LOKALMIX

Ehemaliges Bauamt ist bald Geschichte

lw; 27.12.2021, 14:36 Uhr
Fotos: Lars Weber.
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Ehemaliges Bauamt ist bald Geschichte

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lw; 27.12.2021, 14:36 Uhr
Waldbröl – Rückbau des Gebäudes am Höhenweg nicht ohne einige Überraschungen – Entkernung abgeschlossen - Bagger rücken Anfang Januar an.

Von Lars Weber

 

Leer stand es schon eine ganze Weile, nun wird es bald auch nicht mehr am Höhenweg zu sehen sein: das ehemalige Bauamt der Stadt Waldbröl. Hatte die Politik ob des hohen Abrisspreises lange Zeit gezögert, wurde im Sommer dann doch grünes Licht gegeben. Viele Alternativen gab es aber auch nicht, ist doch der Rückbau des Gebäudes Teil des Förderantrags für den Bau des Bürgerdorfs gewesen. Die damit verbundenen 100.000 Euro Zuschuss für den Abriss waren geknüpft an die Bedingung, dass das Bauamt bis Ende 2021 weg ist. Sogar Teilrückzahlungen bereits geflossener Fördergelder hätten gedroht. So begann der Rückbau mit der Entkernung im November – und brachte einige Überraschungen mit sich, wie Christoph Peikert vom Gebäudemanagement der Stadt auf Nachfrage von OA sagt.

 

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Die Entkernung des in den 1950er-Jahren in drei Bauabschnitten entstandenen Gebäudes war kurz vor Weihnachten zwar so gut wie abgeschlossen. Bis dahin hatte sich dieser Vorgang aber immer wieder verzögert. „Grund dafür war der Fund von zum Teil gefährlichen Stoffen.“ Diese mussten laufend beprobt werden. Erst, wenn Analyseergebnisse vorlagen, habe man mit der Entsorgung weitermachen können.

 

Beispielsweise sei der Schadstoff PCP gefunden worden. Dieser sei in den sogenannten Bergmannrohren enthalten, die vor mehr als 100 Jahren für Elektro-Installationen erfunden wurden. „Die sehen zwar aus wie Metallrohre, aber eigentlich haben sie einen Papiermantel, und der ist mit PCP getränkt“, erklärt Peikert. Weiter habe man zum Beispiel unter dem Estrich noch Filzmatten gefunden, die ebenfalls mit Schadstoffen getränkt gewesen waren. „Das war ein großer Aufwand, das alles zu entfernen.“

 

Der letzte Akt des Rückbaus, der eigentliche Abriss, zu dem Spezialbagger anrücken werden, findet voraussichtlich in der ersten Januarwoche statt. Auch da gab es noch eine leichte Verzögerung, sodass das Gebäude nun noch nicht bis Ende des Jahres vollständig verschwunden sein wird. Für den Zuschuss soll dies aber keine Rolle spielen, versichert Peikert.

 

 

Mehr als 400.000 Euro wird der Abriss insgesamt kosten. Die Überraschungen hätten das Unternehmen zwar noch etwas teurer gemacht, das Gesamtbudget aber nicht gesprengt, sagt Peikert weiter. Aufgrund der aufwendigen Entsorgung würden solche Projekte künftig auch tendenziell immer teurer werden. Auch in der heutigen Zeit verbaute Stoffe seien häufig verklebt. Für die korrekte Entsorgung müsse vieles aber wieder getrennt werden. „Abzureißen kostet deswegen viel Geld. Und das wird uns immer wieder beschäftigen.“

 

Was mit der Fläche im Rahmen der weiteren Stadtentwicklung passieren wird, ist momentan noch nicht entschieden. Zwischenzeitlich könnte es passieren, dass der Kreis auf einer Fläche bei den Parkplätzen Kühlcontainer aufstellt, in denen geschossene Wildschweine auf eine Ansteckung mit der Afrikanischen Schweinepest untersucht werden könnten.

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