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Kontaktbeschränkung im Privatbereich bleibt bestehen - Doch keine britische Mutation in Oberberg
Oberberg - Neue Allgemeinverfügung: Kontaktbeschränkungen im Privaten werden aufrechterhalten, Ausgangssperre aufgehoben - 14 Fälle einer Corona-Mutation nachgewiesen, doch es handelt sich nicht um die britische Variante (AKTUALISIERT).
Corona-Ausbruch im AWO Seniorenzentrum Wiehl (Montag, 12:50 Uhr/AKTUALISIERT: 18:30 Uhr)
Im AWO Seniorenzentrum Wiehl ist es zu mehreren Corona-Infektionen gekommen. Genaue Zahlen und Details gibt es noch nicht, Einrichtungsleiterin Birgit Dornseifer bestätigte auf OA-Nachfrage lediglich, dass es einen Ausbruch gegeben hat. Man befinde sich in engem Kontakt mit dem Gesundheitsamt und warte derzeit noch die Auswertung der vorgenommenen Corona-Testungen ab.
Der Oberbergische Kreis teilte am frühen Abend auf Nachfrage mit, dass insgesamt 15 Bewohner und acht Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet wurden.
Kreis: Nachgewiesene Corona-Variante ist nicht die britische Mutation (18:20 Uhr)
Nach dem angeblichen Nachweis der britischen Virus-Variante im Oberbergischen (siehe Corona-Ticker von Freitag) hat die Kreisverwaltung nun weitere Details bekanntgegeben. Es wurden 100 Proben aus dem gesamten Kreisgebiet zur Typisierung an die Virologie der Uniklinik Köln übersandt. Zwischenzeitlich liegen die Ergebnisse der Probenauswertung vor.
„Bei 14 der 100 Proben wurde eine Mutante nachgewiesen. Nach weitergehenden Untersuchungen meldete die Virologie zurück, dass es sich in allen Fällen um die Mutante H69/V70 handelt“, berichtet Landrat Jochen Hagt nach der heutigen Sitzung des Krisenstabs. Die bestätigten Fälle weisen einen Bezug zu den nachfolgenden oberbergischen Kommunen auf: Bergneustadt, Marienheide, Morsbach, Reichshof, Nümbrecht und Waldbröl.
H69/V70 bezeichnet eine Mutante von SARS-CoV-2, bei der eine doppelte Deletion („Löschung“) im Gen des Spikeproteins vorliegt. Diese könne, da sie zu einem bevorzugten Andocken an menschliche Zellen führen kann, mit einer erhöhten Infektiosität einhergehen. Anders als ursprünglich durch die Virologie mitgeteilt, handelt sich aber nicht um die besonders infektiöse britische Corona-Mutation.
„Diese Deletion kann in vielen, ganz verschiedenen Virusstämmen weltweit nachgewiesen werden. Sie wurde unter anderem in Dänemark auf einer Nerz-Farm gefunden“, so Kreis-Gesundheitsamtsleiterin Kaija Elvermann. „Die Virologie hat uns nunmehr mitgeteilt, dass bei der britischen Variante B 1.1.7. neben dem Vorliegen der Deletion 69/70 noch weitere Deletionen notwendig sind.“ In Zusammenarbeit mit der Virologie der Uniklinik Köln sollen auch künftig Untersuchungen auf Virus-Mutanten durchgeführt werden.
Kontaktbeschränkungen im Privatbereich bleiben, Ausgangssperre aufgehoben (Montag, 18:15 Uhr)
Die zusätzlichen Corona-Schutzmaßnahmen, die der Oberbergische Kreis mit seiner Allgemeinverfügung vom 10. Januar für das Kreisgebiet festgelegt hat, gelten bis einschließlich heute. Der Krisenstab beriet heute Nachmittag über eine eventuelle Fortführung der Maßnahmen und ist in Abstimmung mit dem NRW-Gesundheitsministerium zu der Entscheidung gelangt, die Kontaktbeschränkung für den privaten Bereich weiter aufrechtzuerhalten, wie Landrat Jochen Hagt bekanntgab.
