LOKALMIX
Breitbandausbau in Gummersbach: „So wichtig wie Wasser, Gas und Strom“
Gummersbach – Spatenstich für das Weiße-Flecken-Programm – 83 Kilometer Kabel werden verlegt – 100-Prozent-Förderung durch Land und Bund.
Von Peter Notbohm
Für Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein war es nach eigener Aussage der wichtigste Ortstermin der vergangenen beiden Jahre. Schließlich löste die Stadt am heutigen Dienstag ein Versprechen an seine Bürger ein. Mit dem offiziellen Spatenstich für den Breitbandausbau in der Singerbrinkstraße fiel der Startschuss für das Weiße-Flecken—Programm. „Ein schnelles, stabiles und sicheres Internet ist heutzutage unverzichtbar und Teil der Grundversorgung. Ein modernes Glasfasernetz ist ebenso wichtig, wie die Versorgung mit Wasser, Gas und Strom“, begrüßte das Stadtoberhaupt Akteure aus der Politik und von den beteiligten Unternehmen.
Rund 83 Kilometer Kabel sollen bis Ende des nächsten Jahres im Rahmen von Tiefbauarbeiten verlegt werden. Ziel ist es, die 424 Adressen im Gummersbacher Stadtgebiet, die bisher mit weniger als 30 Mbit/s versorgt wurden, an das Glasfasernetz anzuschließen. 247 Privatadressen und 177 Gewerbeadressen werden nach Abschluss der Arbeiten dann mit 10.000Mbit/s versorgt. Durchgeführt werden die Arbeiten durch die Hamburger Unternehmensgruppe Greenfiber, die im Rahmen der Ausschreibung das wirtschaftlichste Angebot abgegeben hat. Im Juli wurden die entsprechenden Verträge unterschrieben.
Besonders freut sich Helmenstein darüber, dass die Kosten von 10,38 Millionen Euro komplett durch Fördermittel jeweils zur Hälfte von Bund und Land finanziert werden. „Einen höheren Einzel-Förderbescheid gab es in meiner Amtszeit noch nie“, so Helmenstein. Die zehn Prozent Eigenanteil habe der Kämmerer der Stadt in Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung „weggebügelt“. Im Vorfeld hat der Bürgermeister zudem alle betroffenen Haushalte angeschrieben und kräftig die Werbetrommel für das neue Programm gerührt. Bis zum 31. Oktober sei bei Abschluss eines Vertrages mit einjähriger Laufzeit beim Anbieter Greenfiber der Anschluss kostenfrei möglich. „Unser Telefon steht nicht still“, sagt Helmenstein.
Auf die Bürger werden in den kommenden Wochen durch Tiefbaumaßnahmen punktuell Einschränkungen im Bereich von Straßen und Gehwegen im Stadtgebiet, in Windhagen, in Niederseßmar/Mühlenseßmar, Derschlag und Vollmerhausen zukommen. Man wolle diese aber möglichst minimieren und schon jetzt Leerrohre für zukünftige Projekte mitverlegen, um Synergien optimal zu nutzen und unnötige Baustellen zu vermeiden, heißt es aus dem Rathaus. Denn bislang sind zwar bereits 4.000 Haushalte im Stadtgebiet an das schnelle Glasfasernetz angebunden, zwei Drittel warten aber noch auf einen Anschluss.
Uwe Krabbe, Geschäftsführer von Greenfiber, weiß, dass das Ende der Fahnenstange noch längst nicht erreicht ist: „Die Entwicklung ist rasant. Ursprünglich ausgeschrieben war das Projekt mit 1 Gbit/s. Wir haben gesagt, wir legen eine Stufe drauf und bauen auf 10 Gbit/s aus.“ Etwa alle zehn Jahre erfolge der nächste Entwicklungssprung. Gummersbach sieht er für die Zukunft aufgrund eines glücklichen Zufalls gut gerüstet: „Wir liegen hier genau an der Mitte der Datenautobahn zwischen Wuppertal und Siegen, sodass die Leitungen auf 100 Gbit/s erweiterbar sein werden.“
Interessierte Bürger können sich mit Fragen zum Thema Glasfaserausbau in Gummersbach an den Leiter der Stabsstelle Breitbandausbau Tim Grebner unter Tel.: 02261/87 23 08 oder per E-Mail wenden.
KOMMENTARE
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wow! klasse! man sollte dies in GANZ oberberg realisieren.
hans wernwer, 06.09.2022, 18:42 Uhr2
Eine richtige und wichtige Entscheidung, zukunftsweisend direkt auf 10 Gbit/s zu gehen. Großen Respekt an die Entscheidungsträger!
Anlieger im Ausbaugebiet, 06.09.2022, 23:42 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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