Gummersbach – Zum Herztag hatten die Klinik für Kardiologie des Klinikums Oberberg, das Gesundheitsamt, der Rettungsdienst und der Kardiologe Dr. Michael Marx heute ins Kreishaus eingeladen.

Von Ute Sommer

 

Im Rahmen der bundesweiten Herzwochen stand der Herztag 2025 ganz im Zeichen der Prävention, der Erkennung und Behandlung von koronaren Herzkrankheiten und des Herzinfarktes. Das Gesamt-Informationspaket von Fachvorträgen und Informationsständen und die Möglichkeit zum persönlichen Gespräch mit Fachleuten aus Medizin und Gesundheitswesen, zu dem die Klinik für Kardiologie des Klinikums Oberberg, das Gesundheitsamt, der Rettungsdienst und der Kardiologe Dr. Michael Marx eingeladen hatten, stieß auf große Besucherresonanz, die den enormen Stellenwert von Herz-Kreislauferkrankungen in der Gesamtbevölkerung widerspiegelten. Tatsächlich stellen Durchblutungsstörungen durch Herzkranzverengungen nach Zahlen des aktuellen Deutschen Herzberichts mit rund 40 Prozent die häufigste Todesursache in Deutschland dar.

 

In Vertretung des erkrankten Kreisgesundheitsdezernenten Ralf Schmallenbach begrüßte Stefan Heße, allgemeiner Vertreter des Landrates, zum Herztag im Kreishaus. „Jedes Herz schlägt durchschnittlich etwa 100.000 Mal am Tag und pumpt rund 7.000 Liter Blut durch die Gefäße“, beschrieb er die beeindruckende Leistungsfähigkeit des Pumporgans und dessen zentrale Bedeutung für die Gesundheit. Die NRW-Krankenhausbedarfsplanung sehe den Sitz des Oberbergischen Kardiologie-Zentrums in Gummersbach vor, parallel dazu behalte Waldbröl eine konservative Fachabteilung. Durch ein solchermaßen starkes Herz-Versorgungsnetzwerk sei im Notfall die bestmögliche Hilfe für alle Oberberger sichergestellt.

 

„Mit dem Besuch des Herztages haben Sie bereits einen wichtigen Beitrag zu ihrer Gesundheit geleistet“, hieß es von Prof. Dr. Vedat Tiyerili, Chefarzt der Gummersbacher Klinik für Kardiologie, die Besucher willkommen hieß und unterstich die wichtige Rolle von Information und Prävention zum Thema Herzgesundheit. In diesem Zusammenhang richtete er seinen Dank an die regionale Selbsthilfegruppe der Deutschen Herzstiftung, das Herzkatheterlabor des Klinikums Oberberg, die Hubertus-Apotheke, den Oberbergischen Rettungsdienst und verschiedene Pharmaunternehmen, die das umfangreiche Informationsangebot des Herztages komplettierten.

 

[Blutdruck- und Blutzuckermessungen, EKG-Checks, Reanimationstrainings oder Reha-Sport für Herzpatienten- die Informations-Bandbreite zum Thema Herzgesundheit umfasste viele Faktoren.]

 

In einem ersten Vortrag informierte Dr. Birgit Will, stellvertretende Leiterin des oberbergischen Gesundheitsamtes, über die „Prävention von Herzerkrankungen und die Bedeutung von Impfungen“. Als Risikofaktoren nannte sie die Ernährung, Übergewicht, Stress, Rauchen, Bewegungsmangel, genetische Prädisposition und die geringe Kenntnis über den individuellen Zustand von Herzkranzgefäßen und der Lunge. Infektionen aber seien für das Herz-Kreislaufsystem vergleichbar belastend wie ein Marathonlauf. Zwar könnten Abstand und Atemmasken in Menschenansammlungen das Risiko minimieren, doch zählten Impfungen zu den wichtigsten und wirksamsten Maßnahmen zur Vermeidung von Infektionserkrankungen. Als Standard vom Robert-Koch-Institut empfohlen seien Impfungen gegen Lungenentzündung, Grippe, Corona, Gürtelrose und, ab dem 75. Lebensjahr, gegen den Lungeninfekt RSV (respiratorisches Synzytial-Virus). Der Vorteil des Impfschutzes von Herz-Kreislaufsystem und der Atemwege überwiege bei weitem die Impfrisiken, versicherte die Expertin.

 

Im Fortgang referierte Rettungsdienstleiter Dr. Ralf Mühlenhaus über den „Rettungseinsatz beim Herzinfarkt“. Tiyerili informierte anschließend über die „Erkennung und Behandlung eines Herzinfarkts und wichtige Differentialdiagnosen (Lungenembolie, Pneumothorax, Aortendissektion etc.)“ und Dr. Michael Marx (Praxis für Kardiologie, Angiologie und Sportmedizin in Gummersbach) erläuterte „Behandlungsziele in der Nachsorge des Herzinfarktes“.