LOKALMIX
Betriebsbedingte Kündigungen: Aus nach 40 Jahren
Gummersbach – Der Forderungsmanagement-Anbieter Lowell plant die Schließung von Tesch Inkasso in Gummersbach – 140 Mitarbeiter sind betroffen.
Wie Oberberg-Aktuell in dieser Woche erfahren hat, soll das Gummersbacher Unternehmen Tesch Inkasso vor dem Aus stehen. Betroffen sind davon 140 Mitarbeiter des Inkassounternehmens. 1985 von Siegward Tesch gegründet, wurde Tesch Inkasso 2012 vom deutsch-niederländischen Private Equity-Investor Avedon Capital Partners übernommen. Vier Jahre später sollen die Gesellschaften der „Tesch Inkasso Gruppe“ von dem Forderungsmanagement-Anbieter Lowell erworben worden sein – und dieser hat auf Nachfrage von OA nun bestätigt, dass der Gummersbacher Standort tatsächlich im kommenden Jahr geschlossen werden soll.
„Der Schock über die geplante Betriebsstilllegung sitzt bei allen ‚Teschis‘ tief“, wurde OA gestern aus Reihen des Betriebsrates mitgeteilt. Laut Pressestelle der Lowell Group sollen die Mitarbeiter von Tesch Inkasso am 29. Oktober darüber informiert worden sein, dass der Forderungsmanagement-Anbieter plant, den Standort in Gummersbach zum 30. Juni 2025 zu schließen. Für die 140 Mitarbeiter ist das ein herber Schlag. „Auch wenn wir seit 2016 Teil des Lowell Konzerns sind, sind wir gefühlt ein Familienbetrieb mit starker Loyalität zum Unternehmen“, so der Betriebsrat. Der Zusammenhalt innerhalb der Belegschaft sei groß – sowohl bei den vielen langjährigen als auch bei den recht neu dazugekommenen Mitarbeitenden.
Als Folge der geplanten Standortschließung erhalten laut Lowell alle rund 140 Beschäftigten am Standort Gummersbach betriebsbedingte Kündigungen. Gespräche zum Interessenausgleich und zum Sozialplan mit dem Betriebsrat seien bereits aufgenommen worden. Lowell würde es begrüßen, „wenn die vom geplanten Stellenabbau in Gummersbach betroffenen Mitarbeitenden sich auf offene Positionen in anderen Gesellschaften an andren Standorten bewerben“. Wie viele Stellen das sein könnten, sei dem Betriebsrat aber noch nicht mitgeteilt worden. Den Auszubildenden möchte Lowell ermöglichen, ihre Ausbildung ab dem 1. Juli 2025 an anderen Standorten fortzuführen.
Die Lowell Gruppe ist in Großbritannien, Deutschland, Österreich, sowie in der Schweiz, in Dänemark, in Norwegen, Finnland und Schweden tätig. Weitere Standorte in Deutschland hat Lowell in Essen, Gelsenkirchen, Köln, München und Wuppertal. Die dortigen Geschäftstätigkeiten sollen unverändert fortgeführt werden. Geschlossen werden soll lediglich der Gummersbacher Betrieb. Zu den Gründen teilte Lowell mit, dass das Unternehmen das DACH-Geschäft vereinfache, „um noch nachhaltiger und zukunftssicherer zu wirtschaften. Wir analysieren kontinuierlich die Profitabilität unseres Geschäfts, gerade vor dem Hintergrund laufender Investitionen in Technologie und Personal.“
„Obwohl die Zukunftsaussichten derzeit für alle ungewiss sind, bleibt die Arbeitsleistung und auch die Moral der Mitarbeitenden wie immer auf einem hohen Niveau“, teilte der Betriebsrat weiter mit. Derzeit befinde er sich in intensiven Gesprächen mit der Arbeitgeberseite. Ziel sei, „einen Sozialplan zu verhandeln, der die schwerwiegenden Folgen der Betriebsstilllegung für die Mitarbeitenden abmildern soll“. Weitere Details dazu könnten zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht mitgeteilt werden.
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