Weiterhin gilt also, dass Treffen nur zwischen Angehörigen eines Hausstandes sowie einer weiteren Person zulässig sind. Diese Regelung für den öffentlichen Raum gilt im Oberbergischen Kreis weiterhin auch für den privaten Bereich. Ausnahmen werden in der Allgemeinverfügung beschrieben, die morgen (26. Januar) in Kraft und mit Ablauf des 1. Februar außer Kraft tritt.
Das Präsenzverbot von Veranstaltungen zur Religionsausübung gilt ab morgen nicht mehr. Die Corona-Schutzverordnung gibt in ihrer aktuellen Fassung strengere Rahmenbedingungen für die Durchführung der Veranstaltungen vor. Die angeordnete FFP2-Maskenpflicht in Pflegeeinrichtungen wird nicht erneuert, da diese Regelung inzwischen durch bundesweit geltende Vorgaben abgedeckt wird. Die Ausgangssperre zwischen 22 und 5 Uhr wird nicht verlängert.
Die aktuelle Corona-Schutzverordnung NRW sieht vor, dass auch Kreise und kreisfreie Städte mit einer 7-Tages-Inzidenz von weniger als 200 weitere Schutzmaßnahmen prüfen, wenn nach Einschätzung der zuständigen Behörden ohne solche Maßnahmen ein Absinken der Inzidenz unter 50 bis zum 14. Februar nicht zu erwarten ist. „Zum jetzigen Zeitpunkt gehe ich davon aus, dass dieses Ziel im Oberbergischen Kreis nicht ohne weitere Kontaktreduzierungen erreicht werden kann. Auch vor dem Hintergrund der nachgewiesenen Virus-Mutante H69/V70 im Kreisgebiet sollten die Kontakte auf das absolut notwendige Minimum heruntergeschraubt werden“, so Hagt.
„Die Neuinfektionen im Oberbergischen Kreis sind nach wie vor in großen Teilen auf den privaten Bereich zurückzuführen“, sagt Kaija Elvermann, Leiterin des Gesundheitsamtes. Sie macht deshalb klar, was jetzt besonders wichtig ist: „Ein Haushalt darf sich mit einer weiteren Person treffen. Das sollte dann aber immer dieselbe Person sein und nicht jeden Tag eine andere Person.“ Die Kontaktkette und damit auch die mögliche Infektionskette werden sonst mit jedem Kontakt länger.
Gummersbach: Versand der Steuerbescheide verspätet sich (Montag, 16:30 Uhr)
Das Verfahren der Aufstellung des Haushaltsplans 2021 der Stadt Gummersbach hat sich aufgrund der Corona-Pandemie deutlich verzögert. Hiervon betroffen ist auch die Entscheidung über die Höhe der Steuersätze sowie der Versand der Steuerbescheide für das Jahr 2021. Die Verabschiedung des Etats und der Steuersätze ist für die Ratssitzung am 11. März vorgesehen. Der Versand der Steuerbescheide für die Grund-, Gewerbe-, Hunde- und Zweitwohnungssteuer erfolgt damit voraussichtlich in der 12. oder 13. Kalenderwoche, teilte die Stadtverwaltung mit. Durch den verspäteten Versand der Steuerbescheide verschiebt sich die Regelfälligkeit vom 15. Februar auf circa Ende April 2021. Bei der Gewerbesteuer werden die Vorauszahlungen auf die Fälligkeiten 15. Mai, 15. August und 15. November aufgeteilt.
Kassenärztliche Vereinigungen bitten um Geduld und spätere Terminbuchung (Montag, 15:25 Uhr)
Die Kassenärztlichen Vereinigungen Nordrhein und Westfalen-Lippe äußern sich in einer gemeinsamen Erklärung zu den Störungen bei der heute gestarteten Impftermin-Vergabe von über 80-Jährigen: Extrem hohe Zugriffszahlen auf die Webseiten und ein hohes Anruferaufkommen führten aktuell zu erheblichen Verzögerungen und Wartezeiten. Die beiden Kassenärztlichen Vereinigungen bitten mit Blick auf die derzeitige Systemauslastung um Geduld. „Alle, die die Möglichkeit haben, einen Termin zu einem späteren Zeitpunkt zu buchen, sollten von dieser Möglichkeit Gebrauch machen“, heißt es in der Mitteilung.
