LOKALMIX

Günstiger und früher: Busbahnhof nimmt Betrieb auf

bw, pn; 10.12.2019, 16:50 Uhr
Foto: Bastian Winkelströter.
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Günstiger und früher: Busbahnhof nimmt Betrieb auf

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bw, pn; 10.12.2019, 16:50 Uhr
Gummersbach – Der Derschlager Busbahnhof wurde nach siebenmonatiger Bauphase heute wiedereröffnet - Ampelanlage an der Derschlager Kreuzung wird in den kommenden Tagen abgebaut.

Von Bastian Winkelströter und Peter Notbohm

 

Der neue zentrale Busbahnhof in Gummersbach-Derschlag wird zwar erst morgen offiziell wieder in Betrieb genommen, einige Bürger schienen es aber bereits heute nicht mehr abwarten zu können, als sie in den zur Einweihung geparkten Bus einsteigen wollten. Um 11 Uhr weihte Bürgermeister Frank Helmenstein den runderneuerten Busbahnhof mit vielen Dankesworten an alle beteiligten Unternehmen und Planer ein, ehe das obligatorische rote Band per Schere durchgeschnitten wurde. Der Busbahnhof soll in Zukunft als Mobilstation einige Extras bieten, mit denen neben den Bussen auch andere Verkehrsmittel gefördert werden.

 

Wie reibungslos die Arbeiten verlaufen sind, zeigen neben der Bauzeit auch die Kosten für das Projekt. Geplant war, zum Baubeginn Mitte Mai diesen Jahres, dass der Mobilstandort im April 2020 fertiggestellt wird, die Bauarbeiten waren aber bereits vier Monate früher abgeschlossen. Ähnlich verhält es sich mit den Kosten des Projekts. Knapp 100.000 € von den zunächst veranschlagten 1,3 Millionen Euro wurden eingespart. Grund dafür: Der vorhandene Unterbau ergab mehr wiederverwertbare Materialien, als anfangs zu vermutet worden war. Knapp 750.000 € des Projekts wurden vom Nahverkehr Rheinland (NVR) gefördert. Die reibungslose Umsetzung des Bauvorhabens nehme man als gutes Beispiel gerne mit nach Köln, wo es noch ganz andere Projekte gäbe, so Dr. Norbert Reinkober, Geschäftsführer des NVR und VRS.

 

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Das „Schmuckkästchen“ – wie er den Busbahnhof gegenüber dem OVAG-Chef Karl Heinz Schütz nannte - bietet als Mobilstation unter anderem ein  Fahrradparkhaus. Dort können die Räder sicher und witterungsgeschützt eingeschlossen werden. Außerdem gibt es für E-Bike-Fahrer Akku-Ladestationen, welche in Kooperation mit der AggerEnergie dort angelegt wurden. Interessierte Bürger können sich künftig über eine App registrieren lassen und dann mit dem Handy oder einer Karte Zugang zur Anlage erhalten. Dieses System wird aber voraussichtlich erst im Frühjahr 2020 in Betrieb genommen, bis dahin können Schlüssel gegen einen Pfand bei der Stadtverwaltung abgeholt werden. Abseits des „Parkhauses“ (Kapazität für zwölf Räder) stehen noch acht normale Fahrradständer bereit. In Planung sind außerdem noch Ladestationen für Elektro-Autos. Angebote wie „Car-Sharing“ oder ein Fahrradverleih, was auch dank des anliegenden Alleenradwegs Sinn ergibt, sollen ebenfalls folgen.

 

Ein besonderes Anliegen für Bürgermeister Frank Helmenstein war es, den Busbahnhof und die umliegenden Gebäude und Straßen barrierefrei und behindertengerecht zu gestalten. Pünktlich zum anstehenden Fahrplanwechsel wird der Bahnhof nun in Betrieb genommen. Bis zur offiziellen Wiedereröffnung am morgigen Mittwoch müssen noch letzte Restarbeiten, wie das Anbringen von Schildern, erledigt werden. Er bietet sechs Halteplätze, einer davon für einen Gelenkbus. Insgesamt ist der Bahnhof im Vergleich zum alten kompakter geworden, die Trennung zwischen öffentlichem und privatem Raum besser erkennbar. Vierspurig bleibt er aber weiterhin. Das Projekt sei ein „großes Ausrufezeichen in Richtung ÖPNV-Förderung und ein Zeichen für nachhaltige Mobilität“, so Frank Helmentstein.

 

Auch an der Derschlager Kreuzung dürfen sich die Autofahrer in den kommenden Tagen auf einige Neuerungen einstellen. Zum 12. Dezember soll die Baustellenampel abgebaut werden und die ursprüngliche Ampelanlage wieder in Betrieb genommen werden. Verändert werden dann auch die "Grün-Phasen": Die zuletzt gelobte Ampelschaltung war nach der Wiedereröffnung des Südrings in Bergneustadts nicht mehr optimal auf die deutlich erhöhte Verkehrsmehrbelastung ausgelegt und musste erweitert werden. Künftig erhalten Linksabbieger aus Niederseßmar und aus Bergneustadt kommend eine eigene Ampelphase. Bis die Kreuzung selbst saniert wird, soll es allerdings noch ein wenig dauern. Dieses Bauprojekt wird nicht vor 2021 in Angriff genommen.

KOMMENTARE

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Hoffe es besteht die Möglichkeit das Kapazitäten fürs Fahrradparkhaus ausgebaut werden können / sofern sich herausstellt dass diese sicher sind.

johanna, 10.12.2019, 18:46 Uhr
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Auch wenn man den Derschlager Busbahnhof nicht mit Bauvorhaben wie dem Berliner Flughafen, der Elbphilharmonie oder der Beethovenhalle in Bonn vergleichen kann, ist es dennoch bemerkenswert, dass es in der heutigen Zeit gelingen kann Baumaßnahmen der Öffentlichen Hand deutlich unter den geplanten Kosten und um mehrere Monate früher abzuschließen. Lob und Anerkennung von einem Steuerzahler an alle Beteiligten, die dies realisieren konnten.

Michael, 11.12.2019, 15:02 Uhr
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