LOKALMIX

„Die Arbeitgeber haben sich kein Stück bewegt“

ls; 16.11.2022, 14:00 Uhr
Fotos: Leif Schmittgen --- Die Beschäftigten erhoffen sich, dass die Arbeitgeberseite morgen Zugeständnisse macht.
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„Die Arbeitgeber haben sich kein Stück bewegt“

ls; 16.11.2022, 14:00 Uhr
Gummersbach - Rund 300 Beschäftigte aus der Metallbranche demonstrierten heute Vormittag auf dem Bismarckplatz für höhere Löhne.

Von Leif Schmittgen

 

Für Werner Kusel (Foto), den oberbergischen Bevollmächtigten der IG Metall (IGM),  und rund 300 Beschäftigte von zehn Betrieben aus der Region, die sich heute Vormittag auf dem Gummersbacher Bismarckplatz zum erneuten Warnstreik (OA berichtete) versammelt hatten, laufen die aktuellen Tarifverhandlungen sehr unbefriedigend. Die IG Metall fordert  acht Prozent mehr Lohn in der Metall- und Elektroindustrie. „Die Arbeitgeber haben sich aber kein Stück bewegt“, sagte der oberbergische IGM-Chef und erhielt dafür mit lautem Trillerpfeifengetöse der Streikenden prompt Zustimmung. Die Forderung gar als „unverschämt“ zu bezeichnen sei eine Verhöhnung der Beschäftigten. Es finde keine Wertschätzung der Menschen statt. „Das ist absolut verantwortungslos und die angebotene Einmalzahlung von 3.000 Euro bei einer Laufzeit von 30 Monaten inakzeptabel."

 

Unterstützung „von oben“ erhielten die regionalen Vertreter vom Mitglied der Bezirksleitung aus Düsseldorf, Tim Wissen: „Wir erwarten, dass sich die Gegenseite bei den Verhandlungen morgen in Baden-Württemberg bewegt“, ansonsten könne Wissen 24-Stunden- oder gar unbefristete Streiks nicht mehr ausschließen. „Die Lage ist so ernst wie lange nicht mehr. Vor längeren Streiks ist uns nicht bange“. Für die prekäre Situation spreche auch die hohe Zahl der Teilnehmer. In Oberberg seien bisher 6.000 und landesweit gar 122.000 Menschen auf die Straße gegangen. Argumente der Arbeitgeberseite zur schwächelnden Wirtschaft sind aus seiner Sicht nicht stichhaltig.

 

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Die breite Masse der Unternehmen könne die geforderten acht Prozent verkraften, allerdings habe man kleine Betriebe im Auge: „Existenzen sollen nicht bedroht werden“. Trotzdem würden die Beschäftigten die von ihnen produzierten Produkte erwerben, die eigene Kaufkraft werde bei der derzeitigen Tarifsituation geschwächt. „Die Betriebe bleiben somit auf ihren Produkten sitzen“, mahnte der Landesvertreter. Und schließlich hätten die Arbeitnehmer die Betriebe während der Coronapandemie zwei Jahre lang am Leben gehalten.

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