LOKALMIX
Windloch: Frühere Verbindung zur Aggertalhöhle nachgewiesen
Engelskirchen - Weitere Gänge mit einer Länge von rund 150 Metern entdeckt - Mühlenberg wird neu kartiert - Alter der Höhle bestätigt.
Von Leif Schmittgen
Stefan Voigt vom Arbeitskreis Kluterthöhle ist auch rund zwei Jahre nach der Entdeckung des Windlochs hellauf begeistert, weil immer weitere Superlative zutage gefördert werden. „Diese Höhle ist megainteressant“, schwärmt der erfahrene Forscher. Weitere Gänge mit einer Länge von 150 Metern wurden in den vergangenen Wochen entdeckt. „Mit Luft nach oben“, so Voigt. Die Vermessung ist nämlich noch nicht abgeschlossen, man komme wegen des schlammigen Untergrundes nur langsam voran.
Außerdem wurde der Walbach - der die Vermutung über ein unterirdisches Gangsystem im Mühlenberg überhaupt erst ins Laufen gebracht hat - immer noch nicht gefunden, das gibt den Höhlenforschern weiteren Ansporn. Inzwischen ist bestätigt, dass die benachbarte Aggertalhöhle vor Millionen Jahren ein Teil des Windlochs war, berichtet Voigt. Das System wurde im Laufe der Jahrtausende durch eine Senke getrennt. „Eigentlich müsste die Höhle nun Windloch-West heißen“, scherzt Voigt. Dieses sei anhand von Gängen erkennbar, die in beiden Höhlen eindeutig aufeinander zulaufen und dann durch ein Tal unterbrochen werden.
Dafür sprechen auch die Gesteinsstrukturen beider Höhlen. Der Geologische Dienst hat aufgrund der neuen Erkenntnisse bereits eine Neukartierung des Mühlenbergs angekündigt, sehr zur Freude des Forscherteams. Außerdem wurden inzwischen Proben analysiert, die das Alter der Höhle als tertiär (66 bis 2,6 Millionen Jahre) nachweisen, womit die Vermutung der Beteiligten bestätigt wurde. Die sogenannte „Hydra“ (OA berichtete) ist vor rund 4.000 Jahre entstanden. Dass man in der Dunkelheit überleben kann, zeigt der Fund von Springschwänzen, einer Art einfach strukturierter Insekten.
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