LOKALMIX

Hunde einfach über den Tierheim-Zaun geworfen

lw; 27.10.2022, 16:59 Uhr
Foto: Tierheim Koppelweide --- Denise Schmitz, stellvertretende Tierheimleitung (li.), und Angelika Reiser, erste stellvertretende Vorsitzende des Vereins und Tierheimleitung, halten die drei unerwarteten Neulinge auf den Armen.
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Hunde einfach über den Tierheim-Zaun geworfen

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lw; 27.10.2022, 16:59 Uhr
Wiehl – Unbekannte Person entledigte sich drei Möpsen – Tierheim Koppelweide möchte sensibilisieren – Hohe Folgekosten.

Von Lars Weber

 

Überraschenden Zuwachs hatte gestern das Tierheim Koppelweide in Wiehl zu verzeichnen. Als am Morgen eine Mitarbeiterin auf das Gelände kam, wurde sie auf drei Hunde im umzäunten Auslauf aufmerksam, die eigentlich nicht in den Bestand gehörten. „Augenscheinlich sind sie über den zwei Meter hohen Zaun geworfen worden“, sagt Angelika Reiser, erste stellvertretende Vorsitzende des Tierschutzvereins Oberberg, verärgert. Zum Glück seien die Hunde bei dieser Aktion nicht verletzt worden. "So eine Aktion ist ein absolutes Unding. Sie wurden wie eine Cola-Dose weggeworfen.“ Die Kosten, die nun für das Tierheim entstehen, seien gewaltig. Traurig: Es war nicht das erste Mal in diesem Jahr, dass so etwas passiert.   

 

Der erste Vorfall ist schon einige Monate her. Damals seien zwei französische Bulldoggen-Mixe über den Zaun geschmissen worden – an der gleichen Stelle wie nun die Möpse. „Beide Tiere waren in keinem guten Zustand, sie waren unterernährt. Wir mussten sie erstmal aufpäppeln“, erzählt Reiser. Bei einem der Hunde wurde zusätzlich eine Operation fällig, um seine Nasenlöcher zu erweitern und das Gaumensegel zu kürzen. Ein kostspieliges Unterfangen: 1.200 Euro habe das gekostet, und dies sei ein Sonderpreis gewesen. Die anschließende Pflege und Folgetermine beim Tierarzt seien da noch ausgeklammert. Immerhin ging diese Geschichte gut aus: Die Tiere konnten zu neuen Haltern vermittelt werden.

 

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Die drei Möpse, die sich am Mittwochmorgen zunächst nicht leicht einfingen und auf die Quarantänestation bringen ließen, scheint es gut zu gehen. Sie seien nicht verwahrlost oder unterernährt. Zwei von ihnen hätten aber „merkwürdige“ Narben am Bauch, die das Team nicht so recht zuordnen kann. Die Tierärztin wird noch erwartet. Dann könnte man auch mehr über das Alter sagen. Das Team gehe davon aus, dass das jüngste Tier zwei Jahre alt ist, ein Mops könnte etwa fünf sein, der älteste Hund über zehn Jahre.

 

Es ist nicht unwahrscheinlich, dass alle drei Tiere die gleiche Operation benötigen wie die Bulldogge. „Mindestens 1.200 Euro mal drei“, sagt Reiser. „Mit der Vermittlung der Tiere bekommen wir das nicht wieder rein.“ Trotzdem hofft sie natürlich, schnell neue Besitzer zu finden, sobald die Hunde ihre vier Wochen auf der Quarantänestation hinter sich haben und grundimmunisiert sind. Ob die drei nur gemeinsam oder einzeln abzugeben sind, darüber kann das Tierheim jetzt noch keine Auskunft geben. „Wir müssen uns erst noch besser kennenlernen. Heute waren sie aber schon viel zutraulicher als gestern.“

 

Über die Gründe für so eine tierverachtende Aktion kann auch Reiser nur spekulieren. „Die Tierarztpreise steigen ab November exorbitant an, vielleicht hat es damit etwas zu tun.“ Das Tierheim appelliert an jeden Halter, doch lieber das Gespräch mit dem Team zu suchen, auch wenn die Aufnahme eine Gebühr erfordert. „Es darf nicht sein, dass man sich seiner Tiere so entledigt!“ Zudem bittet Reiser jeden, der am Tierheim vorbeikommt, die Augen offen zu halten. Falls in der Zeit von Dienstag auf Mittwoch jemand etwas bemerkt hat, könne man ebenfalls den Kontakt zum Tierheim aufnehmen.   

 

Die Kontaktdaten und viele Tiere, die auf ein neues Zuhause warten, finden sich auf der Homepage des Tierheims Koppelweide. Wann die Möpse dort digital aufgenommen werden, ist noch nicht klar.

KOMMENTARE

1

Was sind den das für Leute einfach traurig so was sollten sich schämen

Kauer , 27.10.2022, 20:45 Uhr
2

Hoffentlich sind die Hunde gechipt und derjenige ist so dumm und hat es vergessen, unfassbar wie hemmungslos manche Menschen sein können!!

Schmidt, 28.10.2022, 06:21 Uhr
3

Das sind keine Menschen. Hoffentlich kriegen die bald ihr Karma.

Annemarie Hufnagel, 28.10.2022, 14:20 Uhr
4

Wie erbärmlich sind solche Tierhalter. Ihre Tiere entsorgen wie Müll. Es fehlen einem die Worte.

Dagmar Plte, 28.10.2022, 17:26 Uhr
5

Es ist einfach erbärmlich wie krank die Menschheit ist.
Den Hunden ist zu wünschen das sie in ein liebevolles Zuhause vermittelt werden können.

., 28.10.2022, 21:36 Uhr
6

Jeder!!!! Sollte sich im klaren darüber sein,bevor!! Man sich ein Tier anschafft,das dieses Geld,Zeit und Mühe kostet.Und von unüberlegten Anschaffungen Abstand nehmen..Die Tiere sind die leidtragenden und werden einfach ausgesetzt..Schmutzig und erbärmlich sowas!!!Verkommene Menschen die sowas tun!!!

Dannes, 29.10.2022, 18:19 Uhr
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