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Corona-Ticker: Britische Virus-Mutation in Oberberg nachgewiesen
Oberberg - Neun Fälle der Virus-Variante aus Großbritannien in Oberberg festgestellt, Kreis veranlasst weitere Untersuchungen - Verschärfte Schutzmaßnahmen bleiben bis Montag bestehen (AKTUALISIERT).
Friseure: Hilferuf an die Politik (Freitag, 16:25 Uhr)
Der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land, Marcus Otto, hat gemeinsam mit dem Obermeister der Friseurinnung Bergisches Land, Thomas Stangier, einen „Hilferuf“ an die Landtags- und Bundesabgeordneten in der Region adressiert. In dem Schreiben fordern sie für die etwa 260 Mitgliedsbetriebe, die seit Mitte Dezember wegen des Lockdowns geschlossen sind, und die mehr als 1.800 Beschäftigten in Leverkusen, Rhein-Berg und Oberberg, dass die Finanzhilfen nachgebessert werden müssen. „In der augenblicklichen Situation können die Mehrheit der Friseure den eigenen Lebensunterhalt nicht bestreiten. Eine absolut inakzeptable Situation“, betont Otto.
Die Verordnungen zur Überbrückungshilfe III und zur Neustarthilfe würden in ihrer aktuellen Fassung die Mehrzahl der Friseure von jeglicher Unterstützung ausschließen. „Ziel beider Hilfsprogramme ist es, Umsatzeinbrüche auszugleichen und durch eine anteilige Fixkostenerstattung die Betriebe zu unterstützen. Leider aber kommen die gut gemeinten Hilfen nicht im Friseurhandwerk an, sind doch die Friseurbetriebe rein an der Dienstleistung orientierte Unternehmen“, heißt es in dem Schreiben.
Es gelte eine Lücke zu schließen, die durch die Verordnungsgeber nicht erkannt wurde. „Wir bitten Sie daher eindringlich darum, sich der Notlage dieses Handwerks anzunehmen und eine baldige Wiedereröffnung zu ermöglichen und gleichzeitig schnelle Hilfen auch in Form von Unternehmerlösungen zugänglich zu machen“, so Otto und Stangier.
Britische Virus-Mutation in Oberberg nachgewiesen (Freitag, 15:30 Uhr)
Wie der Kreis mitteilte, ist heute im Oberbergischen in neun Fällen eine bekannte Untervariante der britischen Virus-Mutation nachgewiesen worden. Weitere 50 Ergebnisse einer proaktiven Stichproben-Untersuchung stünden noch aus. Der Oberbergische arbeite eng mit der Virologie der Uniklinik Köln zusammen und habe insgesamt 100 Proben zur Typisierung übersandt. „Wir gehen davon aus, dass zu Wochenbeginn eine genauere Einschätzung durch die Virologie vorliegt, auch dazu, ob die festgestellte Untervariante der britischen Virusmutante ansteckender ist als das ursprüngliche Virus“, sagt Hagt.
Über eventuelle weitere Maßnahmen für das Kreisgebiet, die sich gegebenenfalls aus neuen Erkenntnissen ergeben, wird am Montag in Abstimmung mit dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen beraten. Auch vor dem Hintergrund der nachgewiesenen Mutation sei es jetzt wichtig, in den Bemühungen nicht nachzulassen. „Wir müssen uns alle an die Regeln halten und unsere Kontakte konsequent reduzieren. Nur so können Ansteckungen verhindert werden“, betont Hagt.
