LOKALMIX

Immer mehr Eltern bringen ihre Kinder wieder in die Kita

lw; 29.01.2021, 15:38 Uhr
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Foto: Carole LR auf Pixabay
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Immer mehr Eltern bringen ihre Kinder wieder in die Kita

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lw; 29.01.2021, 15:38 Uhr
Oberberg – Auslastung liegt bei Einrichtungen von AWO, DRK und Johannitern bei etwa 25 Prozent – Tendenz ist steigend – Kinder werden per Video zum Morgenkreis zugeschaltet (MIT UMFRAGE).

Von Lars Weber

 

Während die Schulen im Land NRW höchstens eine Notbetreuung anbieten und die Schüler daheimbleiben müssen, haben die Kindertageseinrichtungen weiterhin geöffnet. Anders als noch im Lockdown im Frühjahr können Eltern ihre Kinder theoretisch in die Einrichtungen bringen, lediglich die Betreuungszeiten wurden reduziert. Das heißt: Ob Eltern ihre Kinder bringen, liegt allein bei ihnen. Gelingt die Betreuung zu Hause trotz Homeoffice? Gibt es überhaupt Homeoffice? Springen Großeltern trotz Pandemie ein und helfen? Lässt man sie helfen? Dies alles sind unter anderem Faktoren, die die Entscheidung beeinflussen. Mehr als ein Appell, unter anderem von NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP), gibt es nicht als Entscheidungshilfe vom Land. OA hat bei drei Trägern nachgehört, wie voll die Kitas im Moment sind.

 

Das oberbergische Deutsche Rote Kreuz hat insgesamt 15 Kindertageseinrichtungen in seiner Trägerschaft. Wenn alle Kinder da sind, werden rund 1.100 Kinder betreut. Seit Beginn des Jahres, so erzählt Eckhard Kreimendahl vom DRK, werden die Zahlen tagtäglich dokumentiert. Im Durchschnitt seien die Kitas zwischen 24 bis 27 Prozent ausgelastet. „Maximal kamen bislang in einer Kita 40 Prozent der Kinder.“ Die Zahlen seien konstant, er hätte aber damit gerechnet, dass die Zahlen spätestens nach dem 11. Januar, als der Kreis strengere Corona-Maßnahmen beschloss, weiter runtergehen. „Wir verstehen aber jede Entscheidung“, betont Kreimendahl.

 

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Dass die Entscheidungsfindung nicht immer einfach ist, zeigt ein Anruf, den Kreimendahl von einem Elternteil bekam. „Der Vater wollte sein Kind eigentlich nicht mehr bringen, sein Kind wollte aber unbedingt.“ In solchen Dilemmas finden sich viele Eltern gerade wieder. Um die Zu-Hause-Gebliebenen trotzdem zu erreichen, gebe es manchmal Videoschaltungen und auch Anrufe. „Der Kontakt soll nicht verloren gehen“, sagt Kreimendahl.

 

Auf ähnliche Mittel setzen auch die Johanniter in ihren 25 Einrichtungen (1.400 Kinder). E-Mail, Videokonferenzen, Telefon, in manchen Einrichtungen werden sogar Kinder, die zu Hause sind, per Video in die Morgenkreise zugeschaltet. „Das kommt sehr gut an“, so Sprecherin Kathrin Anja Klein. Auch können sich Eltern Bastel- und Spielekisten abholen, um dem Nachwuchs ein bisschen Kita in die eigenen vier Wände zu bringen. Birgit Kleese, Fachbereichsleiterin Johanniter-Kindertagesstätten des Regionalverbands Rhein.-/Oberberg: „Wir sind gerne für die Kinder da. Das gilt für diejenigen, die wir in den Kitas betreuen und wir tun das Bestmöglichste, auch die Kinder daheim zu erreichen.“ Die Eltern hätten auch Verständnis für die aktuelle Situation. Je nach Standort liege die Auslastung im Moment bei zehn bis 70 Prozent. Die Tendenz sei eher steigend.

 

Infektionsgeschehen in oberbergischen Kitas

 

Mehr als 150 Kindertageseinrichtungen gibt es im Oberbergischen Kreis. Bislang wurden vom Kreis 78 Allgemeinverfügungen ausgesprochen, durch die Gruppen oder Kitas geschlossen werden mussten, nachdem es positive Fälle bei Erziehern oder Kindern gab. Nicht bei jeder Infektion in einer Einrichtung gibt es eine Allgemeinverfügung, von dieser Statistik kann also nicht auf die gesamte Anzahl an Fällen geschlossen werden. Seit Beginn der Pandemie musste das DRK etwa sechs Mal Gruppen für 14 Tage schließen. Bei der AWO waren 13 Gruppen beziehungsweise Kitas betroffen. Bei den Johannitern sei es aktuell ruhig. An einer Kita seien momentan einzelne Mitarbeiter und Kinder in Quarantäne.

 

Die AWO Rhein/Oberberg ist Trägerin von 25 Kindertageseinrichtungen im Oberbergischen, in denen rund 1.600 Kinder betreut werden. „Aktuell liegt die Auslastung durchschnittlich bei 25 Prozent. Es gibt Einrichtungen mit bis zu 50 Prozent Auslastung, aber auch Einrichtungen, die nur von 10 Prozent der Kinder besucht werden“, so Sprecherin Eva Kring. Auch hier sei die Tendenz eher steigend. „Es kommen täglich mehr Kinder in die Einrichtungen zurück.“ Die Eltern hätten unterschiedliche Auffassungen, viele seien aber verständnisvoll. „Wir nehmen wahr, dass alle versuchen, das Beste aus der derzeitigen Situation zu machen.“

 

Hinweis: Bei unseren Umfragen erheben wir keine personenbezogenen Daten, auch eine IP-Adresse wird nicht gespeichert. Unsere Umfragen haben keinen repräsentativen Charakter, sondern erstellen ein aktuelles Meinungsbild der Leser von Oberberg-Aktuell zu einer bestimmten Frage. Für die Richtigkeit der Übermittlung übernehmen wir keine Gewähr.

UMFRAGE

Bringen Sie ihren Nachwuchs in die Kita?

Die Abstimmung ist beendet. Ende der Abstimmung: 05.02.2021, 00:00 Uhr
Ja, Homeoffice und Kinderbetreuung gleichzeitig, das geht einfach nicht. - 56 Stimmen
  15 %  
Ja, bei uns in der Firma gibt es kein Homeoffice. - 32 Stimmen
  9 %  
Ja, mir ist das Infektionsgeschehen egal. - 23 Stimmen
  6 %  
Nein, ich bekomme die Kinder und den Job unter einen Hut. - 83 Stimmen
  23 %  
Nein, die Großeltern greifen mir bei den Kindern zum Glück unter die Arme. - 49 Stimmen
  14 %  
Nein, ich habe Angst, dass sich mein Kind in der Kita infiziert. - 72 Stimmen
  20 %  
Inzwischen bringe ich sie wieder, ich hatte keine Kraft mehr für alles. - 47 Stimmen
  13 %  
Gesamt: 362 Stimmen

KOMMENTARE

1

Den dritten und letzten Punkt in der Statistik finde ich unfassbar!!! So eine Einstellung in der jetzigen Situation zu äußern finde ich nicht einmal mutig, sondern beschämend!

T, 14.02.2021, 20:24 Uhr
0 von 800 Zeichen
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