LOKALMIX
Clinch um Wildbergs Grubenlore
Reichshof – Vor einer Woche wurden aus der Grubenlore an der Wildberger Straße Grauwacken entfernt – Der Vorstand des örtlichen Dorf- und Heimatvereins ist verärgert.
Von Katharina Schmitz
Seit sechs Jahren steht am Rande des Wildberger Ortskerns in Reichshof eine Grubenlore. Versehen mit Grauwacken erinnert sie an den Bergbau. „Doch vor einigen Tagen sind die teuren Füllsteine bis auf zwei oder drei Stück entfernt worden“, ärgert sich Stefan Fassbender, Vorsitzender des Wildberger Dorf- und Heimatvereins, der die Lore 2014 auf einem Grundstück der Gemeinde hat aufstellen lassen. Der Unmut ist groß – nicht nur bei Fassbender: „Seit Tagen beschweren sich die Bewohner und erkundigen sich nach dem Verbleib der Steine." Aber der Vorstand des Vereins weiß auch nicht, wer die Grauwacken entfernt hat und wo diese nun sind.
[Vergangene Woche wurden die Steine aus der Lore entfernt.]
Klarheit bringt ein Gespräch mit Sarah Schmidt, Fachbereichsleiterin des Tiefbauamts der Gemeinde Reichshof: „Wir haben eine Beschwerde aus der Nachbarschaft erhalten. Es wurde berichtet, dass Kinder auf der Lore rumklettern würden und die Steine ins Rutschen geraten könnten.“ Mitarbeiter des Immobilienmanagements der Gemeinde überprüften eine mögliche Gefahrensituation – mit dem Ergebnis, dass diese bestehe.
Für Fassbender ist das nicht nachzuvollziehen: „Die Gemeinde hat das Projekt damals begleitet. Die von Daniel Brückner gespendeten Steine wurden von der Firma Frank Krämer so in die Lore eingefügt, dass ein Verrutschen oder gar Herausfallen unmöglich ist. Das wurde vom damaligen Leiter des Gemeindebauhofes, Dieter Engelbert, auch abgenommen.“
Am Dienstag, 8. Dezember, sei der Vorstand des Wildberger Dorf- und Heimatvereins von Ralf Mette, Leiter des Baubetriebshofes, per Mail kontaktiert worden. Neben einem Gesprächsangebot schlug er Fassbender zufolge auch das Entfernen der obersten Steine oder eine Befestigung dieser vor. Der Vorsitzende sah für ein Treffen vor Ort jedoch keine Notwendigkeit: „Bereits vor einem Jahr wurden wir von einem Bürger diesbezüglich angesprochen. Wir haben das überprüft, sind aber zu einem anderen Ergebnis gekommen – ebenso wie der ehemalige Leiter des Gemeindebauhofes. Allerdings haben wir angeboten, dass wir die obersten Steine, nachdem sie von der Gemeinde markiert worden wären, entfernen würden.“ Zu einer Markierung sei es laut Fassbender aber nicht gekommen.
Die damaligen Kollegen seien Schmidt zufolge nicht mehr tätig, sodass keine Rücksprache mit den früheren Entscheidern gehalten worden sei. Hingegen wurde nun entschieden, dass die Steine entfernt werden müssten. Vollzogen wurde dies von Mitarbeitern des Baubetriebshofes am vergangenen Dienstag, 15. Dezember. Seitdem lagern die Grauwacken beim Bauhof der Gemeinde. Schmidt bedauert, dass das Erscheinungsbild der Grubenlore nun derart beeinträchtigt ist: „Wir wissen um das Engagement der Bürger und die Bedeutung der Lore für die Wildberger.“ Trotzdem müsse einer möglichen Gefahr, die durch die Lore ausgehen könne, vorgebeugt werden. Die Fachbereichsleiterin des Tiefbauamts hofft nun auf weitere Gespräche: „Wir müssen eine Lösung finden, mit der alle Beteiligten zufrieden sind.“
KOMMENTARE
1
Schilda !
Früher hätte man Kindern einfach verboten auf sowas rumzuturnen.
Nun ja, diese Zeiten sind vorbei.
Walter Mutz, Wipperfürth
2
Unfassbar mit was sich heutzutage so alles beschäftiget wird.
Von der Aufsichtspflicht der Eltern hört man in dem Fall mal wieder nichts! Reicht kein Schild "Betreten der Lore verboten"!? Tut's doch seit Jahren auf Baustellen auch.
Wenn im Schwimmbad "Springen vom Beckenrand verboten" ist macht man doch dort auch nicht das Becken tiefer, damit ja keinem Kind was passieren kann, oder?
3
Und bitte auch sofort an allen Bäumen im Kreisgebiet die unteren Äste absägen, sonst können ja die Kinder auf den Baum klettern und runterfallen. Und alle Teiche leer pumpen, Klettergerüste abbauen....
André, 21.12.2020, 19:46 Uhr4
Willkommen in Deutschland der Neuzeit... Überall lauern dunkle Mächte die Steine ins Rollen bringen... und ach so besorge Mitbürger die sich um alles und nichts kümmern. Dazu kommt noch eine Verwaltung die vor lauter Angst vor der eigenen Courage sofort den einfachsten Weg geht, anstatt den gesunden Menschenverstand einzusetzen.
Hochnotpeinlich.
Gruß aus Gummersbach
5
Naja die Steine müssen ja irgendwo sein, vielleicht mal beim Bauhof vorbei schauen. Hätte man auch bestimmt anders regeln können. lg
Günther, 21.12.2020, 20:29 Uhr6
Füllt den Zwischerraum mit Sand aus. Dann rutschen auch keine Steine mehr.
Reuber Michael, 22.12.2020, 05:55 Uhr7
Unmittelbar neben diesem Lörchen steht traditionell ein wunderschöner Weihnachtsbaum. Dieser ist auch jetzt wieder zu bewundern. Ich wollte es nur mal gesagt haben ?
Leander , 22.12.2020, 08:41 Uhr8
Es gibt die Verkehrsicherungspflicht welcher die Gemeinde nachgehen muss. Kommt ein Kind dort zu schaden dann würde von den ein oder anderen Verfasser laut schreien warum die Steine nicht entfernt worden sind. Würde sich jemand dieser persönlichen Haftung aussetzen? Eine Lösung im Sinne aller kann bestimmt gefunden werden.
Reichshofer, 22.12.2020, 09:03 Uhr9
Wie alt sind denn die Kinder.
Als Leie kann ich das nicht einschätzen, dafür braucht es ja Expertenwissen....
Aber meine KINDER (!) verrücken diese Steine sicher nicht.... Was wiegen die 25-30kg?
Doof ists wenn man sich da wirklich mal die Pfoten klemmt - das stimmt schon. Diese Loren stehen übrigens auf dem Grossglockner auch rum - und stellt euch vor. Diese lassen sich sogar mehrere Meter verschieben !
Ob man da auch solche Sorgen hegt?
Aber nicht nur Klagen sondern Lösungen erdenken:
Vielleicht könnte man die Lore mit einem doppelten Boden versehen und die oberen 30 cm mit Beton verfüllen und dort die Steine reinstopfen.
Nur dann bitte an den Schwerpunkt denken - nicht das eins der lieben Überkinder beim Spielen dann die gut ne Tonne schwere Lore versehentlich umstösst
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