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Corona-Ticker: Analyse des Infektionsgeschehens in den Kommunen
Oberberg - OA hält die Leser über die Neuigkeiten auf dem Laufenden - Zwei weitere Menschen verstorben - 7-Tage-Inzidenz: Oberberg mit dem dritthöchsten Wert in NRW (AKTUALISIERT).
Analyse der Infektionen in Kommunen: Verbindung zwischen erhöhten Infektionsaufkommen, Besiedlungsdichte und SGBII-Quote (Dienstag, 19:20 Uhr)
Die Kreisverwaltung und Bürgermeister der einzelnen Städte und Kommunen haben in den vergangenen Wochen Gespräche zur individuellen Betrachtung der kommunalen Infektionslage geführt. Ziel sei es laut einer Mitteilung unter anderem gewesen, anhand der Analyse gegebenenfalls weitere Erkenntnisse zur Eindämmung der Pandemie abzuleiten.
Betrachtet wurden der Fallzahlenverlauf, die regionale Verteilung der Infizierten unter Bezugnahme der Einwohnerdichte, der Altersverteilung und der SGB II-Quote sowie die Analyse der Infektionsumgebung und möglicher Infektionsketten von Anfang Oktober 2020 bis Ende Januar
2021. Im Ergebnis zeichneten sich über die Fläche des Kreisgebiets immer wieder ähnliche Problemfelder und Schwerpunkte ab, heißt es weiter.
Es sei deutlich geworden, dass es auffällige Infektionscluster in Bezug zur Besiedelungsdichte und zur SGB II-Quote gibt. "Dort, wo sich viele Menschen in größeren Gemeinschaften regelmäßig miteinander treffen, finden Infektionen statt." In Wohngebieten mit mehrgeschossigen Häusern, mit engen Wohnverhältnissen, bei großen Familienverbänden, aber auch in einem Wohnumfeld mit einer schwierigen Lebenssituation seien verhältnismäßig mehr Fälle festzustellen, als in wenig besiedelten Außenbezirken sowie Wohngebieten mit Einfamilienhäusern. "Gerade einkommensschwache Menschen wohnen häufiger mit verhältnismäßig mehr Personen auf engerem Raum und arbeiten oft in Berufen, in denen die Abstands- und Hygieneregeln schwieriger einzuhalten sind oder Homeoffice nicht möglich ist", so der Kreis.
Auch aufgrund dieser Erkenntnisse wurde die Allgemeinverfügung des Kreises vom 5. Februar verlängert. Weitere Erkenntnisse im Überblick:
Altersverteilung in den Kommunen
Kommunal unterschiedlich war das Durchschnittsalter der Infizierten, so der Kreis. Auffällig sei dabei gewesen, dass das Virus in einigen Kommunen vermehrt in „jüngeren Räumen“ (unter 40 Jahren) zu finden ist, in anderen wiederum vermehrt in „älteren Räumen“ (über 50 Jahren). In einigen Kommunen weicht das Alter der Infizierten von der durchschnittlichen Altersstruktur der Bevölkerung ab. In Kommunen mit einer Abweichung nach oben, waren häufig Alten- und Pflegeheime betroffen.
Infektionsumgebung
Die Analyse der Infektionsumgebungen zeigte kommunal übergreifend eine Übertragung der Infektion hauptsächlich in der häuslichen Gemeinschaft, aber auch in Pflege- beziehungsweise Eingliederungshilfeeinrichtungen und am Arbeitsplatz in Unternehmen und Betrieben. Aufgrund des Analysezeitraums (Oktober bis Januar) seien kaum Infektionen in Kita und Schule sowie aufsonstige außerhäusige Veranstaltungen zurückzuführen. Der Eintrag der Infektionen in diesen Einrichtungen erfolgte über den privaten Bereich, so der Kreis. Und gerade dort, im Kreis der Familie, Freunde und Nachbarn seien Menschen oft unvorsichtiger, Regeln würden nicht eingehalten. "So kann es zur Fluktuation des Virus in den unterschiedlichen Sozialräumen und Lebensbereichen kommen."
