Nümbrecht – Traditionell am letzten April-Wochenende wird die Fläche vor dem Roten Haus bei Schloss Homburg für die Pflanzentauschbörse genutzt – Gartenfreunde können hier den Blütenreichtum ihrer heimischen Gärten erweitern.

Von Vera Marzinski

Grandioses Gärtnerwetter mit Sonnenschein. Durch den Regen der vergangenen Tage erstrahlten die Gärten in sattem Grün. Da machte es noch mehr Spaß, auf der Pflanzentauschbörse das eine oder andere zu tauschen. Bei manchen Schätzchen mussten die Pflanzenliebhaber aber schnell sein. So waren Rhabarber und der Salomonsiegel ganz schnell vergriffen. Zudem gab es wieder Informationsangebote der Bergischen Gartenarche, der Biologischen Station Oberberg, vom NABU Oberberg, der Regionalgruppe Bergisches Land des Naturgartenvereins und der Bergischen Agentur für Kulturlandschaft und von Kitzrettern.

[Die Bergische Gartenarche war mit Omas Gartenschätzen und alten Landsorten vertreten und konnte viele Informationen an Gartenfreunde weitergeben.]

Die Landfrauen hatten auch aus ihren Gärten ein reichliches Angebot an Pflanzen, die sie weitergeben wollten, mitgebracht: Beispielsweise Lungenkraut, das den Boden betreffend sehr genügsam ist. Zur Stärkung backten die Landfrauen wieder Bergische Waffeln. Die Gartenarche widmet sich dem Sammeln, Vermehren und dem Erhalt alter Landsorten von Obst, Gemüse und Zierpflanzen. „Über’n Zaun gereicht“ und an die Nachbarn weitergegeben wurden Ableger und Saatgut aus dem eigenen Garten früher.

Für ihr Zuhause fanden Petra und Stefan aus Bergisch Gladbach viele bunte Raritäten wie Ysop, Herbstzeitlose und sogar eine Himbeer-Erdbeere. „Was hier wächst, wächst in Bergisch Gladbach auf alle Fälle“, so Petra. Carmen aus Reichshof und Helga aus Wiehl haben hier jährlich ihr Cousinen-Treffen und tauschen auch gerne. Deshalb hatte Carmen auch einige Pflanzen im Bollerwagen dabei. Sabrina schloss sich dem Naturgarten an, um etwas mehr zu erfahren. Diesmal hat sie einen eigenen kleinen Stand mit Blumen aus ihrem Garten in Oberbreidenbach.

[Am Garten-Beratungstisch konnten Fragen rund um Naturgarten & Co gestellt werden.]

Riesenchili, Topinambur, Oca (peruanischer Sauerklee), Knollenziehst und besonderen Pfeffer fanden die Pflanzentauschbörsen-Besucher bei Stefan Kurtsiefer aus Seelscheid. Zu allen konnte er viel erzählen über Anbau, Nutzung und seine Erfahrungen damit. „Ich habe vor allem Spaß an allem, was essbar ist“, betonte er.

Wer nicht nur Blumenstauden, Gemüsepflanzen und heimische Gartenschätze suchte, sondern Nisthilfen für Vögel und Fledermäuse, der war beim NABU-Stand richtig. Die Biologische Station Oberberg hatte erneut den Garten-Beratungstisch aufgestellt und Informierte zudem über natürliche Lebensräume im Garten und oberbergische Naturschutzgebiete. Bei den Vorträgen im Landschaftsraum erfuhren die Besucher Interessantes rund um Naturgärten. So gingen die Gäste mit vielen Informationen sowie Körben und Kisten voll Pflanzen nach Hause. So mancher pflanzte sicherlich an diesem sonnigen Nachmittag die neuen Schätze im heimischen Garten ein.

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