Kaija Elvermann, Leiterin des Gesundheitsamtes des Oberbergischen Kreises, macht deutlich, was bei der Kontaktreduktion entscheidend ist: „Ein Haushalt darf sich mit einer weiteren Person treffen. Das sollte dann aber immer dieselbe Person sein und nicht jeden Tag eine andere Person. Die Kontaktkette und damit auch die mögliche Infektionskette wird sonst mit jedem Kontakt länger.“
Ausgangsperre bleibt bis Montag bestehen (Freitag, 15:30 Uhr)
Der Krisenstab des Oberbergischen Kreises entschied in seiner heutigen Sitzung, die mit der Allgemeinverfügung vom 10. Januar festgelegten zusätzlichen Maßnahmen für das Kreisgebiet wie vorgesehen bis zum 25. Januar aufrechtzuerhalten:
• Kontaktbeschränkungen gelten für den privaten Bereich
• Ausgangssperre von 22 bis 5 Uhr
• Präsenz-Versammlungen zur Religionsausübung sind untersagt
• FFP2-Maskenpflicht in Pflegeeinrichtungen
„Die 7-Tage-Inzidenz für den Oberbergischen Kreis liegt heute bei 135,3 und damit immer noch deutlich über dem Landesdurchschnitt. Das Infektionsgeschehen ist nach wie vor hoch. Ziel muss es weiterhin sein, Kontakte auf das absolut notwendige Minimum zu reduzieren und das Infektionsgeschehen abzuflachen. Das durch Bund und Land vorgegebene Ziel ist, die Inzidenz nach Möglichkeit bis zum 14. Februar 2021 unter 50 zu senken“, erklärt Landrat Jochen Hagt. Diesen Wert zu erreichen, sei ohne weitere Kontaktreduzierungen nicht möglich.
Die Corona-Schutzverordnung NRW in der aktuell gültigen Fassung sieht vor, dass Kreise und kreisfreie Städte zusätzliche Schutzmaßnahmen verfügen können, wenn die 7-Tage-Inzidenz den Schwellenwert von 200 überschreitet. Die Verordnung sieht zudem vor, die angeordneten Maßnahmen fortlaufend zu überprüfen und aufzuheben, wenn die Infektionszahlen nachhaltig deutlich unter den Wert von 200 absinken.
Die Schutzverordnung NRW in der ab dem 25. Januar gültigen Fassung sieht vor, dass auch Kreise und kreisfreie Städte mit einer 7-Tages-Inzidenz von weniger als 200 weitere Schutzmaßnahmen prüfen, wenn nach Einschätzung der zuständigen Behörden ohne solche Maßnahmen ein Absinken der Inzidenz unter 50 bis zum 14. Februar 2021 nicht zu erwarten ist.
Impfstrategie: SPD fordert passgenaue Angebote (Freitag, 14:00 Uhr)
Die Diskussion um die Impfstrategie in großen Flächenkreisen wie dem Oberbergischen Kreis geht in die nächste Runde. Die SPD-Landtagsfraktion hat das Thema nun auf die Tagesordnung der nächsten Plenarsitzung am 27. Januar gesetzt und einen Antrag gestellt. In den vergangenen Tagen hatte sich Widerstand gegen die zentralisierte Lösung mit einem einzigen Impfzentrum in Gummersbach geregt, unter anderem in Radevormwald und Hückeswagen. Landrat Jochen Hagt erklärte daraufhin, dass nicht der Kreis, sondern das Landesgesundheitsministerium in dieser Frage zuständig sei.
„Gesundheitsminister Laumann muss nun Farbe bekennen, flexible und passgenaue Angebote in den Kreisen in NRW zulassen und die Kosten übernehmen. Wenn das gelingt, müssen sich Minister Laumann und Landrat Hagt nicht weiter die Verantwortung wie eine heiße Kartoffel hin- und herwerfen“, erklärt der für die Städte Remscheid und Radevormwald zuständige Landtagsabgeordnete Sven Wolf. „Minister Laumann und die Landtagsfraktionen von CDU und FDP müssen den Weg für kluge Lösungen vor Ort frei machen. In einigen Landkreisen in Nordrhein-Westfalen wird es dann zusätzliche Impfzentren oder mehr mobile Teams oder auch Impfbusse geben. Je nachdem, was vor Ort am besten das Impfangebot ausweitet.“
Ein Licht im Fenster als Zeichen des Mitgefühls (Freitag, 13:45 Uhr)
Die christlichen Kirchen möchten gemeinsam mit dem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier einen Weg aufzeigen, wie Menschen in Zeiten von Corona ihre Trauer und ihre Solidarität ausdrücken können. Deshalb rufen sie zur Aktion #lichtfenster auf. Auch der Kirchenkreis An der Agger beteiligt sich. Superintendent Michael Braun: "Die Aktion #lichtfenster ist ein schönes Zeichen des Mitgefühls mit denen, die um schwer erkrankte Angehörige bangen oder um Verstorbene trauern, die mit Corona infiziert waren. Wir laden die Oberberger und Oberbergerinnen ein: Machen Sie mit! Und laden Sie Freunde und Nachbarn ein, es auch zu tun!“ Die Teilnehmer sollen jeden Freitag bei Einbruch der Dämmerung ein Licht in einem Fenster aufstellen, um ihre Anteilnahme auszudrücken.
