LOKALMIX
Aggerverband: Etliche Faktoren sorgen für Beitragserhöhungen
Oberberg - Verbandsversammlung stimmt mehrstufigen Kostensteigerungen einstimmig zu - Mehr Ausgaben bei Energie und Personal.
Von Leif Schmittgen
Inflation, Zinserhöhungen, deutlich gestiegene Energie- und Personalkosten, Mehraufwendungen bei Investitionen: Die weithin spürbare Preisschraube zieht auch beim Aggerverband an und zwingt die Handelnden, die Beiträge deutlich zu erhöhen. Damit die zahlenden Mitglieder keinen Gebührenschock erleben, wird die Anhebung der Beitragssätze schrittweise vollzogen, verteilt auf die kommenden drei Jahre, wie gestern bei der Verbandsversammlung im Hotel-Restaurant Holsteins Mühle in Nümbrecht erklärt wurde.
Jahresrückblick
Vorstandschef Dr. Uwe Moshage berichtete einem wegen zahlreicher Absagen nur spärlich vertretenden Gremium zunächst von den erbrachten Leistungen im noch laufenden Jahr. „Wir reinigten unter anderem 750 Kilometer Kanal und 35.000 Sinkkästen, was insgesamt einer Stundenzahl von etwa 45.000 entspricht“, so der Verbandschef. In den Laboren wurden 15.500 Proben analysiert und man kümmerte sich um 46 Hochwasserschäden.
Sechsjahresbericht
In seinem Sechsjahresbericht skizzierte Moshage anschließend die wichtigsten Vorhaben des Aggerverbandes. Unter anderem plant man die Aufgabe der Kläranlage in Brunol und baut stattdessen den Standort in Weiershagen aus. Für Abriss und Erweiterung wird man 24 Millionen Euro investieren. Geld wird man in den kommenden Jahren auch für die Installation von insgesamt 18 Blockheizkraftwerken an diversen Standorten investieren, die Zahl soll durch die Gasaufbereitung in sogenannten Faulungsanlagen niedrig gehalten werden. Investieren möchte man auch in Photovoltaikanlagen und Windkraft.
[Viele Plätze blieben wegen Krankheitsabsagen leer.]
„Es ist einiges in der Schwebe“, so der Vorstandschef. Unklar ist die Höhe der Förderhöhe beim Bau von drei sogenannten Retensionsbodenfiltern, zwei in Nümbrecht und einen in Ruppichteroth. Hier bleibt eine Entscheidung der finanziellen Zuwendungen durch die Bezirksregierung Köln abzuwarten. Unklar auch der Baustatus bei einer geplanten Fischtreppe in Osberghausen, die Interessen des Eigentümers weichen dort von denen der Bezirksregierung auseinander. Konkret geht es wohl um die Weiterfinanzierung des Projektes am Stauweiher, sollte die Fischtreppe nicht den gewünschten Effekt erzielen. Über das weitere Vorgehen wird wohl ein Gericht entscheiden (Den gesamten Bericht gibt es hier).
Wirtschaftsplan
Einen genauen Zahlenüberblick präsentierte das stellvertretende Vorstandsmitglied Thorsten Falk im Wirtschaftsplan. Demnach stehen Erträgen von knapp 75 Millionen Euro Aufwendungen in Höhe von knapp 79 Millionen Euro gegenüber. Auf der Habenseite stammt der Großteil von etwa 65 Millionen Euro aus Beiträgen, knapp sieben Millionen Euro verbuchte man zudem auf dem Posten der "anderen Umsatzerlöse". Ausgaben: Den größten Aufwand verzeichnet man beim Personal mit nahezu 35 Millionen Euro. 2,1 Millionen Euro Mehraufwand bedeuten einen Kostenanstieg um 6,5 Prozent. 30 Millionen Euro sind für Investitionen vorgesehen. Abschreibungen schlagen mit gut 15 Millionen Euro zu Buche und die Zinsaufwendungen belaufen sich auf über 2,6 Millionen Euro. 2,5 Millionen Euro mehr werden für Energie veranschlagt.
Zusammengerechnet erwartet man ein Defizit von rund 3,83 Millionen Euro. Der Betrag wird zur Beitragsberechnung wie eingangs erwähnt auf drei Jahre gesplittet, um die Mehrbelastung zu den Beiträgen moderat zu gestalten (Der gesamte Wirtschaftsplan kann hier eingesehen werden). Einstimmig wurde dem Zahlenwerk zugestimmt.
Anschließend fand der Festakt zum 100-jährigen Jubiläum des Aggerverbandes statt. Zum Bericht geht es hier.
KOMMENTARE
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Gut das man ja heutzutage auch den Anbieter wechseln kann.
Thoma , 13.12.2023, 17:53 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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