Marienheide - Ein Gewerbe- und Wohngebiet soll auf brachliegendem Firmenareal in Kotthausen entstehen - Öffnung von Durchfahrtsstraße geplant.

Von Leif Schmittgen

Die zeitnahe Eröffnung der Durchfahrtsstraße auf dem ehemaligen Firmengelände von Otto Kind in Marienheide-Kotthausen ist nur der erste Schritt einer umfangreichen Wiederbelebung des 250.000 Quadratmeter großen Areals. Verunreinigungen im Boden der Industriebrache wurden nach dem Wegzug des Regalbauers festgestellt, der Privatweg wurde wegen Vandalismus schließlich für den Durchgangsverkehr gesperrt, auch die letzten Kleingewerbetreibenden verließen ihr Domizil.  Das sorgte schließlich für einen rund  fünfjährigen Dornröschenschlaf und Probleme bei den umliegenden Firmen. Der Schwerlastverkehr musste aufwendig über Kalsbach umgeleitet werden, da die parallel verlaufende Steinstraße von Lastwagen nicht befahren werden kann.

Nun aber kommt mit Beteiligung des Engelskirchener Investors Dieter Lindenbaum Bewegung in die Sache: Er hat das Gelände gemeinsam mit seinem Kölner Kompagnon Rolf Blum kürzlich von der Gummersbacher "Otto-Kind-Verwaltungsgesellschaft" erworben und plant einen Gewerbepark mit integrierten Wohnungen. Die Eröffnung soll in etwa fünf Jahren stattfinden. Welche Firmen sich ansiedeln sollen und wie der Wohnraum vermarktet wird, steht noch in den Sternen: „Dafür ist es noch zu früh“, sagte Lindenbaum bei der Vorstellung des Bauvorhabens, an der neben Marco Schmereim, Leiter des Tiefbauamtes, auch Marienheides Bürgermeister Stefan Meisenberg teilnahm.

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Fest steht, dass rund die Hälfte der bestehenden Bausubstanz verschwinden wird. „Die Produktionsflächen wurden in den vergangenen Jahren bedarfsgerecht erweitert, sodass eine Übersicht aus heutiger Sicht schwerfällt“, so der Investor. Ausgenommen vom Abriss bleibt allerdings „erhaltenswerte Bausubstanz“. Dazu zählt vor allem die 1926 von der Familie Kind bezogene Villa, die künftig ortsprägend in Erscheinung treten soll. Hochwertige Treppen und Holzvertäfelungen im Inneren stehen kurz vor dem Verfall, nachdem die Kind-Verwaltung 2016 das Gebäude geräumt hatte und als letzte Abteilung an den Standort in Dümmlinghausen umzog.

[Bürgermeister Stefan Meisenberg (li.) mit Investor Dieter Lindenbaum beim Rundgang.]

„Es wird Zeit, dass an der historischen Bausubstanz gearbeitet wird“, betont der Investor. Ebenso erhalten werden die Industriehallen in Ziegelbauweise, die neben den Neubauten optisch ansprechend in Szene gesetzt werden sollen. In etwa zwei Wochen soll die Durchfahrt über das Industriegelände wieder freigegeben werden. Die Bewirtschaftung läuft dann über die Gemeinde, ehe später eine Umwidmung - im Tausch mit der bisher gemeindlichen Steinstraße - passieren soll.