Bußgelder drohen: Verkehrsverbund Rhein-Sieg weist auf verschärfte Maskenpflicht hin (Freitag, 13:35 Uhr)
Um das Infektionsrisiko weiter zu reduzieren, muss laut der Corona-Schutzverordnung des Landes NRW ab Montag, 25. Januar, im Öffentlichen Personennahverkehr eine medizinische Maske getragen werden. Die Verwendung von textilen oder selbstgenähten Masken, einem Halstuch oder einem Schal ist nicht mehr gestattet. Darauf weist der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS), dem der Oberbergische Kreis angehörig ist, hin. Die Maskenpflicht gilt in Bussen und Bahnen sowie an Bahnsteigen, Haltestellen und in Bahnhöfen. Wer keine medizinische Maske trägt, dem droht ein Bußgeld in Höhe von 150 Euro.
Als weitere Bausteine zur Minimierung von Ansteckungen bei Fahrten mit Bus und Bahn nennt der VRS:
- Das Abstandhalten zu anderen Fahrgästen, indem zum Beispiel alle Türen zum Ein- und Aussteigen genutzt werden und sich die Fahrgäste gleichmäßig im Fahrzeug verteilen.
- Das Verschieben von Einkaufs- und Besorgungsfahrten auf Zeiten, in denen Berufspendler nicht unterwegs sind.
- Beachtung der Hygienehinweise der Bundesregierung und des Robert-Koch-Instituts (Handhygiene, Einhalten der Husten- und Nies-Etikette)
- Der Verzicht auf Essen und Trinken während der Fahrt
Lindlar: Politische Sitzungen abgesagt, Haushalt wird virtuell eingebracht (Freitag, 13:05 Uhr)
Neben der Ratssitzung, die für den 27. Januar geplant war, hat die Gemeinde Lindlar wegen der Corona-Pandemie auch den Ausschuss für Klima- und Umweltschutz (2. Februar), der nicht-öffentliche Rechnungsprüfungsausschuss (4. Februar) und der Ausschuss für Bauen und Planen (9. Februar) abgesagt. „Der Haupt- und Finanzausschuss am 24. Februar soll mit reduzierter Teilnehmerzahl stattfinden, damit die gesetzlich vorgeschriebene Beratung des Haushaltsplanentwurfs für das Jahr 2021 erfolgen kann und die Handlungsfähigkeit der Gemeinde Lindlar gewahrt bleibt“, hieß es in einer Mitteilung. Bis auf den Rechnungsprüfungsausschuss werden die Sitzungen nicht nachgeholt, sondern finden im Rahmen der bereits geplanten Termine im April statt.
Bürgermeister Dr. Georg Ludwig wird den Haushaltsplanentwurf 2021 am 27. Januar virtuell einbringen und dem Rat die Eckdaten zusätzlich in einer Videokonferenz vorstellen. Es handelt sich hierbei nicht um eine Ratssitzung, sondern um ein Informationsangebot.
VHS Gummersbach baut Online-Programm aus (Freitag, 11:35 Uhr)
Corona-bedingt muss die Volkshochschule (VHS) Gummersbach den Beginn der Präsenzkurse bis mindestens Mitte Februar verschieben. Aber auch im Lockdown bietet die Einrichtung ein Weiterbildungsprogramm. „Wir haben in den vergangenen Tagen unser Online-Angebot weiter ausgebaut“, erklärt VHS-Leiter Dominik Clemens. In den kommenden Wochen sind mehr als 50 Online-Kurse und -Vorträge geplant. „Technisch ist das leichter, als viele glauben. Und das VHS-Team hilft gerne, falls es doch einmal hakt“, sagt Clemens. Weitere Informationen und Anmeldung unter www.vhs-gm.de oder Tel.: 02261/87 540.