Zusammenarbeit von Ordnungsämtern und Kreispolizeibehörde
Der Großteil der Bevölkerung halte sich an die Schutzmaßnahmen, so der Kreis. Auf der Ebene der Kommunen gebe es allerdings immer wieder
vereinzelte Schwerpunkte, die immer wieder – auch in der Bevölkerung – Thema seien. "Gemeinsam mit den kommunalen Ordnungsämtern wurde vereinbart, in Absprache mit der Kreispolizeibehörde noch regelmäßiger Kontrollen in diesen Bereichen durchführen."
Prävention soll wichtiger Baustein werden
Um alle Bevölkerungsgruppen zu erreichen und grundlegende Hygiene- und Abstandsregeln noch besser zu vermitteln, werden Schulungsprogramme entwickelt. Bereits jetzt bei der Prävention könne der "Corona-Knigge" helfen, der den Kommunen vom Kreis zur Weitergabe an Multiplikatoren übergeben wurde. Der "Corona-Knigge" ist hier abrufbar.
Waldbröl: Corona-Zwangspause für Vieh- und Krammarkt beendet (Dienstag, 13:10 Uhr)
Seit Dezember hatte die Wir für Waldbröl GmbH in Abstimmung mit ihren Mitgesellschaftern, der Marktstadt Waldbröl und dem Verein „Waldbröl erleben“, die Vieh- und Krammärkte abgesagt. „Zahlreiche Anfragen von Bürgern und Kunden mit dem Wunsch, den Markt doch wieder für Lebensmittel und anderen Artikeln des täglichen Bedarfs zu öffnen, haben uns dazu bewogen, den Vieh- und Krammarkt am 25. Februar 2021 wieder stattfinden zu lassen. Der Markt wird dann allerdings aufgrund der dafür in Frage kommenden Händler nur auf dem Marktplatz und für das Vieh in der Markthalle stattfinden“, teilte Theodor Schüller, Geschäftsführer der Wir für Waldbröl GmbH, mit „Wenn sich alle an die bestehenden Abstandsregeln sowie das Tragen von FFP2- oder medizinischen Masken halten und die gesetzlichen Vorgaben es zulassen, werden wir vielleicht in vier Wochen in der Lage sein, den Vieh- und Krammarkt wieder in gewohnter Form und erweitertem Warenangebot zu präsentieren.“
„Telefon der Hoffnung“ (Dienstag, 12:45 Uhr)
Das „herzwerk“ des Forums Wiedenest bietet am kommenden Wochenende - Samstag und Sonntag jeweils von 10 bis 20 Uhr - das „Telefon der Hoffnung“ an. Unter 02261/40 61 87 werden Texte aus der Bibel vorgelesen, es können aber auch Gespräche geführt werden. Das Angebot richtet sich an Menschen aller Generationen, die in der aktuellen Zeit des Lockdowns einen Gesprächskontakt und einen hoffnungsspendenden Impuls wünschen. Der diskrete Umgang mit persönlichen Informationen ist selbstverständlich.
Zwei weitere Menschen verstorben - Zahl der positiv Getesteten sinkt (Dienstag, 10:55 Uhr)
Nach Angaben der Kreisverwaltung sind zwei weitere Menschen aus dem Oberbergischen verstorben, die zuvor nachweislich positiv auf Corona getestet worden waren. Es handelt sich um einen 76-jährigen Mann aus Waldbröl und eine 84-jährige Wiehlerin. Die Zahl der Todesopfer in der Region im Zusammenhang mit dem Virus erhöht sich damit auf 148.
Seit gestern wurden 17 neue Corona-Fälle gemeldet, 42 Menschen konnten als genesen aus der Quarantäne entlassen werden. Aktuell sind im Kreisgebiet 280 Personen positiv getestet. 59 Menschen werden stationär in oberbergischen Krankenhäusern behandelt, neun von ihnen müssen beatmet werden. Die Zahl der in angeordneter Quarantäne befindlichen Personen liegt heute bei 709 – das sind 117 weniger als am Montag. Die 7-Tage-Inzidenz stieg im Vergleich zu gestern von 78,3 auf 82,3.
