LOKALMIX

Die weltweit größte Maschine ihrer Art

ls; 01.12.2022, 15:00 Uhr
Fotos: Leif Schmittgen (Text)/Alexander Schneider (Galerie) --- Shakehands zwischen den Linden-Geschäftsführern Frank Hartkopf (li.) und Alexander Schneider. Heute Abend verlässt die Maschine nach 14 Monaten Bauzeit das Firmengelände in Marienheide.
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Die weltweit größte Maschine ihrer Art

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ls; 01.12.2022, 15:00 Uhr
Marienheide – Bei der Firma Linden wurde heute ein 85-Tonnen-Kneter verladen und für den Transport nach China vorbereitet – 14 Monate Bauzeit waren für das bisher umfangreichste Projekt der Firma eingeplant.

Von Leif Schmittgen

 

Alexander Schneider und Frank Hartkopf, die beiden Geschäftsführer des Maschinenbauers Hermann Linden in Marienheide, sind mächtig stolz und schauen mit ein wenig Ehrfurcht auf das große weiße „Paket“, welches in den Stunden zuvor auf den Schwertransporter geladen wurde. Nach rund 14 Monaten Bauzeit verlässt nämlich dieser Tage die größte jemals bei Linden gefertigte Knetmaschine das Werk - und nicht nur das: „Es ist die größte und leistungsstärkste Maschine weltweit“, sagt Schneider. Stolze 965 KW oder rund 1.300 PS bietet der überdimensionale Kneter und bringt 85 Tonnen auf die Waage. Dass man ein solches Gerät nicht per Postpaket zum Zielort nach China schickt, versteht sich von selbst. Somit ist einiges an Aufwand nötig.

 

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[Letzte Kleinarbeiten wurden in den vergangenen Tagen von den Linden-Mitarbeitern erledigt.]

 

Heute Nacht bewegt sich der von Polizei und Sicherheitskräften begleitete Transport auf dem Straßenweg zum Duisburger Hafen. „Dafür müssen Autobahnbrücken teilweise in beide Richtungen gesperrt werden“, weiß Schneider. Denn mitsamt Lastwagen kommt man auf rund 110 Tonnen Gesamtlast. Somit ist das zulässige Gewicht einer Querung überschritten, würde man Gegenverkehr zulassen. Vom Hafen aus geht es per Schiff weiter bis nach Bremerhaven, wo die Maschine dann auf offenem Gewässer per Schwerlastkran auf ein Frachtschiff verladen wird und sich dann auf den etwa sechs Wochen langen Weg bis nach Shanghai macht. Dort angekommen müssen weitere 1.000 Kilometer über die Straße bis in die chinesische Provinz genommen werden, ehe die Endmontage am Zielort stattfindet. Mitte März nehmen dann drei Linden-Mitarbeiter die Maschine in Betrieb und starten die ersten Testläufe. Das wird noch einmal etwa zwei Wochen dauern, ehe die Maschine für die nächsten 30 Jahre zähflüssigen Klebstoff produzieren wird.

 

 

2,5 Millionen Euro hat sich der Kunde in Fernost den Kneter kosten lassen. Frank Hartkopf, der das Gerät mit seinen Mitarbeitern konstruiert hat, weiß, warum die geforderten Volumina in der Zukunft vermeintlich immer größer werden: „Die Kunden können mehr Masse zur gleichen Zeit produzieren und investieren deswegen gerne etwas mehr bei der Anschaffung“. Beide Geschäftsführer gehen davon aus, dass sich dieser Trend vor allem auf internationalen Märkten bemerkbar machen wird. Das von Linden angebotene Nischenprodukt trotzt deshalb allen wirtschaftlichen Schwierigkeiten und man erzielte in diesem Jahr schon jetzt den höchsten Jahresumsatz seit der Firmengründung 1940.

 

 

Die Auftragsbücher für die kommenden Monate sind überproportional gefüllt, weshalb man auch in Marienheide dringend weitere Fachkräfte sucht. Die rund 65 Mitarbeiter des Maschinenbauers sind, sobald das Gespann nach Einbruch der Dunkelheit den Hof verlassen hat, zu einer großen Sause mit ihren Familien eingeladen, denn auch sie sind „stolz wie Bolle“ (Schneider) auf die größte Knetmaschine auf Erden, an der sie viele Stunden gearbeitet haben.

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