LOKALMIX
Eine „DEMOKRATIEKIRCHE“ für Oberberg
Wiehl – Die katholische und die evangelische Kirchengemeinde in Bielstein initiieren ein kreisweites ökumenisches Vorhaben – Zum Auftakt findet ein Informations- und Motivationstreffen statt.
Es ist ein landesweit einmaliges Vorhaben. Da ist sich Initiator Dr. Bernhard Wunder sicher. Die katholische und die evangelische Kirchengemeinde in Wiehl-Bielstein eröffnen zusammen die „DEMOKRATIEKIRCHE Oberberg“. Sie soll allen katholischen und evangelischen Christen der Region einen Ort bieten, um öffentlich wahrnehmbar für die Demokratie und für die christlichen Werte einzutreten und sich für ein menschenwürdiges Miteinander in Vielfalt zu engagieren. Die beiden Gemeinden werden den Standort der neu errichteten „DEMOKRATIEKIRCHE Oberberg“ bilden.
Ob Tobias Zöller als zuständiger katholischer Pfarrer, Silke Molnár als zuständige evangelische Pfarrerin sowie Kreisdechant Christoph Bersch und Michael Braun als Superintendent des Kirchenkreises An der Agger – laut einer Mitteilung von Bernhard Wunder, der als Leiter des Katholischen Bildungswerks Oberberg tätig ist und sich ehrenamtlich in der Bielsteiner St. Bonifatius Gemeinde engagiert, würden auch die örtlichen Gemeindegremien beider Gemeinden die Neugründung unterstützen. Beide Kirchen würden als gottesdienstliche Orte erhalten bleiben.
Auch Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker begrüßt laut Mitteilung die Gründung der „DEMOKRATIEKIRCHE Oberberg“, „zeigen doch die Vorfälle und Entwicklungen der jüngsten Zeit, dass die Feinde der Demokratie immer lauter werden und unsere Staatsform von manchen infrage gestellt wird.“ Angesichts dieser Bedrohung sollten dem Bürgermeister zufolge alle gesellschaftlichen Kräfte zusammenstehen und sich diesen Tendenzen entgegenstellen. „Die ‚DEMOKRATIEKIRCHE Oberberg‘ kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten“, meint Stücker.
Zum Auftakt wird am Dienstag, 5. November, in der St. Bonifatius Kirche (Florastr. 7, 51674 Wiehl) ein Informations- und Motivationstreffen stattfinden. Silke Molnár und Bernhard Wunder werden durch den Abend führen und die „DEMOKRATIEKIRCHE Oberberg“ eröffnen. „Wenn zwei oder drei Mitglieder aus jeder Kirchengemeinde im Kreisgebiet am 5. November kommen, werden Informationen zu diesem Vorhaben kreisweit gut gestreut werden. Dieses Treffen wird auch zur gegenseitigen Motivation genutzt werden“, so Bernhard Wunder.
Ob die Würde aller Menschen, Antisemitismus, Antiislamismus, Fremdenfeindlichkeit, Diskriminierungen verschiedenster Art, Rassismus, ethnische und kulturelle Vielfalt, Menschenrecht, Behindertenrechte, Geschlechtergerechtigkeit, Klima-, Energie- und Nachhaltigkeitsfragen oder auch soziale Fragen: Gründe, sich für die Demokratie einzusetzen, sie zu schützen, sich für ihre Werte zu positionieren, gibt es viele. Davon ist Bernhard Wunder überzeugt. Interessierte sollen sich dann mittels Diskussionsrunden, Vorträgen, Lesungen, Interaktionen, Podien, Rollenspielen, Expertenrunden, Workshops, Think-Tanks, Labor-Experimenten oder auch in digitalen Formen mit der Demokratie auseinandersetzen können.
Ein besonderer Schwerpunkt soll dabei auf die Jugend in den Gemeinden gelegt werden – die sich, was die (digitale) Art der Kommunikation und auch die Wahl der Informationsquellen rund um gesellschaftliche und politische Themen angeht, doch von älteren Generationen unterscheidet. Mit Messdienern ebenso wie mit Konfirmanden sollen daher eigene Formate der Demokratieförderung durchgeführt werden. Ein erster Workshop, der noch in diesem Jahr stattfinden soll, sei zurzeit in Planung. Thema sei das Erkennen von und Reagieren auf Falschmeldungen und Desinformation auf Instagram.
Das Informations- und Motivationstreffen beginnt um 18:30 Uhr und endet um 20:30 Uhr. Noch vor Jahresende soll für die „DEMOKRATIEKIRCHE Oberberg“ ein Trägerverein gegründet werden, der sich um die Finanzierung, Verwaltung, Kommunikation und Koordination aller Aktivitäten kümmern soll. Bis Ende Oktober soll auch eine dazugehörige Website online gehen. Sie wird unter www.demokratiekirche-oberberg.de zu finden sein. Als Ansprechpartner stehen Dr. Bernhard Wunder unter Tel.: 02202/93 63 96 7 oder per Mail an wunder@bildungswerk-oberberg.de und Pfarrerin Silke Molnár unter Tel.: 0170/46 33 64 6 oder per Mail an silke.molnar@ekir.de zur Verfügung.
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