Die Gruppe der Impfberechtigten, die ab heute und in den kommenden Wochen Termine vereinbaren kann, umfasse in Nordrhein-Westfalen fast eine Million Menschen und sei trotz der Call-Center-Kapazitäten mit rund 1.200 Mitarbeitern für die Termin-Telefonie und den Online-Portalen so groß, dass es bei der Terminvergabe zumindest zum Start zu Engpässen kommt.
„Niemand muss sich Sorgen um seine Impfung beziehungsweise seinen Termin machen. Es ist ausreichend Zeit und Vorlauf für die Terminvergabe, zumal es bis Ende April dauern wird, bis wir allein die Gruppe der über 80-Jährigen mit Blick auf die verfügbaren Mengen an Impfstoff ein erstes Mal geimpft haben. Jeder, der geimpft werden möchte, wird drankommen, aber eben nicht sofort. Niemand muss befürchten, zu spät zu kommen. Wir gehen davon aus, dass wir in den kommenden Wochen weitere Impfstoffdosen erhalten werden, wodurch sich auch die Terminkapazität erhöhen wird“, erklären die Vorstandsvorsitzenden Dr. Frank Bergmann (KV Nordrhein) und Dr. Dirk Spelmeyer (KV Westfalen-Lippe).
Die Impfstoffmengen reichen zunächst, um ab dem 8. Februar pro Woche etwa 70.000 Menschen in NRW-Impfzentren zu impfen.
Panne bei Impf-Infoschreiben in Reichshof (Montag, 14:05 Uhr)
Vergangene Woche wurden die Impf-Einladungen an alle Oberberger, die älter als 80 Jahre (geboren am 31. Januar 1941 oder früher) sind und zu Hause leben, versendet. Laut Kreis ist es dabei in der Gemeinde Reichshof seitens des beauftragten IT-Dienstleisters zu einem Übertragungsfehler gekommen. Dieser habe dazu geführt, dass, statt nur einem Schreiben, drei identische Dokumente verschickt wurden. Neben dem entstandenen Mehraufwand habe dies jedoch keine weiteren Konsequenzen für die Empfänger.
Zahl der aktuell positiv getesteten Personen sinkt unter 500 (Montag, 13:50 Uhr)
Seit gestern wurden im Oberbergischen acht neue Corona-Fälle gemeldet, 134 Personen konnte als genesen aus der Quarantäne entlassen werden. Aktuell sind im Kreisgebiet 498 Personen positiv getestet. Im Vergleich zu gestern ist das ein Minus von 126. 78 Menschen werden stationär in oberbergischen Krankenhäusern behandelt, neun von ihnen müssen beatmet werden. Die Zahl der in angeordneter Quarantäne befindlichen Personen liegt heute bei 1.509 – das sind 123 weniger als am Sonntag.
Die zusätzlichen Corona-Schutzmaßnahmen, die mit der Allgemeinverfügung vom 10. Januar für das Kreisgebiet festgelegt wurden, gelten bis einschließlich heute. Der Krisenstab des Kreises berät heute Nachmittag in Abstimmung mit dem NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales über eventuelle weitere Maßnahmen für das Kreisgebiet, "die sich gegebenenfalls aus neuen Erkenntnissen ergeben", hieß es in einer Mitteilung. Die Ergebnisse sollen noch im Laufe des Tages bekanntgegeben werden.
Auf Nachfrage von OA teilte eine Sprecherin des Kreises mit, dass - Stand heute - mittlerweile in 42 oberbergischen Pflegeeinrichtungen Impfungen durchgeführt wurden.
