 53 Prozent der untersuchten Vorschulkinder waren nach Angaben der Eltern Mitglied im Sportverein.
Untersucht wurde auch die Körperkoordination der Kinder, die nicht zuletzt mit einer körperlichen Aktivität, der motorischen Leistung, kognitiven Fähigkeiten und der psychosozialen Entwicklung in Verbindung stehe. Der Anteil der gut entwickelten Körperkoordination sei im Vergleich zu 2019/2020 annähernd stabil geblieben. 20 Prozent der Kinder seien hier auffällig gewesen. Allerdings sei es innerhalb dieser Gruppe „zu einer deutlichen Verschlechterung“ gekommen. So habe es laut Kreisverwaltung eine „besorgniserregende Verschiebung aus dem grenzwertigen zum therapiebedürftigen Bereich“ gegeben.
Die Visuomotorik umfasst als „Hand-Auge-Koordination“ das Erkennen und Zeichnen von vorgegebenen Formen. Sie ist wichtig für das Erlernen von Lesen und Schreiben. Im Einschuljahrgang 2023/2024 sei es insgesamt zu einer Zunahme von auffälligen Werten in der Visuomotorik gekommen. Bei den Jungen sei die Verschlechterung in der Hand-Auge-Koordination noch stärker zu beobachten gewesen als bei den Mädchen.
Weitere Untersuchungen des Gesundheitsamtes im Schuljahr 2022/23 wurden bei 1.330 Kindern durchgeführt, die aus dem Ausland zugezogen sind (sogenannte „Seiteneinsteigeruntersuchungen“). Darüber hinaus seien 139 weitere Gutachten nach dem Schulgesetz NRW erstellt worden. Geplant sei nun, kleinräumige Datenanalysen in interessierten Kommunen vorzustellen und darüber mit den Akteuren vor Ort zu beraten.
KOMMENTARE
1
Allerdings finde ich die Vorgehensweise in den Einschulungsuntersuchungen und das Verhalten der Ärzt:innen ggü den Kindern genauso besorgniserregend. Die Kommunikation den Kindern gegenüber ist alles andere als wertschätzend. Vielleicht arbeitet man auch mal daran!
Mutter, 23.05.2024, 05:39 Uhr2
Als ehemalige Erzieheri kann ich dieser Entwicklung absolut zustimmen...gerade im sprachlichen, sozialen und motorischen Bereich haben Auffälligkeiten in den letzten 20 Jahren meiner Beobachtung nach deutlich zugenommen!
, 23.05.2024, 10:29 Uhr3
Von wem sollen Kinder in den ersten Lebensjahren lernen?
Kinder sind das Spiegel Bild ihrer Eltern. Da muß angesetzt werden. Bitte aufwachen sie werden so nicht geboren.
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