LOKALMIX

Impfen im Fünf-Minuten-Takt

lw; 18.01.2021, 17:40 Uhr
Foto: Angela Altz/Klinikum Oberberg --- Chefärzte unter sich: Dr. Roland Adelmann impfte heute Dr. Markus Sieber. Es war die Impfpremiere am Gummersbacher Krankenhaus.
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Impfen im Fünf-Minuten-Takt

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lw; 18.01.2021, 17:40 Uhr
Oberberg – Nun werden auch in den oberbergischen Krankenhäusern Spritzen gegen das Coronavirus gesetzt – Besonders gefährdete Mitarbeiter kommen als erstes dran - In Wipperfürth hätte man gerne mehr Dosen bekommen (AKTUALISIERT).

Von Lars Weber

 

Seit heute werden in den Krankenhäusern in Nordrhein-Westfalen Ärzte und Pflegepersonal geimpft. Mit dabei sind auch die Kliniken im oberbergischen Kreis, die sich in den vergangenen Wochen auf die Aufgabe vorbereitet hatten. Ein Überblick über die Situation an den Krankenhäusern:

 

Im fünf-Minuten-Takt haben heute 48 Mediziner und Pflegekräfte zum Impfstart im Klinikum Oberberg die Spritze gegen das Coronavirus erhalten. Ein achtköpfiges Klinikum-internes Impfteam sorgte für Aufklärung, Impfung und Nachbetreuung ihrer Kollegen auf einer zum Impfzentrum umfunktionierten Station im Kreiskrankenhaus Gummersbach. In den kommenden drei Wochen plant Dr. Roland Adelmann, Leiter des Impfteams, zusammen mit anderen Ärzten, Pflegekräften, Verwaltungs- und Apotheken-Kräften mehr als 1.500 Mitarbeiter aus den Kreiskrankenhäusern Gummersbach und Waldbröl sowie den psychiatrischen Kliniken in Marienheide und Bergisch Gladbach zu impfen.

 

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Dann folgt die Wiederholungsimpfung. „Zuerst impfen wir die Kolleginnen und Kollegen aus den Risikobereichen wie Intensivstation, Infektionsstation, Notaufnahme und Onkologie. Die Mitarbeiter, die Kontakt zu Covid-Patienten haben und sich um Patienten kümmern, die wir vor einer Infektion mit dem Virus schützen müssen, haben Vorrang“, erklärt Dr. Roland Adelmann. Aber auch die Reinigungskräfte, die durch sämtliche Patientenzimmer kommen, würden geimpft. Um in drei Wochen alle Klinikum-Kräfte, die sich bei einer ersten Abfrage vor Weihnachten für die Impfung gemeldet hatten, mit der ersten Impfung versorgen zu können, arbeite das Impfteam bis zu zehn Stunden täglich.

 

Morgen werden laut Klinikum 60 Mitarbeiter geimpft, dann werden 120 Mitarbeiter täglich einbestellt. Verwendet werde zumindest zum Start der Biontech-Impfstoff, der passgenau beim Kreis bestellt werde. „Da sich bereits jetzt herausstellt, dass es noch weitere Mitarbeiter gibt, die sich impfen lassen möchten, werden wir Beratung und Impfzentrum so lange wie nötig aufrecht erhalten“, sagte Geschäftsführer Sascha Klein. An den Standorten Gummersbach und Waldbröl werden im Moment 32 Covid-Patienten behandelt, fünf davon müssen beatmet werden.

 

Geforscht mit Ugur Sahin

 

Onkologe Dr. Markus Sieber war am heutigen Montag gerne der erste Arzt, der sich im Kreiskrankenhaus Gummersbach von seinem Kollegen Dr. Roland Adelmann den Impfstoff gegen das Coronavirus verabreichen ließ. „Ich habe großes Vertrauen in den Impfstoff“, sagt der Chefarzt der Klinik für Onkologie und Hämatologie in einer Mitteilung des Klinikums, „weil ich mit einem der Entwickler, Ugur Sahin von Biontech, Ende der 80er-Jahre gemeinsam im Labor für Tumorimmunologie an der Universität Köln im Rahmen unserer Doktorarbeit Immuntherapien gegen bestimmte Krebserkrankungen erforscht habe“.

 

Erst morgen beginnen - etwas zögerlicher - die Impfungen in der Helios Klinik Wipperfürth (Stand heute: Keine Covid-Patienten auf Normal- oder Intensivstation). Diese erhält laut einer Sprecherin in dieser Woche 110 Impfdosen, „die leider nicht für alle Impfwillige ausreichen“. Die Terminierung weiterer Erstimpfungen könne noch nicht datiert werden. Der Plan sehe vor, am morgigen Dienstag zunächst 78 Mitarbeiter zu impfen. Am Freitag folgen dann die weiteren 31 Erstimpfungen. Die Zweitimpfungen seien für die sechste Kalenderwoche vorgesehen.

 

[Fotos: KKO --- Impfstart war auch in Engelskirchen.]

 

Im St. Josef-Krankenhaus der Katholischen Kliniken Oberberg (KKO) in Engelskirchen ging es heute Mittag los mit dem Impfen. Zum Start bekamen 36 Mitarbeiter die Spritze. In den kommenden Tagen werden es laut KKO zwischen 40 und 70 Mitarbeiter pro Tag sein. Allerdings hängt dies auch von den gelieferten Impfstoffmengen ab, heißt es auf Nachfrage. Wann alle Mitarbeiter, die zu der vorgegebenen Priorisierungsliste gehören, geimpft sein werden, sei ebenfalls von den Lieferungen abhängig. Die Zweitimpfung sei jedoch fest eingeplant für die Zeit nach dem 9. Februar. Die Mitarbeiter seien der Impfung gegenüber aufgeschlossen. „Es gibt jedoch auch einige Mitarbeitende, die erst einmal vorsichtig sein möchten.“

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