LOKALMIX

"Großalarm" im Rathaus

mkj; 30.10.2020, 10:00 Uhr
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Fotos: Michael Kleinjung --- Ein Feueralarm lockte Bürgermeister Wilfried Holberg aus seinem Amtszimmer in die Arme der Feuerwehrkameraden.
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"Großalarm" im Rathaus

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mkj; 30.10.2020, 10:00 Uhr
Bergneustadt - Die Überraschung gelang: Bürgermeister Wilfried Holberg wurde zum Ehrenmitglied der Feuerwehr ernannt.

Von Michael Kleinjung

 

Am gestrigen Nachmittag lösten die Feuermelder im Neustädter Rathaus einen Großalarm in der Feste aus. Zeitnah fuhren mehrere Einsatzfahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr Bergneustadt mit Blaulicht und Martinshorn auf den Rathausplatz, um zügig das Amtsgebäude zu "evakuieren".

 

Abgesehen hatten es die Feuerwehrkameraden unter Wehrführer Michael Stricker jedoch nur auf ihren obersten Dienstherren, den noch amtierenden Bürgermeister Wilfried Holberg. Die Neustädter Wehr wollte das völlig überraschte Stadtoberhaupt jedoch nicht aus seinem Amt entlassen, ohne ihm für die sechs Jahre Dienstzeit Dank entgegenzubringen. Holberg hatte stets ein offenes Ohr für die Bedürfnisse der Feuerwehr. So entführten sie ihn in einem Einsatzwagen, fuhren mit Sirenengeheul und Blaulicht eine Schleife durch die Innenstadt, um ihn in der Feuerwache an der Talstraße "coronakonform" im Kreis der Wehrführung zu ehren.

 

[Wilfried Holberg (li.) wurde von Wehrführer Michael Stricker zum Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr Bergneustadt ernannt.]

 

Geplant war eigentlich ein größeres Szenario, bei dem alle Feuerwehkameraden und der Musikzug zugegen sein sollten, dies war wegen Corona jedoch nicht möglich. „Sechs Jahre als oberster Dienstherr der Feuerwehr gehen für dich zu Ende. Es war eine großartige Zeit mit ereignisreichen Erlebnissen, die wir mit dir erfahren durften“, erinnerte Stricker an die vielen Projekte, die man gemeinsam auf den Weg gebracht hatte. Dabei habe man den Respekt vor der Arbeit der Feuerwehr jederzeit spüren können.

 

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Mit der Auszeichnung hatte Holberg nicht gerechnet. „Ihr habt mich komplett geflasht und überrascht“, bedankte er sich mit feuchten Augen und belegter Stimme. „Die Leidenschaft und das hohe Verantwortungsbewusstsein war für mich von Anfang an Verpflichtung, alles in meiner Macht stehende zu tun, damit es euch in eurem Dienst gutgeht.“ Dies drücke laut Bürgermeister sich nicht nur in Material und Gebäuden aus, sondern auch im Herzen.

 

[Foto oben: Torsten Götz (li.) wurde zum stellvertretenden Wehrführer ernannt. Bild unten: Gleichzeitig wurde Arno Röttger (li.) aus dem Amt des stellvertretenden Wehrführers verabschiedet.]

 

Als letzte Amtshandlung führte Holberg im Anschluss noch die Beförderung von Brandoberinspektor Torsten Götz zum stellvertretenden Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Bergneustadt durch. Götz ist damit für die Dauer von sechs Jahren als Ehrenbeamter berufen. Gleichzeitig verabschiedete Holberg Strickers bisherigen Stellvertreter Arno Röttger.

 

KOMMENTARE

1

Dem Bürger wird gesagt, dass alles was irgendwie geht abgesagt werden soll etc. und die Politik veranstaltet sowas. Ich finde die Geste gut, aber das wäre auch bei der nächsten regulären Jahresdienstbesprchung möglich gewesen...

D5277, 30.10.2020, 10:15 Uhr
2

Das ist für mich nicht nachvollziehbar. Privat und geschäftlich wird aufgeforder die Kontake auf das nötigste zu beschränken, und dann sieht man so was. Einfach unglaublich.

F.W.Wirth, 30.10.2020, 11:26 Uhr
3

wie soll der Bergneustädter Bürger verstehen, wenn es ab Montag zu Ordnungsgeldern kommen wird, wenn mehrere Personen zusammentreffen und damit die Kontaktbeschränkungen mißachten. Sicherlich, die Kontaktbeschränkungen gelten erst ab Montag, aber das Virus ist nicht erst ab Montag im Umlauf. Das ausgerechnet die Feuerwehr hier ein völlig falsches Signal setzt, entsetzt mich.

Michael K., 30.10.2020, 11:52 Uhr
4

Wäre es ein richtiger Einsatz gewesen und der Bürgermeister wäre zufällig anwesend gewesen, hätte Niemand was zu meckern gehabt. FFW muss ja raus - Corona oder nicht...

Go, 30.10.2020, 13:47 Uhr
5

Hm, meine Tochter hat eine Anzeige vom Bürgermeister bekommen, weil sie als Unwissende auf einem 10 m hohen Aussichtsturm einen Heiratsantrag bekommen hat, und laut dem Bürgermeister hätte weglaufen müssen da sie somit an einer öffentlichen Veranstaltung teilgenommen habe, und da waren nicht soviel Leute wie auf den Fotos oben, und mit viel mehr Sicherheitsabstand, aber ein wohl wer Chef vom Ordnungsamt ist und sich das Recht zurechtlegen kann.
Wie schon oft gesagt : MAN PREDIGE WASSER UND NIMMT EINEN SCHLUCK WEIN.
FREMDSCHAEMEN!

, 30.10.2020, 16:11 Uhr
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