LOKALMIX

Eine Welt voller Kunststoff

ks; 19.09.2024, 17:30 Uhr
Fotos: Katharina Schmitz --- Landrat Jochen Hagt (2.v.li.) hat sich heute auf der KIO-Hausmesse mit Boyke-Geschäftsführer Matthias Boyke (r.) ausgetauscht.
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Eine Welt voller Kunststoff

ks; 19.09.2024, 17:30 Uhr
Gummersbach – Die „Kunststoff Initiative Oberberg“ hat heute erstmals ihre KIO-Hausmesse veranstaltet.

Vom Aussteller zum Messeveranstalter: die „Kunststoff Initiative Oberberg“ hat heute zum ersten Mal eine eigene Messe veranstaltet und damit zahlreichen Unternehmen der Region eine Plattform geboten. Auf der KIO-Hausmesse „Kunststoffwelt in Oberberg“ kamen in der Gummersbacher Halle 32 insgesamt 35 Aussteller zusammen, die ihre neuesten Produkte, technischen Lösungen und Innovationen vorstellten. Darüber hinaus wurden dem Fachpublikum auch wissenschaftliche Experimente mit Christian Schumacher und Laborführungen am Campus Gummersbach der TH Köln geboten.

 

Normalerweise ist die „Kunststoff Initiative Oberberg“ auf Messen einer unter vielen, erzählte KIO-Geschäftsführer Tobias Wieber – so auch bei der „K“ in Düsseldorf, die alle drei Jahre veranstaltet wird und als international führende Kunststoffmesse gilt. „‚Die K‘ findet in 18 großen Hallen statt. Da geht man schnell unter“, sagte Wieber. Doch der geringen Sichtbarkeit würden durch die Teilnahme nicht zuletzt immense Kosten gegenüberstehen. Zeitgleich würden die Unternehmen am „Kunststoffstandort Oberberg“ jedes Jahr neue Produkte und Innovationen entwickeln. Damit sei die KIO-Hausmesse ideal, um sich vereinsintern – aber auch darüber hinaus – auszutauschen und zu vernetzen.

 

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Gekommen war zum Auftakt am Morgen auch Landrat Jochen Hagt. Als die KIO im März 2009 gegründet worden ist, war dieser noch als Wirtschaftsförderungsdezernent tätig. Hagt erinnerte sich daran, wie überraschend es damals gewesen sei, zu erkennen, dass das Oberbergische „Kunststoffstandort Nummer 1 in NRW“ sei. Umso mehr freute er sich, dass dem gegenseitigen Kennenlernen der Unternehmen mit der Zeit gemeinsame Geschäfte folgten – und das in vertrauensvoller Zusammenarbeit.

 

Hatte die KIO zu Beginn noch zehn Mitglieder, gehören dem Verein mittlerweile 46 Unternehmen an – nicht nur aus dem Oberbergischen, sondern auch darüber hinaus. Als Aussteller mit dabei war heute unter anderem der Sondermaschinenbauer „Boyke Technology“ aus Lindlar, ein Gründungsmitglied der KIO. „Wir setzen da an, wo Standardlösungen nicht ausreichen“, sagte Geschäftsführer Matthias Boyke und sprach dabei auch über ein raffiniertes Fertigungsverfahren aus einer Kunststoff-Sand-Mischung.

 

[Dr. Martin Lechner (r.) von der Firma Pflitsch hat Produktlösungen des Unternehmens vorgestellt.]

 

Vertreten war auf der Messe auch die Firma Pflitsch aus Hückeswagen, die seit über 100 Jahren innovative Produktlösungen in Form von Kabelverschraubungs- und Kabelkanal-Systemen fertigt. Im Gespräch mit Landrat Hagt sprach Dr. Martin Lechner davon, dass das Unternehmen nicht nur Produkte aus dem „Standardbaukasten“ vertreibe, sondern auch individuelle Lösungen biete – und das in einer Stückzahl von eins bis in die Millionen.

 

An einem weiteren Stand informierte Firmengründer Thomas Brehmer über die Brehmergroup mit Sitz in Wiehl. Ob Motorräder, Flugzeuge, Lastwagen oder auch das Militär: das Unternehmen bietet innovative Lösungen für mechatronische Aufgaben – so zum Beispiel Schalter, Joysticks, Fernbedienungen oder auch Scheinwerfer. Stolz ist der Firmengründer nicht zuletzt auf einen beheizbaren Motorradgriff, den er selbst entwickelt und hat patentieren lassen: „Bei BMW haben wir das Patent 2007 erstmals in Serie gebracht“, erzählte Brehmer. Worauf es seiner Meinung nach ankommt? „Auf Leidenschaft, Können und Ausdauer.“

 

[Kamen auf der KIO-Hausmesse zusammen: (v.r.) Bernd Creemers (Wirtschaftsförderung), KIO-Geschäftsführer Tobias Wieber, Dezernent Frank Herhaus, Kreisdirektor Klaus Grootens, Landrat Jochen Hagt und KIO-Vorsitzender Frank Barlog.]

 

Bis 16 Uhr hatten Vereinsmitglieder und das Fachpublikum Zeit zum Austausch. Dabei zeigte sich KIO-Geschäftsführer Wieber zuversichtlich, dass mehr als 200 Besucher zur ersten KIO-Hausmesse kommen würden. Zuversichtlich sei er auch im Hinblick auf die wirtschaftliche Lage, obwohl da „gerade eine Schieflage aus dem Automotivbereich auf uns“ zurollt. „Es gibt viele Schwarzmaler“, sagte Wieber. Da sei es wichtig, zusammenzuarbeiten und sich gegenseitig zu helfen. Auch Jochen Hagt freute sich, dass so viele Menschen heute in der Halle 32 zusammengekommen sind: „Das zeigt das Interesse und auch die Potentiale.“

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