Erstmals seit Monaten gibt es mit der Gemeinde Morsbach eine Kommune, wo derzeit keine Corona-Infektion registriert ist (siehe unten). Allerdings konnte das Kreis-Gesundheitsamt in seiner Statistik auch heute nicht alle Fälle „kommunenscharf“ zuordnen.
Unter www.obk.de/corona-av gibt es die Auflistung der aktuell gültigen Allgemeinverfügungen zur Quarantäneanordnung für Kontaktpersonen in oberbergischen Einrichtungen.
Die Lage im Kurzüberblick (Stand: Dienstag, 16. Februar/0 Uhr)
(in Klammern: Veränderung zum Stand von Montag, 15. Februar/0 Uhr)
7-Tage-Inzidenz: 82,3 (+4,0)
Laborbestätigte Fälle seit Beginn der Pandemie: 8.137 (+17)
Aktuell positiv getestet: 280 (-27)
Bereits genesen und aus Quarantäne entlassen: 7.709 (+42)
Verstorben: 148 (+2)
In angeordneter Quarantäne*: 709 (-117)
*umfasst aktuell positiv getestete Personen sowie Kontaktpersonen in angeordneter Quarantäne
Laborbestätigte Fälle in den Kommunen
Bergneustadt: 5
Engelskirchen: 14
Gummersbach: 50
Hückeswagen: 8
Lindlar: 17
Marienheide: 42
Morsbach: 0
Nümbrecht: 15
Radevormwald: 24
Reichshof: 16
Waldbröl: 12
Wiehl: 31
Wipperfürth: 25
Durch das Gesundheitsamt erfasst und informiert, aber in der Statistik noch keiner Kommune zugeordnet: 21
Verlauf des Infektionsgeschehens: www.obk.de/coronazahlen
Weitere Informationen: www.obk.de/coronavirus
Inzidenz: Immer weiter weg von der 50 (Dienstag, 8:55 Uhr/AKTUALISIERT: 10:25 Uhr)
Die 7-Tage-Inzidenz (Zahl der laborbestätigten Fälle pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen) in Oberberg entwickelt sich in die falsche Richtung: Laut Landeszentrum Gesundheit (LZG) stieg sie heute um 4,0 auf 82,3 und ist wieder fast genauso hoch wie vor einer Woche (84,5). Nach Angaben des LZG wurden seit gestern 17 neue Corona-Fälle im Kreis registriert. Die durchschnittliche Wocheninzidenz in Nordrhein-Westfalen beträgt heute 56,2 – das ist im Vergleich zu Montag ein Minus von 0,5.
Im NRW-Ranking der Regionen mit den höchsten Inzidenzen befindet sich Oberberg auf dem traurigen dritten Platz (Quelle: Robert-Koch-Institut) - hinter den Städten Hagen (111,8) und Solingen (110,5), die als einzige noch über der 100er-Marke liegen. In 15 Gebietskörperschaften in Nordrhein-Westfalen ist die 7-Tage-Inzidenz niedriger als 50, unterhalb der Schallmauer von 35 liegen die Städte Düsseldorf (33,8), Bielefeld (28,1), Mönchengladbach (27,2) und Münster (16,8) sowie der Landkreis Coesfeld (25,4).
Kein Jubiläumsschützenfest in Belmicke (Dienstag, 9:10 Uhr)
Die Schützenvereine in der Region stehen vor dem nächsten schwierigen Jahr: Die Grünröcke aus Bergneustadt-Belmicke haben aufgrund der Corona-Pandemie beschlossen, ihr Jubiläumsfest zum 100-jährigen Bestehen des Vereins ausfallen zu lassen. Geplant waren die Feierlichkeiten für das Wochenende 11. bis 13. Juni.
Hier geht's zum Ticker von Montag, 15. Februar
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