Zwei Menschen aus Bergneustadt verstorben (Freitag, 10:30 Uhr)
Laut Kreisverwaltung sind zwei weitere Menschen aus dem Oberbergischen verstorben, die zuvor nachweislich positiv auf Corona getestet worden waren: ein 90-Jähriger, der in der Bergneustädter Pflegeeinrichtung Haus Evergreen gelebt hat, und eine 80-jährige Frau, ebenfalls aus Bergneustadt. Die Zahl der Todesopfer in der Region im Zusammenhang mit dem Virus erhöht sich damit auf 123.
Es wurden 67 neue Corona-Fälle gemeldet, 110 Personen konnten als genesen aus der Quarantäne entlassen werden. Aktuell sind im Kreisgebiet 621 Personen positiv getestet. Im Vergleich zu gestern ist das ein Minus von 45. 76 Menschen werden stationär in oberbergischen Krankenhäusern behandelt, acht von ihnen müssen beatmet werden. Die Zahl der in angeordneter Quarantäne befindlichen Personen liegt heute bei 1.596 – das sind 77 weniger als am Donnerstag.
Unter www.obk.de/corona-av gibt es die Auflistung der aktuell gültigen Allgemeinverfügungen zur Quarantäneanordnung für Kontaktpersonen in oberbergischen Einrichtungen.
Die Lage im Kurzüberblick (Stand: Freitag, 22. Januar/0 Uhr)
(in Klammern: Veränderung zum Stand von Donnerstag, 21. Januar/0 Uhr)
7-Tage-Inzidenz: 135,3 (-20,9)
Laborbestätigte Fälle seit Beginn der Pandemie: 7.256 (+67)
Aktuell positiv getestet (in angeordneter Quarantäne): 621 (-45)
Genesen und aus Quarantäne entlassen: 6.512 (+110)
Verstorben: 123 (+2)
In angeordneter Quarantäne*: 1.596 (+77)
*umfasst aktuell positiv getestete Personen sowie Kontaktpersonen in angeordneter Quarantäne
Laborbestätigte Fälle in den Kommunen
Bergneustadt: 41
Engelskirchen: 13
Gummersbach: 78
Hückeswagen: 17
Lindlar: 53
Marienheide: 63
Morsbach: 40
Nümbrecht: 61
Radevormwald: 55
Reichshof: 37
Waldbröl: 83
Wiehl: 47
Wipperfürth: 29
Durch das Gesundheitsamt erfasst und informiert, aber in der Statistik noch keiner Kommune zugeordnet: 4
Verlauf des Infektionsgeschehens: www.obk.de/coronazahlen
Weitere Informationen: www.obk.de/coronavirus
Land veröffentlicht neue Corona-Schutzverordnung (Freitag, 9:00 Uhr)
Nach den Bund-Länder-Beratungen am Dienstag, in deren Rahmen einige Verschärfungen der Maßnahmen sowie die Verlängerung des Lockdowns bis 14. Februar beschlossen wurden, hat das Land nun die aktualisierte Fassung der Corona-Schutzverordnung veröffentlicht (siehe hier). Diese ist ab kommenden Montag, 25. Januar, gültig.
Weitere Informationen zu den Anpassungen
Spürbarer Rückgang der Wocheninzidenz (Freitag, 9:00 Uhr)
Die neuesten Daten des Landeszentrums Gesundheit (LZG) zeigen, dass die 7-Tage-Inzidenz (laborbestätigte Fälle pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen) im Kreis seit gestern spürbar gesunken ist – von 156,2 auf 135,3. NRW-weit liegt Oberberg nun auf Platz elf der Regionen mit dem höchsten Wocheninzidenzen, lediglich im Kreis Höxter wird der kritische Schwellenwert von 200 noch knapp überschritten (200,4/Quelle: Robert-Koch-Institut). Unterhalb der 50er-Marke befindet sich weiterhin einzig die Stadt Münster (39,3).
67 neue Corona-Fälle sind nach Angaben des LZG seit gestern im Kreis gemeldet worden. Seit Beginn der Pandemie wurden 7.256 positive SARS-CoV-2-Fälle registriert.
Hier geht's zum Ticker von Donnerstag, 21. Januar
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