LOKALMIX
Ein großes Puzzleteil ist fertig
Morsbach – Gestern wurden die neuen Freizeitanlagen hinter dem Bahnhof nach Jahren der Planung eingeweiht und sogleich in Beschlag genommen.
Von Leif Schmittgen
Es ist wohl eine der letzten großen Amtshandlungen für Morsbachs scheidenden Bürgermeister Jörg Bukowski gewesen. In seine Zeit als Gemeindeoberhaupt fielen die 2018 begonnenen Planungen zum Ortsumbau, von denen gestern ein großes „Puzzleteil“ fertiggestellt wurde. Schon vor der Eröffnungsfeier am gestrigen Nachmittag tummelten sich etliche Besucher aller Generationen auf dem Areal hinter dem alten Bahnhofsgebäude. Auf dem „Soccercourt“ kickte die Jugend und einige Meter weiter wurden auf dem Basketballfeld erste Körbe geworfen. Ergänzt wird der sportliche Bereich zusätzlich durch einen Trimm-dich-Bereich und Tischtennisplatte.
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[Alt und neu: Es hat sich einiges getan auf dem ehemaligen Bahngelände.]
Nagelneu sind auch die Spielgeräte, an denen sich die Jüngsten austobten. Daran angrenzend weist die neue Brücke Radfahrern und Fußgängern den Weg über die Wisser, um nicht an der viel befahrenen Ortsdurchfahrt, sondern naturnah das neue Areal vom Zentrum aus erreichen zu können. Etwa 500.000 Euro hat das zusätzlich gekostet. Die Querung war im politischen Diskurs nicht unumstritten, aber Bukowskis Herzensprojekt. Alle Freizeitbereiche und neu angelegten Grünanlagen flankieren den „Platz hinter dem Bahnhof“ – so war laut Bukowski der „Arbeitstitel“ für die in hellem Asphalt groß angelegte Freizeitfläche, samt historischem Gleisbett und nachgebildetem Bahnsteig. Ein Sonnensegel sorgt für mögliche Abkühlung bei Hitze und Schutz bei Regen. Verankerungen im Boden lassen Erweiterungen oder flexible Aufstellmöglichkeiten des Hitzeschutzes zu.
„Auf dem Platz können Empfänge nach Trauungen oder Kulturveranstaltungen stattfinden“, prognostizierte der Bürgermeister. Genau definiert wurden die Nutzungsmöglichkeiten allerdings noch nicht. „Das werden uns die Menschen schon zeigen“, sagte der Gemeindechef vor zahlreichen Gästen während seiner Begrüßungsrede im Kulturbahnhof. Er lobte außerdem die aus seiner Sicht gut funktionierende Zusammenarbeit der „Zahnräder“, u. a. bestehend aus Planungsbüro Donner & Marenbach, den AGL-Landschaftsarchitekten, Stadtplaner Jens Ebener und vonseiten der Gemeinde Florian Stausberg.
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[Jörg Bukowski mit den Projektbeteiligten - Die neue Brücke über die Wisser.]
Zu den Gastrednern zählte auch Anne Jentgens von der REGIONALE 2025. Die Agentur hatte dem Teilprojekt seinerzeit den A-Stempel verliehen, was die Tür für Fördermöglichkeiten aus Landes- und Bundesmitteln öffnete. „Mit diesem Vorzeigeprojekt erhalten Sie bestimmt bald Besuch von anderen Kommunen, die sich Inspiration holen möchten“, lobte Jentgens die Umsetzung. „Aus dem ehemaligen Schandfleck ist ein echter Hingucker und Ort der Begegnung geworden“, freute sich auch Bukowski über die ansehnliche Realisierung. Im Rahmen des Integrierten Handlungskonzepts (ISEK) fließen etwa 50 Prozent der 600.000 Euro Teilprojektkosten zurück in die Gemeindekasse. Der Rest wird aus dem Haushalt finanziert.
Abgeschlossen ist der Ortskernumbau noch nicht. Das nächste Mammutprojekt, „Wohnpark an der Wisser“ in unmittelbarer Nachbarschaft, läuft bereits. Eine entsprechende Bekanntmachung der Gemeinde gibt es hier.


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