Unter www.obk.de/corona-av gibt es die Auflistung der aktuell gültigen Allgemeinverfügungen zur Quarantäneanordnung für Kontaktpersonen in oberbergischen Einrichtungen.
Die Lage im Kurzüberblick (Stand: Montag, 25. Januar/0 Uhr)
(in Klammern: Veränderung zum Stand von Sonntag, 24. Januar/0 Uhr)
7-Tage-Inzidenz: 123,1 (-7,8)
Laborbestätigte Fälle seit Beginn der Pandemie: 7.383 (+8)
Aktuell positiv getestet (in angeordneter Quarantäne): 498 (-126)
Genesen und aus Quarantäne entlassen: 6.762 (+134)
Verstorben: 123 (=)
In angeordneter Quarantäne*: 1.509 (-123)
*umfasst aktuell positiv getestete Personen sowie Kontaktpersonen in angeordneter Quarantäne
Laborbestätigte Fälle in den Kommunen
Bergneustadt: 27
Engelskirchen: 11
Gummersbach: 64
Hückeswagen: 11
Lindlar: 40
Marienheide: 47
Morsbach: 31
Nümbrecht: 41
Radevormwald: 34
Reichshof: 32
Waldbröl: 64
Wiehl: 50
Wipperfürth: 20
Durch das Gesundheitsamt erfasst und informiert, aber in der Statistik noch keiner Kommune zugeordnet: 26
Verlauf des Infektionsgeschehens: www.obk.de/coronazahlen
Weitere Informationen: www.obk.de/coronavirus
Probleme mit Impfhotline (Montag, 9:40 Uhr/AKTUALISIERT: 11:40 Uhr)
Ab heute können über 80-Jährige ihre Termine in den Impfzentren buchen, doch offenbar gibt es technische Probleme. Die Homepage www.116117.de, über die die Buchung von Online-Terminen abgewickelt soll, ist momentan nicht zu erreichen, in den sozialen Netzwerken berichten verschiedene User über Schwierigkeiten bei der telefonischen Vergabe. Man komme entweder gar nicht durch oder würde lange in der Warteschleife bleiben. Die Leitungen sind von 8 bis 22 Uhr besetzt. Wer im Oberbergischen lebt, soll die kostenfreie Rufnummer 0800 116 117 01 wählen.
Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein meldet inzwischen, dass die Probleme behoben worden seien, allerdings läuft die Seite www.116117.de mitunter langsam (Stand: 11:40 Uhr). Es ist also weiterhin Geduld gefragt.
Keine öffentliche Veranstaltung anlässlich des Holocaust-Gedenktages (Montag, 10:35 Uhr)
In diesem Jahr kann in Nümbrecht wegen der Corona-Pandemie keine Veranstaltung anlässlich des Holocaust-Gedenktages am 27. Januar durchgeführt werden. Die Organisatoren rufen stattdessen dazu, im Rahmen der Aktion #lichtfenster, die von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier unterstützt wird, als Zeichen der Hoffnung und Zusammenhalts ein Licht ins Fenster zu stellen, um Menschen, die leiden oder gelitten haben, zu gedenken.
7-Tage-Inzidenz geht erneut zurück (Montag, 9:00 Uhr)
Die 7-Tage-Inzidenz sinkt weiter: Den Statistiken des Landeszentrums Gesundheit (LZG) zufolge erreicht sie heute einen Wert von 123,1 und ging im Vergleich zu gestern um 7,7 zurück, wobei von Sonntag auf Montag in der Regel die wenigsten neuen Corona-Fälle gemeldet werden, weil die Zahl der Testungen und Arztbesuche am Wochenende nicht so hoch ist. Die durchschnittliche Wocheninzidenz in NRW beträgt heute 104,1.
Acht neue Corona-Fälle sind nach Angaben des LZG seit gestern im Kreis registriert worden. Seit Beginn der Pandemie wurden insgesamt 7.383 positive SARS-CoV-2-Fälle verzeichnet. Detaillierte Fallzahlen gibt die Kreisverwaltung im Laufe des Tages bekannt.
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