LOKALMIX

Erstes Tageshospiz in Oberberg eröffnet

vma; 26.06.2022, 15:29 Uhr
Fotos: Vera Marzinski --- Das Johanniter-Team mit den Ehrengästen zum Festakt vor dem Johanniter-Hospiz in Wiehl.
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Erstes Tageshospiz in Oberberg eröffnet

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vma; 26.06.2022, 15:29 Uhr
Wiehl – Feierlicher Festakt am Johannistag – Erweiterung der Hospizarbeit der Johanniter in Wiehl um ein neues Angebot.

Von Vera Marzinski

 

Das erste Tageshospiz im Oberbergischen ist in Wiehl eröffnet worden. Ab Juli wird das Johanniter-Tageshospiz denjenigen Menschen, die trotz ihrer lebensbegrenzenden Erkrankung weiter zu Hause leben, ein sicheres Umfeld unter ebenso Betroffenen geben und ihnen gleichsam eine professionelle psychosoziale und palliative Versorgung sowie ehrenamtliche Unterstützung bieten. Dafür stehen zunächst fünf Plätze an drei Tagen in der Woche zur Verfügung - angeschlossen an die Räumlichkeiten des stationären Hospizes in Wiehl, jedoch mit eigenem Ruhe- und Gemeinschaftsraum sowie einer kleinen Küche.

 

[„Tagsüber kümmern wir uns um die Erkrankten und entlasten so auch die Angehörigen. Über Nacht kann ein Tageshospiz-Gast dann wieder im vertrauten Umfeld und bei seinen Lieben sein.“ , so  Steffen Lengsfeld.]

 

Zum Festakt am Freitag begrüßte Steffen Lengsfeld, Regionalvorstand der Johanniter-Unfall-Hilfe Regionalverband Rhein.-Oberberg die Gäste in den Räumlichkeiten des Wiehler Hospizes. Das Johanniter-Tageshospiz sei ein essentieller Baustein in der Versorgung von lebensbegrenzt Erkrankten in der Region und schließe die bestehende Versorgungslücke zwischen ambulanter und stationärer Versorgung. Gisbert von Spankeren, Regional- und Landespfarrer der Johanniter im Rheinland, ging darauf ein, dass sich die Aufgaben der Johanniter immer wieder wandeln. Aber immer gehe es darum, Leben zu beschützen, Leben zu begleiten und Leben auch am Ende des Lebensweges noch lebenswert zu machen.

 

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Die Tagespflege halte die Hoffnung an einem entscheidenden Punkt des Lebens wach, so Superintendent Michael Braun. Der stellvertretende Landrat des Oberbergischen Kreises Tobias Schneider betonte weiter, dass ein offener Umgang mit dem Abschiednehmen Halt und Unterstützung gebe.

 

„Aus Wiehl kommen Innovationen, die nachhaltig sind“, wusste Udo Schröder-Höster, Landesvorstand des Johanniter-Unfallhilfe. Denn das erste Johanniter-Hospiz war das Wiehler – mittlerweile gebe es fünf. Und auch das nun neu eröffnete und erste Johanniter-Tageshospiz sei ein wichtiger Meilenstein. Laut einer Umfrage wollen 60 Prozent der Menschen zu Hause sterben, so Schröder-Höster. Aber die Realität sähe anders aus, denn etwa 75 Prozent der Menschen sterben im Krankenhaus oder in einem Pflegeheim. „Begleitende Angebote wie ein Tageshospiz helfen, den Wunsch zu realisieren und entlasten auch Angehörige“.

 

[Die Räumlichkeiten für das Tageshospiz sind gemütlich und einladend.]

 

Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker freute sich darüber, dass diese Einrichtung in Wiehl eröffnet werden könne und man spüre, dass hier aus Liebe zum Leben gehandelt werde. Wie das geschehen solle, erläuterte Pflegedienstleiter Jens Stube kurz. Es sei ein großes Anliegen gewesen, einen Raum zu bieten, um soziale Isolation zu vermeiden. Schwerpunkt des Tages-Hospiz sei die psychosoziale und palliative Versorgung. Zudem wolle man die Möglichkeit geben, sich in einem geschützten Raum mit Gleichbetroffenen auszutauschen.

 

[Jens Stube ist Pflegdienstleiter im Hospiz in Wiehl und ging auf das Konzept ein, bevor er die Gäste durch die Räumlichkeiten führte.]

 

Ein wichtiger Aspekt sei die ehrenamtliche Unterstützung – ein Team aus Hospizbegleitern der Johanniter und Malteser steht bereit. Die Arbeit von allen Mitwirkenden in der Hospizarbeit müsse mehr denn je wie ein Zahnrad ineinandergreifen, so Ute Schumacher, die seit über zehn Jahren den Fachbereich Pflege und Soziale Dienste im Johanniter-Regionalverband Rhein.-/Oberberg verantwortet.

 

Weitere Informationen für lebensbegrenzt Erkrankte und deren Angehörige erteilt das Johanniter-Tageshospiz telefonisch, per E-Mail oder auch persönlich: Jens Stube, Pflegedienstleitung, oder Bettina Hüttig-Reusch, Hospizberatungsdienst & Aufnahmemanagement, Tel.: 02262/69 22-0, tageshospiz.wiehl@johanniter.de.

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